Hoellenfluestern
und setzte ihren Rucksack auf.
»Nein.« Er kramte hinter dem Sitz herum und tauchte mit einem zweiten Stahlrohr wieder auf. »Verwende es klug.«
»Danke, Yoda.«
Er runzelte die Stirn und rannte los in Richtung Markt. Für einen Kerl mit seiner kompakten Statur war er ziemlich schnell. Als sie hinter ihm herjoggte, schlug der Rucksack immer wieder gegen ihre Nieren, aber sie hatte keine Zeit, ihn neu zu justieren. Die Menschen flohen in Scharen in ihre Richtung. Manche waren offensichtlich verletzt, andere hysterisch. Ein Mann begoss sich mit Wasser aus einer Flasche, um seine glimmende Kleidung zu löschen.
Normalerweise war der Markt ein Meer aus bunten Zelten und Campingwagen mit Lichterketten, die es ermöglichten, bis spät in den Abend einzukaufen. Jetzt herrschte hier nur noch Chaos. Schüsse hallten von nahe gelegenen Gebäuden wider, entweder von den Jägern oder denjenigen Händlern, die bewaffnet waren.
Beck entdeckte einen Dreier neben einem Grillzelt, der an einer gebratenen Ziege nagte, ohne sie vorher vom Spieß gezogen zu haben. Der Standbesitzer versuchte, ihn mit einer Tischdecke zu verscheuchen, und brüllte wütend etwas auf Spanisch.
»Halten Sie sich von ihm fern!«, schrie Beck den Mann an. Beim Klang seiner Stimme drehte sich der Dämon um und heulte. Er vergaß seine Mahlzeit, stürzte sich auf den Dämonenfänger und zwang ihn, das Weite zu suchen. Während er davonrannte, schrie Beck das Ding unablässig an, um es von Riley und den anderen wegzulocken.
Sie werden dich noch umbringen .
Ein weiterer Dreier kroch über einen offenen Bereich und sprang auf einen Tisch, um einen Mann anzugreifen. Dessen Kumpel erwischte den Dämonen mit einer Zeltstange kräftig am Schädel und betäubte ihn, dann zerrte er seinen verletzten Freund außer Reichweite. Als er mit einem Revolver zurückkehrte, gab er einen einzigen Schuss auf den Kopf des Dämons ab. Zufrieden wandte er der Bestie den Rücken zu.
»Vorsicht!«, schrie Riley, aber es war zu spät. Der Dämon richtete sich auf und streckte den Mann mit seinen rasiermesserscharfen Krallen nieder.
Kugeln waren heute nutzlos. Diese Ausgeburten der Hölle gehörten zu denen, die nicht starben.
Peters Vortrag über die verschiedenen Techniken, Zombies umzubringen, fiel ihr ein. Sie brauchte eine Weile, um sich zu orientieren, denn der Ort war so verwüstet, dass sie sich nur mit Mühe erinnerte, wo genau der Schwerthändler seinen Stand hatte. Riley bewegte sich joggend weiter, wich panischen Menschen und Dämonen auf Beutejagd aus. Eine dieser Ausgeburten der Hölle hatte einen riesigen weißen Fleck am Nackenfell. Den kannte sie persönlich – es war der Dreier, der sie in der Dämonenhochburg beinahe umgebracht hätte.
Riley eilte an einem Stand mit umgestürzten Bücherregalen vorbei. An dem Zelt mit den Untoten. Die Reanimierten waren alle verschwunden, die Seitenwände der Zeltleinwand waren aufgeschlitzt. Sie eilte an einem brennenden Zelt vorbei. Mit einem leisen Blobb, Blobb, Blobb tropften die nach Kundenwünschen gestalteten Kerzen in den Flammen.
Mittlerweile war es so dunkel, dass die Schatten sie zum Narren hielten und sie Dämonen sehen ließen, wo gar keine waren. Endlich fand Riley das Zelt, nach dem sie gesucht hatte. Der Ort war gut besucht, denn der Eigentümer verteilte Schwerter an alle, die eines haben wollten, ohne eine Bezahlung dafür zu verlangen. Mit einem »Danke« schnappte sie sich eines, das aussah, als könnte es damit klappen, und rannte wieder zurück, um Beck zu suchen.
Müller und der Hauptmann hasteten an ihr vorbei, der Anführer schrie Befehle in sein Funkgerät, während er den Angriff koordinierte. Salvatore runzelte die Stirn, als er sie sah, blieb aber nicht stehen.
Egal, wie viel Mühe sie sich gab, sie konnte sich einfach nicht von Schwierigkeiten fernhalten.
Schließlich entdeckte sie Beck. Ein Dreier hatte ihn neben einem kleinen Wohnwagenanhänger, der schon bessere Tage gesehen hatte, gestellt. Beck bewachte den Wagen; eine Frau und zwei kleine Kinder kauerten sich direkt hinter der Tür zusammen.
Und du bist kein Held?
»Beck«, rief sie und hielt das Schwert in die Höhe. Er hörte sie nicht, all seine Sinne waren auf die Zähne und Klauen vor ihm gerichtet. »Hey, Dorftrottel!« Damit hatte sie seine Aufmerksamkeit. Riley näherte sich vorsichtig und warf das Schwert, so dass es neben seinen Füßen landete und dabei knapp einen seiner Stiefel verfehlte. In einer raschen Bewegung
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