Höllenfeuer (German Edition)
ntest.
Und mit dem heutigen Tag bist d u bereits erwachsen. Anna, d u hast uns die ganzen Jahre viel Freude bereitet. Bleib so, wie d u bist. Wir alle sind sehr stolz auf d ich und haben d ich ganz sehr lieb.
Wir drücken d ir ganz fest die Daumen, dass d u im nächsten Jahr d eine Lehre mit gutem Erfolg beendest. Ein wenig traurig sind wir schon, wenn d u dann nach München gehst. A ls Hotelfachfrau hättest d u bestimmt auch hier in der Gegend eine Stelle gefunden. Aber das ist einzig und allein d eine Entscheidung. “
Johannes hoffnungsvolle Blicke, die auf Anna ruhten, sprachen Bände.
„ Und nun lasst uns gemeinsam das Glas erheben und miteinander auf d einen heutigen Ehrentag, liebe Anna, a n stoßen!“
Anna war ergriffen von den Worten ihres Vaters, die sie ihm, den manchmal eher kauzigen, aber stets fürso r glichen und einfühlsamen Menschen, gar nicht zugetraut hätte. Nur mit Mühe konnte sie sich einige Tränen ve r drücken. Sie fand es süß, dass er sich zur Feier dieses Tages extra schmuck gemacht und sogar einen Schlips über das kurze weiße Hemd gestreift hatte . Dieses kleine Accessoire lenkte ein wenig von seinen verwaschenen Jeans ab, die er tag tä g lich , in seiner wenigen verbli e benen Freizeit , trug und auf die er auch an diesem Tag nicht verzichtete . D as nahm sie ihm aber nicht übel, da sah sie einfach darüber hinweg.
Anna nahm ein gefülltes Weinglas in die Hand und sagte sichtlich gerührt: „Ich danke e uch allen! Vielen, vielen Dank! Auch für die reichlichen Geschenke. Das ist wir k lich sehr lieb von e uch.
Ja, Papi, die Zeit ist schnell vergangen. Ich denke auch gern an die schöne Zeit meiner Kindheit zurück und ich möchte keinen einzigen Tag davon missen.
Vielen Dank an e uch alle, dass i hr mir eine so schöne Zeit der Kindheit ermöglicht habt. Was meine Lehre betrifft: Bis zum Abschluss ist es ja noch eine Weile hin. Vielleicht überlege ich es mir ja noch einmal. Und nun: Zum Wohl! Lasst es e uch gut schme cken.“
Jetzt erhoben sich auch die anderen Geburtstags gäste und stießen gemeinsam an.
„Prosit Anna! Und denke dran! Ich möchte noch nicht so schnell Onkel werden“, witzelte Ruben.
„Nein, möchtest d u nicht? Vielleicht bist d u aber auch schon auf dem besten Weg dahin. Mit 22 Jahren wird es langsam Zeit“ , gab es ihm Anna zurück.
„Warte d u, ich leg d ich gleich übers Knie . “
Ruben umarmte Anna drückte sie ganz fest und gab ihr einen Kuss auf die Wange.
„Ich hab d ich lieb, Anna.“
Anna lächelte verlegen, richtete ihren Blick für einen kurzen Augenblick verschämt nach unten und fragte schließlich: „Warum trägst d u dann m ir zuliebe d eine Ha a re he u te nicht mal offen ? “ Sie fasste mit der rechten Hand an seine mit einem Gummi zu einem Pferdeschwanz zusa m mengebundenen braunen Haare.
„Nein, Anna, es ist viel zu heiß heute. Ein anderes Mal.“
Anna machte ein trauriges Gesicht. Sie bettelte: „Oh, bi t te. Du bekommst auch einen großen Schmatz auf die Wa n ge. Bitte, bitte.“
Ruben holte tief Luft und schaute Anna mit seinen treuen braunen Rehaugen an. Er wusste, dass er diesem Blick nur schwer widerstehen konnte.
„ Also gut, Schwesterherz. Aber nur, weil d u heute G e burtstag hast . “
Ruben zog den Gummi aus seinem Haar und schüttelte den Kopf, damit die Haare ihre n natürlichen Platz einn e h men konnten . S eine kleine Schwester liebte er über alles. Beide waren sie ein Herz und eine Seele. Anna war sich dessen b e wusst und sie war stolz auf ihren Bruder. Ruben wusste immer, was er wollte. Und das schätzte sie an ihm ganz b e sonders. In Annas bisherigem Leben war Ruben s tets ihr ‚ Beschützer ‘ gewesen, d e shalb war er an diesem Tag etwas wehmütig, sorgte sich , dass diese Rolle schon bald ein A n derer, ein Freund, übernehmen könnte. Das wäre sehr schmerzlich für ihn und er bräuchte sicher lange, um ein i germaßen darüber hinwegzukommen . Bisher brauchte er sich darüber keine Gedanken machen. Anna brachte se l ten mal einen Freund mit nach Hause und wenn, dann war es ein Schulfreund und sie machten gemeinsam Hausaufg a ben oder lernten für die nächste Prüfung.
„So gefällst d u mir schon viel besser“ , lächelte Anna ihn an .
„Und wo ist meine Belohnung?“ , fragte Ruben fordernd .
Anna umarmte Ruben und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Dann setzte sie sich und nach einem kurzen Tisc h gebet eröffnete sie die Kaffeetafel.
Rasch waren in der ausgelassenen
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