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Hoellenfluestern

Hoellenfluestern

Titel: Hoellenfluestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
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Wange.
    »Hey, pass auf dich auf, hörst du?«, sagte er. Seine Stimme zitterte. »Gib mir Bescheid, was los ist. Ich rufe dich an, sobald ich irgendetwas herausgefunden habe.«
    Riley winkte, dann ging sie davon. Sie wollte nicht, dass er die Tränen sah, die sich in ihren Augen sammelten.
    Kaum hatte sie die Hintertür mit ihrem Armband geöffnet, tauchte der Nekromant auch schon im Korridor auf. Er sah beunruhigt aus.
    »Was ist los?«, fragte sie.
    »Paul hat mich gebeten, Meister Stewart anzurufen. Keine guten Nachrichten. Wenn du dich heute nicht bis neun Uhr morgens selbst stellst, werden die Jäger Beck vor laufender Kamera anklagen, einem von Luzifers Getreuen geholfen zu haben.«
    »Was?«, platzte sie heraus. »Er hat nichts damit zu tun!«
    »Die Jäger wissen das. Sie benutzen ihn als Köder.«
    Riley ließ sich gegen die geschlossene Tür fallen und stieß sich prompt wieder ab, als die Magie ihr wie eine scharfe Katzenkralle über den Rücken strich. Sie mochte vielleicht ihre Probleme mit Beck haben, aber er durfte nicht an ihrer Stelle die Strafe auf sich nehmen. »Ich muss mit meinem Vater reden.«
    »Er ist im Garten.«
    Paul Blackthorne saß auf der Steinbank vor dem Springbrunnen. Er schien sich nur noch mit Viertelkraft aufrecht zu halten.
    Als Riley sich neben ihn setzte, umarmte er sie fest. »O Gott, ich dachte, du wärst schon fort.«
    »Peter wollte mich nicht aus der Stadt lassen.«
    Sie erzählte ihrem Dad von der Weihwasserrecyclingfabrik und was sie während der Nacht mit ihrem Freund geplant hatte. »Irgendetwas stimmt da nicht. Ich komme nur nicht darauf. Vielleicht schafft Peter es.«
    »Das bekommt ihr schon hin«, sagte er. »Ihr seid beide ziemlich schlau. Seid bloß vorsichtig.« Er zögerte, dann fragte er: »Was willst du wegen der Jäger unternehmen?«
    »Beck kann nicht für mich den Kopf hinhalten.« Aus so vielen Gründen .
    Sie musste ihrem Vater die Wahrheit sagen. Wenn sie es jetzt nicht tat, würde sie vielleicht niemals die Gelegenheit dazu haben.
    »Ich … habe einen Fehler gemacht, mit Ori. Einen großen Fehler. Wir …«
    Ihr Dad berührte sachte ihr Haar, und das gab ihr beinahe den Rest.
    Er muss wissen, warum das alles geschieht .
    Sie beugte sich nah zu ihm und teilte ihm flüsternd ihr dunkles Geheimnis mit, dass sie nicht länger sein unschuldiges kleines Mädchen war. Es war das schwerste Geständnis, das sie je gemacht hatte.
    Als Antwort umschloss ihr Vater ihr Gesicht mit den Händen und küsste sie auf die Stirn. Seine braunen Augen blickten sie forschend an. »Es ist alles mein Fehler«, murmelte er.
    »Nein. Ich habe auf den Engel gehört.«
    Er berührte ihre Wange mit aufrichtiger Zärtlichkeit. »Man hat dir so übel mitgespielt. Es tut mir leid … Ich hätte zulassen sollen, dass dieser Dämon mich tötet.« Er blinzelte wie ein übermüdetes Kleinkind. »Vertrau Stewart. Er wird dir helfen. Erzähl ihm, wer mich … beschworen hat.«
    »Bist du sicher?« Ein Nicken. Riley kuschelte sich an ihn, den Kopf an seiner Schulter. Der Duft von Orangen und Zedernholz kitzelte sie in der Nase. Ihr Vater war lauwarm, irgendwo zwischen tot und lebendig.
    »Ich liebe dich, Dad.«
    Seine Augen wurden nicht feucht, das war nicht mehr möglich, aber sie hörte die Rührung in seiner Stimme. »Ich … werde dich immer lieben, Riley. Was auch geschieht.«
    Ihm fielen die Augen zu, und er schlief ein. Sie drückte ihn ein letztes Mal ganz fest, dann stand sie auf.
    Ihre falschen Entscheidungen hatten sie auf Kollisionskurs mit der Zunft und den Dämonenjägern gebracht. Es war an der Zeit, den Preis für diese Fehler zu zahlen, wie hoch er auch sein mochte.
    Anstatt Riley direkt vor dem Westin abzusetzen, wo die Jäger ihr Hauptquartier aufgeschlagen hatten, fand Mort einen Parkplatz fünf Blocks entfernt. Er wollte ihr Zeit geben, sich auf das vorzubereiten, was ihr bevorstand.
    »Es ist wahrscheinlich besser, wenn du das Armband nicht trägst«, sagte er und deutete auf ihr Handgelenk.
    Riley streifte es ab und reichte es ihm, zusammen mit dem Handy, das er ihr geliehen hatte. Sie hatte die meisten Anrufe aus ihrem eigenen Telefon gelöscht, so dass die Jäger nicht erfahren würden, wer ihr geholfen hatte.
    »Ich werde Meister Stewart Bescheid geben, wie du mich gebeten hast«, sagte Mort.
    Das war ihre Entscheidung gewesen – sich zu stellen, ehe Stewart hier auftauchte. So würde es aussehen, als hätte sie die Sache selbst in die Hand genommen, anstatt von

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