Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hölle mit Vollpension

Hölle mit Vollpension

Titel: Hölle mit Vollpension Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
Vom Netzwerk:
mich hinlege und brav abschlachten lasse, bloß weil irgendein Bastard im Blechanzug es sagt, dann habt ihr euch verrechnet !«
    »Und das gilt auch für mich .« Adler wischte sich den Schweiß von der Stirn. »Gegen uns beide hat dieses verdammte Blechmännchen keine Chance .«
    Langsam ging der schwarze Ritter auf sie zu, ein metallisches Gelächter ausstoßend, das mir in den Ohren schmerzte.
    »Die Messer !« grunzte Donavan, und Adler rannte zum Altar. Er stieß Trudi beiseite, daß sie in die Knie sank und das Messer ihrer Hand entfiel und klappernd über die Steine rutschte. Adler verschwand kurz hinter dem Altar und richtete sich dann mit einem Triumphschrei wieder auf. Ein Messer flog in glitzerndem Bogen durch die Luft und wurde von Donavan behende aufgefangen.
    »Du gehst ihn von hinten an, Marcus«, befahl er, den Blick nicht von der langsam näherkommenden schwarzen Gestalt lösend. »Nur der Helm ist aus Metall, deshalb ziele nach dem Körper. Der Lederanzug gibt leicht nach, aber nimm dich in acht vor den Fäusten — die Finger sind aus Stahl !«
    So wie sich die drei zum Kampf anschichten, fühlte ich mich an eine Phantasieszene des Marquis de Sade erinnert. Auf der einen Seite der Schwarze Ritter, dessen gesichtslose Gestalt von Symbolismus förmlich troff. Ihm gegenüber zwei nackte Männer , der eine bedeckt mit obszönen Malereien, der andere haarig und schweißüberströmt. Plötzlich schnellte die Peitsche vor, und nur Donavans blitzschneller Seitensprung brachte ihn aus ihrer Reichweite, ehe der Striemen in seinen Schenkel beißen und ihn bis zum Knochen bloßlegen konnte. Wieder hallte metallisches Gelächter durchs Gewölbe, als der Schwarze Ritter seine Beute zusammentrieb.
    Schnell sah ich mich nach den anderen um. Amantha lag immer noch reglos auf dem Altar, während Trudi sich mühsam erhoben und hinter Amantha aufgestellt hatte — abermals leeren Blicks in die Ferne starrend. Die Bocks-Maske verhielt sich still. Iris Warren schien sich heimlich davongemacht zu haben, und Pamela beobachtete den Kampf mit gieriger Vorfreude.
    Für einen Mann seines Körperbaus bewegte sich Adler geschmeidig wie eine Katze, als er lautlos über den Steinfußboden schlich und die Distanz zwischen sich und dem Schwarzen überraschend flink verringerte. Donavan schien stillschweigend die Rolle des Lockvogels übernommen zu haben und wich langsam vor dem Schwarzen Ritter zurück, sich gerade eben aus der Reichweite seiner Peitsche haltend.
    »Ha — Schatten des Wahren Sohns !« höhnte er. »Eher eine Figur aus einem vierzig Jahre alten Comic-Heftchen!«
    Ich erstarrte plötzlich, als eine Hand meine Schulter berührte. »Ich bin’s, Iris Warren«, flüsterte es an meinem Ohr. »Ich habe Trudis Messer aufgehoben und will versuchen, Ihnen damit die Fesseln zu durchschneiden .«
    Ich lehnte mich schlaff gegen den Pfeiler, um die Spannung der Stricke zu mildern und Iris die Arbeit zu erleichtern. Donavan bewegte sich immer noch rückwärts, endlose Beschimpfungen ausstoßend, während Adler jetzt jeden Augenblick so nahe an den Schwarzen Ritter herankommen mußte, daß er zustechen konnte. Pamela wand sich in ekstatischer Erwartung, als Adler das Messer hoch über den Kopf hob und sich zum Zustoßen spannte.
    »Jetzt !« sagte die heisere Stimme seelenruhig.
    Der Schwarze Ritter wirbelte blitzschnell herum, sein linker Arm beschrieb einen flachen Bogen, der nur kurz unterbrochen wurde, als er Adler traf. Eine endlose Sekunde lang stand Adler stocksteif, während — ich wagte meinen Augen nicht zu trauen — Blut in einem pumpendem Strom aus dem Loch hervorquoll, das eben noch seine Kehle gewesen war.
    Pamela warf den Kopf zurück und stieß ein animalisches Siegesgeheul aus. Das metallische Lachen stimmte mit ein, als der Schwarze Ritter sich wieder Donavan zuwandte.
    »Wer durch das Tier lebt, muß durch das Tier sterben, wenn er zum Verräter wird !« dröhnte die Stimme aus dem Helm. »Und das Tier schlägt ihn mit seinem Zeichen !«
    Donavan wich schnell zurück, einen gehetzten Ausdruck in den Augen. Dann wiederholte sich die schwache Berührung an meiner Schulter, und ich lehnte den Kopf zurück.
    »Nur noch eine Schlinge«, flüsterte Mrs. Warren. »Aber ich kann nicht mehr, Mr. Baker — es tut mir entsetzlich leid — , aber meine Hände sind so glitschig, sie bluten!«
    Ich spannte alle Muskeln, dann warf ich mich mit ganzer Kraft nach vom, gegen das Seil. Es gab ein wenig nach, und ich wiederholte

Weitere Kostenlose Bücher