Höllenfeuer (German Edition)
ich. Ich heiße übrigens Lukas und bin hier sozusagen der Knecht, wie man früher zu sagen pflegte . Aber im Grunde geno m men gehöre ich schon so gut wie zur Familie.“ Dabei scha u te er Ruben an und grinste demo n strativ . „Wir werden uns sicher noch häufiger b e gegnen.“
Marie setzte sich auf die Bank und schlug ihre Beine über e inander, sodass ihr kurzes Kleid ein wenig nach oben rutschte , was Lukas sofort mit freudestrahlenden Augen re g istrierte .
„Danke Lukas, dass d u für mich Platz gemacht hast!“
Mit begierlichen Blicken tastet Lukas Maries schlanke Beine ab , von den Füßen, die in weißen Sandalen steckten, bis hin zu dem Saum des Kleides , der knapp über ihrem Slip endete und sagte : „Keine Ursache , Marie . So und jetzt lang richtig zu! Schließlich sollst d u auch mal kennenlernen, wie wir auf dem Dorf Feste feiern können.“
Bei Lukas würde man vielmehr vermuten, dass er als männliches Model für einen namhaften Designer a r beiten würde. Er war braungebrannt , seine stechenden blauen A u gen ließen jede Frau dahin schmelzen und er verfügte über eine Figur, wie sie wohl die meisten Frauen mögen, die auf kräftige Männer mit Waschbrettbauch stehen. Um solch eine Figur zu bekommen, benötigte er nicht mal ein Fitnessst u dio. Die schwere Arbeit hier auf dem Bauernhof reichte d a zu vö l lig aus.
Lukas nahm ein frisches Weinglas von der Mitte des T i sches und schenkte ein . Marie versuchte Lukas dazu zu bringen, das Glas nicht bis zum Rand zu füllen . „Oh, Wein. Danke! Bitte nicht so viel in dieser Hitze. Ich werde so schnell beschwipst . “
Lukas reagierte nicht auf Maries Bitte und meinte nur: „Ach , das macht nichts, heute feiern wir Annas Gebur t stag, und wenn du einen in der Krone haben solltest, kannst d u sicher hier auf dem Hof übernachten. Oder , Johannes?“
„Aber sicher , Marie. Wir haben genug Platz“, pflichtete Johannes ihm bei und Lukas ergänzt e : „Gäste sind bei uns i m mer willkommen, besonders, wenn sie so hübsch sind, wie d u.“
Marie hörte derartige Komplimente scheinbar des Öft e ren und regierte routiniert und mit einem dazu pa s senden Augenaufschlag .
„Danke für das nette Kompliment!“
Augenblicklich mischte sich Ruben ein und wandte sich an Marie: „Fall nur nicht auf den herein! Das macht der bei jeder so. Ich kenne seine Komplimente schon in- und au s wendig.“
„Halt d u d ich da raus! Du ewiger Student“ , erwiderte Lukas etwas ungehalten. „Woher willst du das eigentlich wissen?“
Marie versuchte , sofort den sich anbahnenden Streit zu schlichten .
„Also bitte streitet e uch jetzt nicht ! Sonst gehe ich gleich wieder.“
Johannes sprach umgehend ein nicht zu überhörendes Machtwort . Er wollte die Debatte beenden, bevor sie richtig begann .
„Lukas, Ruben, jetzt reißt e uch bloß zusammen. Wir fe i ern heute Annas Geburtstag. Merkt i hr denn nicht, dass e ure Streitigkeiten die ganze Atmosphäre stören ? Macht das unter e uch aus, aber wenn i hr alleine seid.“
D ie beiden Streithähne schauten sich unversöhnlich , mit starren Blicken in die Augen und redeten fortan kein Wort mehr miteinander .
*
Etwa eine Stunde später klingelte es erneut an der Tür. Karla sprach sofort zu Christin: „Christin, d u weißt B e scheid: Wimmle bitte jeden ab, wenn es nicht wichtig ist .“
Christin eilte an die Tür. Schon nach wenigen Augenbl i cken war sie wieder zurück. In der Hand hielt sie einen gr o ßen bunten Blumenstrauß.
„Von wem ist der denn?“ , fragte Karla mit einem neck i schen Schmunzeln auf den Lippen . „ Anna h ast d u etwa einen heimliche n Verehrer?“
Anna schaute ihre Mutter an, dann Marie und schließlich ging sie zu Christin und nahm ihr den Strauß aus der Hand .
„Da ist ja ein Brief drin.“
Sie nahm den Brief, öffnete ihn und las schweigend die ersten Zeilen.“
Karla fragte neugierig: „Na sag schon! Von wem sind die schönen Blumen?“
Anna schaute verdutzt auf und völlig überrascht entge g nete sie ihrer Mutter: „Mami, d u wirst es nicht gla u ben, sie sind von einem Heim.“
„Welchem Heim?“ , fragte Karla erstaunt.
„ ‘ Licht der Hoffnung ‘ steht hier drauf .“
Karla war sprachlos: „Oh, mein Gott! Dass die nach über n e unzehn Jahren noch an mich gedacht haben.“
„Mami, die Blumen sind für mich , nicht für d ich.“
„Ich weiß, Anna, ich weiß.“
„Aber wieso schickt mir ein Kinderheim Blumen?“ , fragte
Weitere Kostenlose Bücher