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Hoellenfluestern

Hoellenfluestern

Titel: Hoellenfluestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
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nicht sie. Er hatte nur Augen für Sartael. Jetzt wusste er, wer ihm die Lügen über seine Freundin eingeflüstert hatte.
    Willkommen in meiner Hölle, Simon Adler .
    Ein dämonisches Knurren lenkte ihre Aufmerksamkeit auf Ozymandias’ Kreis. Die Lage der Hexe und des Totenbeschwörers war keinen Deut besser, mindestens ein Dutzend Ausgeburten der Hölle hatten sie umzingelt. Beide wirkten erschöpft, und das magische Glühen an Morts Fingerspitzen flackerte schwach wie bei einem anämischen Glühwürmchen.
    »Hörst du das?« Sartael blickte nach oben, und seine strahlend blauen Augen spiegelten seinen grenzenlosen Irrsinn wider. »Der Erzengel Michael kommt mit seiner Kohorte. Aber ich frage mich, wo steckt Luzifer?« Er lachte und schrie laut: »Warum ist der großartige Höllenfürst nicht hier?«
    Weil er nicht zum Selbstmord neigt?
    Es dämmerte ihr, dass der Erzengel ihre Gedanken nicht lesen konnte. War nur Ori dazu in der Lage, oder hatte Aydens Beruhigungszauber etwas damit zu tun? Die Schwertklinge kam näher. Rileys Augen füllten sich mit Tränen, ihre Kehle brannte. Sie konnte Beck etwas rufen hören, aber es gab keine Möglichkeit für ihn, zu ihr zu gelangen. Ihre Zeit neigte sich dem Ende entgegen.
    »Warum hast du meinen Dad umgebracht?«, verlangte sie zu wissen.
    »Er stand im Weg«, lautete die schlichte Antwort. »Genau wie du. Darum wollte ich deine Seele in die Finger bekommen.«
    »Ori hätte sie dir niemals gegeben.«
    »Er hätte keine Wahl gehabt. Niemand stellt sich mir entgegen. Ich hätte zum Höllenfürsten gekürt werden sollen, nicht Luzifer. Jetzt werde ich den Fehler korrigieren und den Himmel von meinen Feinden reinigen.«
    Der Typ war total durchgeknallt.
    Hat vermutlich zu viel Schwefel geschnüffelt .
    »Ich dachte, ihr gefallenen Engel wärt allmächtig«, spottete sie. »Aber das stimmt wohl nicht ganz, wenn du einen Totenbeschwörer brauchst, um deinen Job zu erledigen.«
    Trotz der Stichelei zuckte der Engel nicht einmal mit der Wimper. »Der Nekromant gierte nach Macht, und ich habe seine Illusionen nur zu gerne genährt.«
    »Ohne den Zauberbann würdest du Luzifer die Stiefel küssen«, sagte sie, wohl wissend, dass sie ihn damit reizte. Vielleicht machte er einen Fehler, dann könnte sie sich befreien und zu Ori rennen. Oder er würde sie schneller töten.
    Zwei Paar Krallen bohrten sich in ihre Schultern und hielten sie fest, wo sie war. Hinter ihr lachte ein Erzdämon höhnisch. Das Schwert war jetzt nur noch dreißig Zentimeter von ihrer Kehle entfernt und erhitzte ihr Gesicht und ihre Brust. Beck stieß wütende Flüche aus. Sie brauchte nicht hinzusehen, um zu wissen, dass er versuchte, zu ihr zu kommen, und dass die anderen ihn davon abhielten, sein Leben wegzuwerfen.
    Tut mir leid, Alter. Dieses Mal wirst du nicht den Helden spielen können .
    »Gib mir deine Seele, und ich lasse dich am Leben«, bot Sartael an.
    Riley spürte den Brief, den sie unter ihrem Hemd versteckt hatte. Vergib mir, was ich tun werde .
    »Deine Seele, gib sie mir. Sofort.«
    Dann hob sie den Blick zum Haupt des Engels und sah der Macht hinter diesen wahnsinnigen blauen Augen ins Gesicht.
    »Scher dich zurück zur Hölle, du gefallener Mistkerl!«
    Mit einem bösartigen Knurren holte Sartael mit dem Schwert zu dem Stoß aus, der sie töten und verbrennen würde wie Corsini.
    Mit einem vernehmbaren Plopp tauchte eine vertraute Gestalt aus dem Nichts auf.
    »Dad?«, rief sie aus und blinzelte entgeistert. »Was machst du denn hier?«
    Dieser Paul Blackthorne war nicht der gebrochene Mann, den sie zuletzt in Morts Haus gesehen hatte. Er sah viel mehr aus wie vor seinem Tod, mit diesem neugierigen, intelligenten Blick und der entschlossenen Miene.
    »Spatz«, sagte er und legte ihr eine Hand auf die Schulter. Dort, wo er sie berührte, kribbelte ihre Haut. »Das alles tut mir leid. Ich werde dich vermissen.«
    Ehe sie etwas darauf erwidern konnte, küsste er sie auf die Wange und ging davon.
    »Dad?«
    Sartael machte eine Handbewegung, und einer der Vierer machte Anstalten, ihren Vater zu ergreifen. Als er ihn berührte, verwandelte er sich in einen Feuerball und verendete jammernd und kreischend in den Flammen.
    Was hat das zu bedeuten? Ihr Vater stand überhaupt nicht auf Magie.
    »Halt, Paul Blackthorne, oder ich töte dein Kind«, warnte der gefallene Engel.
    »Wenn du das tust, wird der Himmel gewinnen«, lautete die prompte Antwort.
    Ihr Vater spielte russisches Roulette mit ihrem

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