Hoellenfluestern
hier trugen Schwerter und Rüstungen.
»Dämonen benutzen keine Schwerter«, beschwerte sich Riley. »Hält sich denn niemand mehr an die Regeln?«
»Das ist der Krieg«, erwiderte Ayden. »Weißt du noch? Der große, den du verhindern sollst.«
Erinnere mich nicht daran .
»Sollen wir?«, fragte die Hexe und deutete auf die magische Grenze, die den Unterschied zwischen Sicherheit und Tod bedeutete.
»Ladys first«, entgegnete Mort.
Ayden lachte und durchschritt die Kreislinie, gefolgt von ihrem magischen Gegenpart. Hinter ihnen formte sich die Schutzbarriere sofort neu. Sobald sie draußen waren, griffen die Dreier an. Einer von ihnen stürzte sich auf den Totenbeschwörer, doch eine Sekunde später kreischte er auf und verwandelte sich in eine helle blaue Flamme, um als schwarze Aschewolke zu enden. Ayden erledigte einen mit ihrem Schwert, das Dämonenfleisch wie Säure zu verätzen schien.
Sie würden es niemals schaffen, Ozymandias’ Schutzkreis zu durchbrechen. Er war zu mächtig.
Sie vergeuden ihr Leben .
Durch den Rauch und den Dunstschleier sah Riley hoch über den Ausgeburten der Hölle etwas aufragen. Der Geo-Dämon war über zwei Meter hoch, und sein Kopf ähnelte dem eines Bullen. Als er sein Maul öffnete, sah Riley rubinrote Flammen in seinem Schlund züngeln. Ein zweiter Fünfer gesellte sich zu ihm, woraufhin die niederrangigen Dämonen sich wie furchtsame Welpen zerstreuten. Das mussten die Verräter aus der Hölle sein, die Sartael in seiner Gier nach Luzifers Thron unterstützten.
Ihr blieb beinahe das Herz stehen, als die Geo-Dämonen zur Seite traten und sich verbeugten. Es gab nur zwei Dinge, die einen Fünfer einschüchterten – ein Erzdämon oder ein gefallener Engel.
Dieses Wesen war kein Engel, sondern schien aus der Verbindung eines zurückgebliebenen Kobolds und eines uralten Vampirs hervorgegangen zu sein. Ihr Vater hatte sie als erbarmungslos bösartig beschrieben. Er hatte nicht übertrieben.
Riley ertrug schon kaum die brennend roten Blicke der niederen Dämonen, doch diese Augen glühten, als spiegele sich in ihnen das Zentrum der Hölle selbst. Einen Tick kleiner als die Geo-Dämonen, war der Erzdämon etwa einen Meter neunzig groß, der Körper eine Mischung aus harten Muskeln, Sehnen und Krallen. Die Flügel waren federlos, und die Venen waren deutlich zu erkennen. Seine vier langen, weißen Reißzähne glichen denen eines Vampirs. Der gewölbte Schädel beherbergte drei tief in ihren Höhlen liegende Augenpaare. Bis auf einen Lendenschurz nackt, trug er ein Schwert bei sich, aus dem ebenholzschwarze Flammen loderten.
Riley schaltete das Funkgerät ein. »Hier ist ein Erzdämon«, rief sie laut. Keine Antwort. Voller Panik schrie sie: »Können Sie mich hören?«
»Wo?«, meldete sich Salvatore. Im Hintergrund war klirrender Stahl zu hören.
»In der Nähe des Glockenturms.« Nicht nur einer . »Sie sind zu dritt.«
Der Anführer der Erzdämonen zeigte nach oben, und einer seiner Kameraden schwang sich mit einem Flügelschlag in die Luft empor. Er steuerte die Spitze des Glockenturms an. Der Wachposten sah ihn nicht kommen, und Riley schrie ihm eine Warnung zu, doch im Schlachtlärm konnte er sie nicht hören. Der Dämon packte den Mann mit seinen Klauen und riss ihn von seinem Hochsitz. Als der Leib auf den Boden krachte, stieß der Dämon einen Triumphschrei aus.
»Warum hilft uns der Himmel nicht?«, schrie sie laut. Selbst wenn es den Weltuntergang bedeutete, konnten die doch all diese Menschen nicht sterben lassen.
»Team Dämon. Was könnt ihr sehen?«, rief Salvatore.
»Ihr habt den Mann auf dem Glockenturm verloren. Und irgendetwas ist da in der Luft. Irgendwas … O mein Gott.«
Die Gestalt, die aus den Wolken herabstieg, hatte graue Flügel und trug eine schwarze Kutte, die von einem schlichten Strick in der Mitte gehalten wurde, so wie ein Mönch sie vielleicht tragen würde.
»Jetzt ist hier noch ein gefallener Engel«, sagte sie.
»Ist es der Höllenfürst?«, wollte der Jäger wissen.
»Nein.« Sobald der Neuankömmling den Boden berührt hatte, erhoben die Dämonen lobpreisend ihre Stimmen. Mitten in dieser Kakophonie war ein Name herauszuhören – Sartael.
Dies war Luzifers Feind.
Und meiner . »Wie tötet man einen gefallenen Engel?«, fragte sie. Ihre Finger krampften sich um den Messergriff, und sie empfand eine Wut, die alle anderen Emotionen überstieg.
» Sie können es nicht«, lautete die knappe Antwort, dann wurde das Funkgerät
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