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Hölle mit Vollpension

Hölle mit Vollpension

Titel: Hölle mit Vollpension Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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helfen, sie ins Haus hinaufzutragen und in ihrem Zimmer zu Bett zu bringen. Und dann gehst auch du zu Bett. Wenn du erwachst, bist du für immer aus meiner Macht entlassen .«
    »Ich helfe dem armen Kind schon«, sagte Mrs. Warren tonlos. »Aber lassen Sie diese Hexe nicht aus den Augen, Mr. Baker! Sie ist zu Gemeinheiten fähig, von denen Sie sich auch in Ihren wildesten Alpträumen keine Vorstellung machen können .«
    »Ich achte schon auf sie, Mrs. Warren«, versprach ich.
    Zu zweit konnten sie Amantha ohne große Schwierigkeiten tragen, und ich sah ihnen nach, bis sie im Gang verschwanden.
    »Ich frage mich, Mr. Baker«, sagte die alte Krähe, »hatten Sie wirklich übersinnliche Kräfte — oder war es bloß ein glücklicher Zufall ?«
    »Zufall vielleicht.« Ich zuckte mit den Schultern. »Ihr habt mich alle von Anfang an hinters Licht geführt, stimmt’s ?«
    »Sie waren der einzige, der uns möglicherweise gefährlich werden konnte«, pflichtete sie mir bei. »Ihr Freund war immer betrunken, und das Mädchen war sofort von Donavan behext .«
    »Sie hatten es übernommen, mich vor Angst halb um den Verstand zu bringen, Crespin sollte mich um Hilfe gegen Ihren bösen Einfluß angehen, und Pamela hatte mich zu beschäftigen, wenn weder Sie noch Crespin mich im Haus herumschnüffeln haben wollten. So war es doch ?«
    »Fast hätte es auch geklappt. Alles wäre gut gegangen, wenn Sie nicht so verbohrt gewesen wären und unbedingt auf die Insel hätten zurückkehren müssen !« Sie wandte mir das Gesicht zu, in dem die dunklen Augen vor Verbitterung glühten. »Ich würde Sie mit einem Fluch belegen, der Ihr restliches Leben in ein Chaos aus Angst und Schrecken verwandelt«, flüsterte sie. »Aber ich habe den Wahren Sohn des Tiers verraten und meine Kräfte haben mich verlassen .«
    »Ich muß immer an das Pik-As denken«, sagte ich. »Besonders an das zweitemal , als ich es aus dem Stoß Karten zog .«
    »Ein Kinderspiel!« Sie schnüffelte verächtlich. »Bewirkt durch bloße Konzentration. Man zwingt dem anderen den eigenen Willen auf, bis er die vorherbestimmte Karte auswählt. Das Unterbewußtsein ist wehrlos und deshalb stets für Beeinflussung empfänglich .«
    »Ich werd’s mir merken«, sagte ich. »Aber noch etwas: Damals, als ich mich am ersten Abend verirrte, fand ich Warrens Leiche im Moor. Wie kam es, daß sie am nächsten Tag im Fluß auftauchte ?«
    »Wir wollten ihn im Moor vergraben«, berichtete sie. »Aber ehe wir Gelegenheit dazu hatten, mußten Sie ja unbedingt über ihn stolpern; deshalb konnten wir dieses Risiko nicht mehr eingehen. Donavan wollte ihn gerade verschwinden lassen, als er Sie kommen hörte; das einzige, was er tun konnte, war, sich in die Vampirmaske zu hüllen und Sie in die Flucht zu schlagen, indem er die Taschenlampe durch die Augenlöcher scheinen ließ und Ihnen nachsetzte.«
    »Und das ist ihm vollauf gelungen«, gab ich zu.
    »Alles weitere geschah dann unter Zeitdruck. Wir kamen überein, daß es klüger wäre, wenn die Leiche morgens im Fluß gefunden würde, damit die polizeiliche Untersuchung bis zum Abend abgeschlossen werden konnte .«
    »Aber Sie konnten mir doch unmöglich suggerieren, über die Leiche zu stolpern !« protestierte ich.
    »Stimmt .« Wieder verzerrte sich ihr Mund zu diesem fratzenhaften Lächeln. »Aber wenn Sie ihn nicht gefunden hätten, dann hätte Pamela das besorgt. Wer hat denn vorgeschlagen, daß Sie heute morgen im Boot um die Insel fahren sollten ?«
    » Gestern abend sah ich Trudi aus dem Haus schleichen und folgte ihr bis zu der Lichtung«, erinnerte ich mich. »Dann tauchte der Schwarze Ritter auf und begann sie auszupeitschen. Als ich ihn daran hindern wollte, schlug er mich mit seiner gepanzerten Faust bewußtlos. Weshalb das?«
    »Es war eine von Hughs exzentrischeren Methoden, sich zu amüsieren. Deshalb haben Sie mich am frühen Abend auch so erschreckt, als Sie den Schwarzen Ritter erwähnten. Theoretisch konnten Sie von seiner Existenz gar nichts wissen. Aber ich stellte Hugh ein paar eindringliche Fragen, und er gab seine kleine Schwäche schließlich zu. Er mißbrauchte meine in Trudis Geist gesenkten posthypnotischen Befehle — äußerst unmoralisch von ihm .«
    »Nur noch eine letzte Frage«, sagte ich. »Warum das ganze?«
    »Wir waren beide auf ganz verschiedene Weise mit der Kraft ausgestattet«, antwortete sie leise. »Unsere Mutter hatte uns als erste vom Sohn des Tiers erzählt — und von dieser Insel, die

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