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Hoellenfluestern

Hoellenfluestern

Titel: Hoellenfluestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
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Gott, nein«, flüsterte Riley. Sie hatte gesehen, was einem von Luzifers Dämonen zugestoßen war, sobald er die Friedhofserde berührte hatte – sofortiger Tod. Das hier war eindeutig Ozymandias’ Höllenbrut mit Spezial-Upgrade.
    »Du solltest es besser den Jägern erzählen. Sie werden nicht damit rechnen«, sagte Ayden. »Ich habe es jedenfalls nicht erwartet.«
    Mit zitternder Stimme gab Riley die schlechte Nachricht weiter. Sie zählte bis fünf, ehe die Antwort kam.
    »Roger, Team Dämon.« Dieses Mal klang Salvatores Stimme abgehackt und angespannt. Die ganze sorgfältige Planung des Hauptmanns war auf einen Schlag nur noch Schrott.
    Riley hörte ein Klicken, dann begann Salvatore Befehle zu erteilen und schickte seine Männer auf neue Positionen, zusammen mit der Warnung, dass sich die Hölle nicht mehr an die Regeln hielt.
    Sie können jetzt in Kirchen gehen. Sie können überall hingehen, wo sie wollen . Während sie sich das Grauen ausmalte, das auf die Stadt zukäme, blieb der Dreier außerhalb des Kreises, schlurfte auf und ab und suchte nach einer Schwachstelle in dem Hindernis. Sobald er den Kreis berührte, blitzte die Magie auf, und er wich heulend zurück.
    »Göttin, ist der hässlich.« Angewidert verzog Ayden das Gesicht. Das brachte ihr ein Zischen des Dämons ein. »Hey, Dämon, ich sag einfach nur, wie es ist!«
    Die Kreatur starrte unablässig Riley an, dann die Kralle, die endlich aufgehört hatte, sich zu bewegen.
    Ja, das ist deine. Du hättest sie nicht in meinem Bein zurücklassen sollen .
    »Er sieht nicht so aus, als wäre er tot … noch nicht«, stellte sie fest. Er stank zwar, aber das hatte nichts zu sagen. Sie stanken alle.
    »Ist er auch nicht«, sagte Mort. »Die Zauberformel wird ständig verändert, und mit jeder neuen Beschwörung weicht der Dämon noch weiter von seinem natürlichen Verhalten ab. Ein äußerst beeindruckender Zauber, auch wenn er absolut bösartig ist.«
    Riley runzelte die Stirn. »Aber woher wusste er, dass wir auf dem Friedhof sein würden?«
    »Möglicherweise hat das überhaupt nichts mit uns zu tun«, sagte Mort. »Er könnte es einfach als weiteren Schlag gegen die Abwehrmaßnahmen der Stadt geplant haben. Bei solchen veränderten Dämonen gibt es keinen Ort mehr, der den Menschen Zuflucht bieten könnte.«
    »Göttin, ist das bösartig«, sagte Ayden.
    »Ozymandias ist kalt und skrupellos«, sagte Mort, »aber nicht einmal ihm hätte ich so etwas zugetraut. Die magische Signatur fühlt sich an wie die von Luzifer, aber sie ist es nicht. Das verstehe ich nicht.«
    Weil es ein anderer gefallener Engel ist . Sie hatte recht gehabt – Sartael steckte hinter all dem. Wenn die Höllenbrut geweihten Boden entehrte, würde der Himmel garantiert zurückschlagen.
    »Jedenfalls haben wir einen Dämon. Sehen wir zu, dass wir ihn aus dem Bann befreien«, sagte der Nekro. Er hielt Riley ein weiteres Blatt Papier vor die Nase. Dieses Mal waren es wesentlich mehr Wörter, eine ganze Seite voll. Dieses Mal würde es kein Kinderspiel werden.
    »Nimm die Kralle in die Hand und rezitiere die Formel, langsam und ganz vorsichtig«, sagte der Beschwörer. »Wenn du ein Wort falsch sagst, müssen wir wieder von vorn anfangen. Wenn wir dann noch am Leben sind.«
    Also alles gar kein Problem .
    Riley nahm die Kralle in die linke Hand, die mit dem Zeichen des Himmels. Ein großer Fehler. Die Haut reagierte, als hätte sie sie in Säure gehalten. Hastig nahm sie das Ding in die andere Hand, und alles war gut. Die Höllenkralle lag nun auf Rileys Höllenseite. Die Zauberformel auf der Himmelsseite. Was wohl der Vatikan dazu sagen würde?
    Sie hielt das Blatt Papier in der Linken und besah sich die Seite: Sie kannte diese Worte, wenn auch nicht in dieser Reihenfolge. Ohne Zweifel hatte Mort auf diese Weise verhindert, dass sie aus Versehen den Zauberspruch sagte, ehe sie in einem Schutzkreis in Sicherheit waren.
    Nach einem tiefen, klärenden Atemzug begann Riley, den lateinischen Text vorzulesen. Prompt wurden die Schritte des Dämons schneller, während er kurze, bellende Geräusche von sich gab. So etwas hatte sie noch nie zuvor von einem Dämon gehört. Es lenkte sie ab, und Riley verhaspelte sich bei einem Wort.
    Mort seufzte und sagte etwas auf Latein. »Ich habe den Zauberspruch aufgehoben. Fang noch einmal von vorne an.«
    Meum pactum dictum …
    Als Riley von neuem begann, bildete sich ein pochender Schmerz hinter ihren Augen. Je mehr sie von dem Spruch vorlas,

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