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Hoellenfluestern

Hoellenfluestern

Titel: Hoellenfluestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
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habe nichts Unrechtes getan.«
    Beck schüttelte ihn durch, dass dem Versager die Zähne klapperten. »Falsche Antwort, versuch’s noch mal. Und nur damit du Bescheid weißt, Roscoe, die Zeit für Höflichkeiten ist vorbei.«
    »Ich kann’s dir nicht sagen. Ich trau mich nicht«, keuchte der Mann.
    Und jetzt? Normalerweise würde jetzt eine kleine Schmerztherapie helfen, aber das hier war etwas anderes. Vielleicht sollte er lieber Roscoes Verstand anstelle seiner Knochen bearbeiten.
    Beck ließ ihn los. »Na dann, tut mir leid, aber so musste es wohl kommen«, sagte er. »Ich schicke auch Blumen für deine Beerdigung.« Er drehte sich um und machte Anstalten zu gehen, in der Hoffnung, sein riskantes Spiel würde aufgehen.
    »Was meinst du damit? Hey! Warte!«, rief Roscoe laut.
    Beck ließ sich Zeit, ehe er sich umdrehte. »Ich meine damit, dass ich deine letzte Chance war. Ab jetzt hängt alles von den Jungs in Rom ab. Die scheißen darauf, wer dir im Nacken sitzt.«
    »Die dürfen mir nichts tun«, rief Roscoe.
    »Das ist denen egal, Mann«, sagte Beck und kam wieder näher. »Wenn du Glück hast, machen sie nur deinen kleinen Drecksladen hier dicht. Wenn sie richtig sauer sind, liegst du bald unter der Erde, und kein Schwein wird dich vermissen.«
    Roscoes Gesicht war schweißgebadet. »Um Himmels willen, tu das nicht«, flehte er. »Sag ihnen, dass ich nichts weiß.«
    »Das kann ich nicht, Roscoe.«
    Der Blick des Mannes schoss von links nach rechts, als hielte er nach einem Fluchtweg Ausschau.
    »Erzähl’s mir. Ich sehe doch, dass du über beide Ohren mit drinsteckst.«
    Der Ladenbesitzer starrte zu ihm hinauf. »Du weißt, was vor sich geht?«
    »Einiges davon«, sagte Beck, obwohl er nicht den blassesten Schimmer hatte, worum es ging.
    Roscoe sank gegen die Tür, als hätten sich seine Beine in Götterspeise verwandelt. »Dieser Typ kam in den Laden und sagte mir, er würde einen Haufen Geld für Dämonen bezahlen. Er wollte alle, die er kriegen konnte. Alles ab Einern aufwärts.«
    »Wie sah er aus?«
    »Etwa so groß wie du, mit dunkelbraunem Haar.«
    »Diese Beschreibung trifft auf so etwa jeden Typ hier in der Stadt zu. Da musst du schon genauer werden.«
    »An dem Typ war nichts Besonderes«, beschwerte sich Roscoe. »Ich musste jedes Mal zu einer anderen Stelle fahren. Meistens zu verlassenen Parkplätzen. Er tauchte mit einem Truck auf, nahm die Dämonen und gab mir das Geld.«
    »Irgendeine Idee, wo er mit ihnen hin ist?« Kopfschütteln. »Wie viele hast du ihm verkauft?«
    »Wieso ist das wichtig?« Als Beck einen drohenden Schritt auf ihn zu machte, wich Roscoe ängstlich aus. »Etwa dreißig Dreier, ein Dutzend Zweier oder so und ein paar Einer. Ich habe gehört, dass ein paar der anderen Händler ihm ähnliche Mengen verkauft haben.«
    Beck pfiff leise. »Das sind aber verdammt viele Dämonen.«
    Das System war einfach: Die Fänger fingen Dämonen und verkauften sie an die Händler. Beide Seiten erhielten ein Formular, das bewies, das alles legal zuging. Dann verkaufte der Händler die Höllenbrut en gros an die katholische Kirche. Für den Versuch, Dämonen ohne ordentliche Papiere zu verkaufen, landete man im Knast und bekam eine saftige Geldbuße aufgebrummt.
    »Warum sollte irgendjemand für einen Haufen Dämonen viel mehr zahlen als den aktuellen Preis? Was macht er mit ihnen?«, fragte Beck.
    »Ich weiß es nicht, und es ist mir auch egal«, sagte Roscoe. »Ich brauche das Geld. Glaubst du etwa, so einen Laden hier zu führen sei billig? Es gibt eine Menge Schmiergelder zu zahlen.«
    Beck sah sich rasch um. Die Leute gingen unbekümmert ihren Geschäften nach. »Was ist mit dem gefälschten Weihwasser? Was weißt du darüber?«
    Stirnrunzelnd schüttelte Roscoe den Kopf. »Gefälschtes Weihwasser? Warum sollte jemand so etwas tun? Das ist doch idiotisch.«
    Der Kotzbrocken weiß nichts von dem Betrug.
    »Eine Sache noch …« Einen Sekundenbruchteil später war Roscoe auf den Beinen, und Beck rammte ihn gegen die Tür. Die Erschütterung löste den Alarm aus und tauchte sie in Flutlicht.
    »Wenn du Paul Blackthornes Tochter noch einmal anbaggerst«, knurrte Beck wenige Zentimeter vom Ohr des Mannes entfernt, »dann verfüttere ich dich an einen Dreier, und zwar häppchenweise. Hast du mich verstanden?«
    Roscoe sackte zusammen. »Ja, ich meine nein, ich tu’s nie wieder. Ehrenwort.«
    Sobald Beck ihn losgelassen hatte, sackte der Jammerlappen zu einem vor Entsetzen zitternden Häufchen

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