Hoellenfluestern
schleuderte er sein Stahlrohr auf den Dreier, um ihn abzulenken, hob das Schwert auf und war auf der Stelle wieder kampfbereit. Als der Dämon vorstürmte, schlug er zu und schnitt ihm ein Stück aus der Schulter. Der zweite Hieb richtete noch größeren Schaden an, und der Dämon heulte vor Wut auf.
»Hau ihm den Kopf ab!«, schrie Riley und machte mit dem Daumen eine Schnittbewegung an der Kehle, um ihre Worte zu unterstreichen.
Mit einem Nicken gab er ihr zu verstehen, dass er verstanden hatte, und der dritte Hieb wurde der Todesstoß, als der Schädel des Dämons von seinem Körper abgetrennt wurde. Beide Teile krachten auf den Lehmboden … und blieben liegen.
Peter hatte recht gehabt.
»Ja!«, krähte Beck und reckte eine Faust in die Höhe. »Das ist es!« Dann stürzte er davon, auf der Suche nach dem nächsten Dreier, den er köpfen konnte.
Riley seufzte vernehmlich. »Ich habe ein Monster geschaffen.«
Sie war einem Dämon im Moment nicht gewachsen, also lief sie von Zelt zu Zelt und erzählte allen, wie das Abschlachten beendet werden konnte. Manche hielten sie für verrückt, aber ein paar der Händler nahmen sie ernst.
In fasziniertem Entsetzen sah Riley zu, wie der Besitzer des Buchladens einem Dreier eine Schaufel auf den Schädel schmetterte. Als er auf den Boden aufschlug, kam ein anderer Standbesitzer hinzu und gemeinschaftlich köpften sie den Dämon. Als er nicht wieder von den Toten auferstand, jubelten die Männer siegestrunken und machten sich auf die Suche nach weiteren Dämonen.
Allmählich wendete sich das Blatt zugunsten der Menschen. Einige Standbesitzer waren durch die Klauen und Zähne gestorben, doch der Rest gab nicht auf.
Auf ihrem Weg durch die Stadt aus Zelten und beschädigten Wohnwagen hielt Riley immer wieder an, um den Verletzten zu helfen. Sie konnte nicht sehr viel mehr tun, außer ihnen ihr Mitgefühl zu schenken oder eine Kompresse zu halten, um die Blutung zu stillen. Die meisten Verletzten hatten Kratzer von den Klauen davongetragen, und die würden sich sehr schnell entzünden, wenn sie nicht ordentlich behandelt wurden.
Als sie einem kleinen Jungen die Hand hielt, wies sie seinen Vater an, Weihwasser auf die Beinwunde zu gießen. Der Junge schrie vor Schmerz auf, als die Flüssigkeit die offene Wunde berührte.
»Das müsste reichen. Du wirst wieder gesund«, sagte sie.
»Woher weißt du das?«, fragte er, während ihm dicke Tränen übers Gesicht liefen.
»Weil ich Dämonenfängerin bin«, antwortete sie und empfand Stolz, weil sie das sagen konnte.
»Und wo zum Teufel wart ihr? Warum habt ihr sie nicht aufgehalten?«, wollte der Vater des Jungen wissen. Seine Sorge verwandelte sich in Wut, jetzt, wo er ein greifbares Ziel vor sich hatte.
Rileys Stolz schmolz dahin. »Wir tun unser Bestes.« Sie deutete auf die Flasche mit der gesegneten Flüssigkeit. »Das ist gutes Zeug. Behandeln Sie sein Bein alle zwei Stunden damit. Das wird ihn gesund machen.«
Sie lief die Reihen ab und testete jede Weihwasserflasche, die sie fand. Sie rieb mit einem angefeuchteten Finger über das Etikett, um herauszufinden, ob es das echte oder das gefälschte Zeug war. Sie war versucht, ihre Dämonenkralle zu benutzen, um die Flüssigkeit zu testen, aber angesichts der Stimmung der Überlebenden könnte sich das als ziemlich unklug erweisen. Wenn sie gefälschtes Weihwasser fand, schüttete sie es auf den Boden und erklärte den Leuten, warum. Nicht alle glaubten ihr.
»Was zum Teufel tust du da?«, beschwerte sich ein Mann. »Ich brauche das für meinen Kumpel. Das Zeug sollte ihn heilen.«
Sein Kumpel hatte eine klaffende Bauchwunde und würde es nicht mehr lange machen, wenn sein Freund ihn weiterhin mit Leitungswasser behandelte. »Bringen Sie ihn ins Krankenhaus. Dort haben sie Weihwasser. Dieses Zeug ist gefälscht. Es wird ihn umbringen.«
»Du lügst.«
»Nein«, sagte Riley und deutete auf die leere Flasche, die der Typ in der Hand hielt. »Ich lüge nicht. Bringen Sie ihn hier raus. Sofort!«
Der Typ gab tatsächlich nach. »Okay, flipp hier bloß nicht aus, Kleine.«
»Tut mir leid.«
Als ein Team Sanitäter vorbeitrabte, gefolgt von einem Polizisten, begriff Riley, dass die Schlacht vorbei war. Das Herz des Marktes glich einer offenen Wunde. Überall Schreie und Rufe und Weinen.
Riley schlug die Richtung zum einzigen Ort ein, der möglicherweise Zuflucht bieten würde. Zu ihrer Erleichterung war das Zelt der Hexen unbeschädigt, und drei der Hexen bildeten
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