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Hoellenfluestern

Hoellenfluestern

Titel: Hoellenfluestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
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weiter erwischte er noch einen, der ebenfalls zu Boden ging. Als er Remmers erreichte, war der Verwundete bereits von seinen Kollegen umringt. Direkt neben ihnen standen die Jäger. Sie waren wie Stewart – sie wussten mit dem Schwert umzugehen. Der Hauptmann kämpfte mit zwei Dämonen gleichzeitig, ohne von der Stelle zu weichen.
    Stewart begann, leise zu singen, während sein Schwert durch Fleisch schnitt. Ein Totenlied? Was immer es war, es brachte Becks Blut in Wallung. Seine Soldateninstinkte sorgten dafür, dass er sich duckte, als eine schwarze Klinge über seinem Kopf hinwegfegte und sich tief in den Baum hinter ihm bohrte. Beck starrte hinauf zu einem Vierer, der verzweifelt versuchte, sein Schwert aus dem Stamm zu ziehen.
    »Na, du bist mir aber ein Hübscher«, sagte er. Das Ding begann, auf ihn einzuflüstern, doch er brachte es zum Schweigen, in dem er den Dämon mit seiner stählernen Klinge Bekanntschaft machen ließ. Er gab sich nicht so leicht geschlagen, doch schließlich gesellte sich der Vierer zu seinen Kameraden auf dem blutdurchtränkten Boden.
    Komm schon, Gott, wir könnten etwas Hilfe gebrauchen.
    »Aber ich habe beim Zauberspruch doch alles richtig gemacht«, protestierte Riley. »Warum hat es denn nicht funktioniert?«
    »Ozymandias hat ihn umgekehrt. Wenn die Hexe nicht so einen soliden Schutzschild errichtet hätte, wären wir jetzt tot«, antwortete Mort mit besorgter Miene.
    »Ein Kompliment, Nekromant?«, sagte Ayden, das Gesicht vor Anstrengung verschwitzt. »Als Nächstes willst du womöglich noch mit mir ausgehen.«
    »Und jetzt?«, fragte Riley. Sie war so durch den Wind, dass sie kaum begriff, was geschah.
    »Wir werden es auf die altmodische Art und Weise versuchen müssen«, erklärte Ayden. Sie ließ ihr Cape fallen. Darunter trug sie eine Lederjacke über weißem Hemd. Schwarze Jeans steckten in kniehohen Stiefeln. Sie legte das Schwert mit der flachen Seite der Klinge auf ihre Schulter und sah eher aus wie eine Kriegerin als eine Hexe. »Weißt du, wie man kämpft, Beschwörer?«
    »Gewiss.« Vorsichtig nahm Mort seinen Hut ab, stand auf, und Sekunden später waren seine Hände von den Gelenken bis zu den Fingerspitzen blau, während Magie sie umschwirrte wie sich windende Zitteraale.
    »Angeber.« Ayden berührte vorsichtig die Spitze ihrer Klinge, bis sie von ihrem Blut benetzt war. Die Spitze schien Feuer zu fangen, bis die gesamte Klinge in funkelndem Gold erstrahlte.
    »Das musst du gerade sagen«, tadelte der Nekromant.
    »Riley, in meiner Tasche ist ein Messer«, sagte Ayden. »In diesem Kreis wird dir nichts geschehen, es sei denn ich … bin verhindert. Ich denke, du solltest dich für den Fall bewaffnen, dass es dazu kommt.«
    Gute Idee . Riley entdeckte das Messer in einem mit Runen gekennzeichneten Futteral. Dann dämmerte ihr, was die beiden vorhatten. »Ihr könnt da nicht rausgehen! Sie werden euch umbringen!«
    »Vielleicht, vielleicht nicht«, sagte Mort. »Wir müssen Ozymandias finden. Er ist irgendwo hier. Ich kann ihn spüren.«
    Riley hatte ihn jedenfalls nicht wahrgenommen, nicht bei der ganzen Magie, die hier herumwaberte.
    »Dort«, sagte Ayden und zeigte in die entsprechende Richtung. »Siehst du das Flirren in der Nähe der Statue von Niobe? Das ist ein Schutzkreis. Ich wette, er ist da drin.«
    Mort murmelte etwas auf Latein, woraufhin ein blauer Blitz aus seinen Fingern schoss. Das Flirren in der Ferne wurde durchscheinend und zeigte ihren Feind. Er hatte die Augen geschlossen, während er seinen Zauber sprach, doch Ozymandias’ Mal leuchtete hell im Licht des frühen Morgens.
    »Wie ist er hierhergekommen, ohne dass wir ihn gesehen haben?« fragte Riley und stand auf.
    »Er hat sehr viel Macht und liebt es, sie einzusetzen.« Mort hob die Schultern. »Nun, Hexe, bist du bereit für einen Besuch im Lager des Herrn der Finsternis?«
    »Warum nicht?«, sagte Ayden. »Langsam habe ich die Nase voll, hier in dieser Seifenblase festzustecken. Lass uns den Laden mal ordentlich aufmischen.«
    Mort drehte sich um und starrte die Unmengen von Dämonen an. »Um Himmels willen, sind das viele«, murmelte er.
    Riley folgte seinem Blick. Überall waren Dreier. Pyros hüpften über die Grabsteine, setzten im Vorübergehen Blätter in Brand und schufen so eine wirkungsvolle Mauer aus Qualm. Es gab auch größere Gestalten – Dämonen vierten Grades –, aber sie sahen nicht aus wie der Typ, der einem was ins Ohr flüsterte und dann die Seele raubte. Diese

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