Höllenfeuer (German Edition)
einen?“
„Der sagte doch, dass diese Marie verschwunden sei. Vielleicht sucht er sie, und weil er sie nicht findet, tötet er alle jungen Frauen, die ihr ähnlich sehen.“
„Sieht Johannes Sandgruber etwa aus, wie ein brutaler Killer. Glaube mir, Frank, ich sehe einem Killer so e t was schon an. Diese Fähigkeit lernst d u auch noch.“
„Wenn d u meinst. Ich hoffe, d u behältst r echt.“
*
Der goldene Herbst machte in diesem Jahr seinem N a men alle Ehre. Wieder neigte sich ein warmer Septe m bertag dem Ende entgegen. Die Sonne war bereits unterg e gangen, doch es war noch ungewöhnlich hell, als J o hannes von der Bundesstraße auf die wenig befahrene Landstraße nach Ho l lerfeld abbiegen wollte .
Er traute seinen Augen nicht, als er plötzlich am Straße n rand ein Mädchen erblickte , das ihm irgendwie bekannt vorkam . Sollte sich seine Vermutung etwa bestät i gen? Er drosselte die Geschwindigkeit und fuhr langsam an ihr vo r bei. Jetzt, als sie ihren Blick zu ihm wendete, hatte Johannes die endgültige Gewissheit: Es war Marie. Er bremste scharf, fuhr ein Stück rückwärts, öffnet die Beifa h re rtür und stieg aus . Marie blieb auf der Stelle stehen und erinnerte an Lots Frau, wie sie in einer Passage der Bibel , wo es um die Ve r nichtung von Sodom ging, zur Salzsäule erstarrte. Johannes lief schnellen Schrittes auf Marie zu, packte sie beim Arm und zerrte sie in sein Auto. Marie wehrte sich nicht. Joha n nes schrie sie wütend und hochrot an:
„Hab ich d ich endlich gefunden, d u verdammte Mörd e rin. Wo hast d u d ich die ganze Zeit versteckt? “ Während er diese Worte sagte, startete er seinen W agen und fuhr los.
Marie war total überwältigt , wusste nicht, wie ihr g e schah.
„Lassen sie mich in Ruhe , ich habe Anna nicht umg e bracht. Es war ein Unfall.“
Johannes schüttelte den Kopf, ihm wurde heiß, Schwei ß tropfen bildeten sich auf seiner Stirn. Er keuchte: „Es war kein Unfall. Lüg nicht! Ich weiß alles. Deine le s bischen Spiele waren schuld . Du warst schuld . Du verdammte Le s be.“
Marie antwortete mit einer Stimme, die erst laut war und dann immer leiser wurde.
„ Das ist nicht wahr. I ch habe Anna nicht verführt. Sie wollte es auch. Anna liebte mich. Ich vermisse sie sehr. “
Johannes Stimmlage war unverändert.
„Anna war ein normales Mädchen, sie war nicht le s bisch.“
„Was haben s ie mit mir vor? Lassen s ie mich, ich werde i h nen alles erklären.“
„Du brauchst mir nichts zu erklären, ich weiß alles. Du bist schuld .“
„Nein, nein“, Marie begann zu weinen.
„Du wirst mir schon noch die Wahrheit beichten. Ich werde d ich schon dazu bringen.“
Er fuhr Marie zu seiner Berghütte. Dort fesselte er ihre Hände auf dem Rücken , verband ihr aber nicht den Mund.
„Was sollte Anna mit d ir machen? Sage es mir! Wo hat sie d ich angefasst? Hier?“
Johannes fuhr mit seinen Händen unter Maries Rock und zog ihr das Höschen aus. Dann streichelte er ihre Scham .
„Sollte Anna d ich hier streicheln? Du verdammte Schlampe. Gefällt es d ir auch, wenn ich d ich hier a n fasse?“
Johannes war alles andere als zärtlich. Er berührte sie grob , tat ihr weh. Marie schrie leise auf.
„ Los zeig mir! Was habt i hr damals in der Scheune g e trieben , als ich e uch heimlich beobachtet habe?“
Johannes band ihr die Hände wieder los und sagte: „Denke ja nicht, dass d u hier abhauen kannst. Die Türen sind alle a b geschlossen. Und schreien lohnt auch nicht. Hier hört d ich keiner.“
Er packte Marie am Arm und zog sie zu sich , doch Marie schrie: „Papa, tu es nicht.“
Johannes bekam einen furchtbaren Schreck .
„Was sagst d u da, d u Schlampe? Ich bin nicht dein Papa. Hast d u verstanden? Meine Tochter ist tot. Du hast sie get ö tet.“
Marie weinte und schluchzte leise: „Du hast noch eine Tochter. - Mich.“
„Hör schon auf damit ! “ , schrie Johannes sie wieder an. Diesmal noch lauter. Er schlug sie zweimal mit der Hand ins Gesicht. I hre Oberlippe fing an zu bluten. J o hannes hielt Marie den Mund zu, doch ihre Worte waren trotzdem zu verst e hen.
„Weißt d u nicht mehr? Roswitha heißt meine Mutter, Rosi hast d u sie genannt. Damals vor 20 Jahren, nach dem Konzert von Pink Floyd. Ihr habt e uch dort kennengelernt und danach hast d u sie gleich geschwängert. Ein paar Mal habt i hr e uch noch gesehen, doch dann hast d u d ich nie wi e der blicken lassen. Du warst wie vom Erdboden verschwu n den. Mama
Weitere Kostenlose Bücher