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Hoellenfluestern

Hoellenfluestern

Titel: Hoellenfluestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
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auf der Stelle tun.
    »Bist du sicher, dass Stewart mir helfen wird?«, fragte sie.
    »Als Advokat der Totenbeschwörer habe ich gelegentlich mit ihm zu tun, und er ist immer fair. Aber wie auch immer, du musst dich bald entscheiden. Je länger es sich hinzieht, desto schwerer wird es, die Jäger zur Zusammenarbeit zu bewegen.«
    Zusammenarbeit? Sie wusste zwar nicht viel über die Jungs vom Vatikan, aber dass dieses Wort den Typen nicht besonders geläufig war, war ihr klar. Sie hatte die Hightech-Ausrüstung gesehen und ihr paramilitärisches Auftreten erlebt. Rileys Abmachung mit dem Himmel zählte nicht, die würden sich nur für ihr Plauderstündchen mit dem Fürsten der Dunkelheit und ihr Techtelmechtel mit einem gefallenen Engel interessieren.
    »Wenn ich ihnen irgendetwas im Austausch bieten könnte …«, murmelte sie.
    Ihr Vater hustete und nahm noch einen Schluck von dem leuchtenden Zaubertrunk. »Weih …wasser.«
    So schnell, wie seine Kräfte schwanden, blieb keine Zeit für eine ausführliche Diskussion über das gefälschte Weihwasser, das in der ganzen Stadt verkauft wurde. »Was glaubst du, wer dahintersteckt?«
    »Keine Ahnung.« Ein paar rasche Wimpernschläge, dann schloss er die Augen, als hätte jemand einen Knopf gedrückt und ihn ausgeschaltet.
    Riley blickte zu Mort hinüber. »Das ist ja wie beim Bildschirmschoner. Kommt so etwas öfter vor?«
    »Ich arbeite daran. Dein Vater ist in der Lage, logische Schlussfolgerungen auf höchstem Niveau zu ziehen, was dem Körper einiges abverlangt.«
    »Wie hast du ihn gefunden?«
    »Gar nicht. Er stand gestern spät abends vor meiner Tür. Zunächst dachte ich, es läge an dem Einladungszauber, mit dem ich ihm eine Zuflucht angeboten habe, falls er es schafft, seinem Beschwörer zu entkommen.« Aus ruhigen, braunen Augen sah Mort sie an. »Aber jetzt weiß ich, dass das nicht der Fall ist.«
    Er ist nicht sicher, ob Dad mir von Luzifer erzählt hat . Das hatte er auch nicht; sie hatte dieses Detail vom Höllenfürsten persönlich erfahren.
    »Ich weiß, wer meinen Vater beschworen hat«, erwiderte Riley. »Was ich nicht begreife, ist, warum Luzifer ihn freigelassen hat.«
    Mort entspannte sich sichtlich. »Ich bin genauso ratlos. Ihm gehört schon die Seele deines Vaters. Wofür braucht er dann noch seinen Leichnam?«
    Riley zuckte die Achseln. Eine weitere Frage, auf die es keine Antwort gab.
    In diesem Moment tauchte Tereyza, Morts Haushälterin, mit einem Tablett in den Händen auf. Sie überreichte Riley eine volle Tasse, aus der ein berauschender, fruchtiger Duft aufstieg.
    »Tee hilft immer, den Kopf freizubekommen«, sagte Mort.
    Das Einzige, was Rileys Kopf freimachte, war heiße Schokolade, aber die schien nicht auf der Speisekarte zu stehen, zumindest nicht hier.
    »Ich merke, dass dich etwas quält«, sagte der Totenbeschwörer. »Möchtest du darüber reden?«
    Riley schüttelte den Kopf. Zu gerne würde sie jemand anderem die Schuld an dieser Katastrophe geben, aber es war ihr Fehler gewesen, der sie in diese Situation gebracht hatte. Sie musste irgendwie in ihre Wohnung gelangen, den Geldvorrat plündern, den sie dort versteckt hatte, und dann entscheiden, was sie als Nächstes tun sollte. Aber um das zu erreichen, musste Riley unbemerkt in ihre Wohnung gelangen.
    Ich frage mich …
    Riley zog ihre Dämonenfängerlizenz aus der Botentasche. Das Foto war aufgenommen worden, als ihre Haare ein bizarres Durcheinander aus blaugrünen, schwarzen und braunen Strähnen gewesen war. Nachdem ihr Dad sie damit gesehen hatte, hatte er darauf bestanden, dass sie ihr Haar wieder in seinem natürlichen, langweiligen Mausbraun tragen sollte.
    »Das ist aber ein hinterhältiges Lächeln«, sagte Mort über den Rand seiner Teetasse hinweg.
    »Die Jäger suchen nach dieser Riley«, sagte sie und zeigte auf ihr Gesicht. »Was, wenn ich vollkommen anders aussehe?« Sie hielt die Lizenz hoch, um den Kontrast zu verdeutlichen. »Wenn ich meine Haare färben würde, könnte ich es vielleicht schaffen.«
    »Nicht nötig. Das kriege ich mit Magie hin.«
    Riley blinzelte. »Das kannst du?« Warum hatte sie nicht daran gedacht? Wahrscheinlich, weil ein teetrinkender Mort nicht übermäßig magisch aussah.
    »Klar«, erwiderte er. »Es ist ein einfacher Zauberspruch. Ich kann dich aussehen lassen, wie du willst.«
    Das klang nach einem Plan, was bedeutete, dass es irgendwo einen Haken geben musste. »Was passiert, wenn der Vatikan herausbekommt, dass ich Magie

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