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Hoellenfluestern

Hoellenfluestern

Titel: Hoellenfluestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
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gefolgt von einem klagenden Miauen. Das machte Max immer. Riley bückte sich, um ihn zu kraulen, und er schmiegte sich an ihre Finger, die durch das seidige Fell unter seinem Kinn fuhren. Er begann, lauthals zu schnurren.
    »Gestern waren ein paar Männer hier«, fügte Mrs Litinsky hinzu. »Dämonenjäger. Sie haben dich gesucht.«
    »Die haben mich auch gefunden. Die Sache hat sich erledigt.« Zumindest hoffte Riley das.
    Als Erstes musste ihr Dad erfahren, dass sie in Sicherheit war, aber sie war nicht sicher, ob sie irgendeinem ihrer Telefone trauen konnte. Sie löste dieses Problem, indem sie Mrs Litinsky bat, ihres benutzen zu dürfen. Es war eine seltsame Bitte, aber es schien ihrer Nachbarin nichts auszumachen. Manchmal fragte Riley sich, ob die alte Frau vielleicht mehr wusste, als sie erkennen ließ.
    Nachdem sie den Anruf bei Mort erledigt und das Telefon der Eigentümerin zurückgegeben hatte, folgte Riley Max in ihre Wohnung. Sie hoffte, dass ihr Wohnungsgenosse, ein kleiner Dämon, nicht da war. Dämonenfänger hatten normalerweise keine winzige Höllenbrut als Mitbewohner, aber der Klepto-Dämon ersten Grades weigerte sich, auszuziehen. Da es keine Möglichkeit zu geben schien, den Bösling loszuwerden, außer alle Eingänge mit Weihwasser zu behandeln, ließ sie ihn einfach hier wohnen.
    Die Katze flippte nicht aus, also war der Dämon offensichtlich unterwegs, um Glitzerzeug von ihren Nachbarn zu stehlen. Stattdessen untersuchte Max etwas Weißes, Rechteckiges gleich hinter der Tür. Mit einem Tatzenhieb begann er es über den Boden zu jagen. Nachdem Riley ihn abgelenkt hatte, sammelte sie die Karte auf.
    ABTEILUNG FÜR FAMILIE UND JUGEND (AFJ)
    Riley hatte gewusst, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis irgendeine Behörde anfing, sich für ihre Lebensumstände zu interessieren. Nach dem Massaker im Tabernakel und der anhaltenden Berichterstattung auf CNN stand sie zu sehr im Licht der Öffentlichkeit, als dass niemandem auffallen würde, dass sie eine Waise war. Sie überflog die Postkarte und entdeckte eine handgeschriebene Notiz. Bitte ruf mich an!
    Riley warf die Karte in ihren Rucksack. Vorausgesetzt, der Weltuntergang löschte das Leben auf diesem Planeten nicht innerhalb der nächsten Woche aus, würde sie die Nummer anrufen. Bis dahin konnte sie die Karte ruhig ignorieren.
    Nach einem Ausflug ins Bad meldete sie sich über ihr Handy bei Peter. Wenn die Jäger die Spur verfolgen wollten, sollten sie ruhig.
    »Hey, hier ist Riley. Ich bin zu Hause. Alles ist gut.« Das entsprach zwar nicht ganz der Wahrheit, aber es war das, was Peter von ihr hören wollte.
    Ihr Freund seufzte erleichtert auf. »Ich habe mir verdammt große Sorgen gemacht, weißt du das?«, gab er zu. »Und, haben sie dir die Daumenschrauben angelegt?«
    »Nein. Sie haben mir Angst eingejagt, und sie haben mir haufenweise Fragen gestellt, aber die Antworten haben ihnen gefallen. Ich muss bis auf weiteres bei Meister Stewart bleiben.«
    »Unter Hausarrest?«, witzelte er.
    »So ähnlich. Was hast du über dieses eine Projekt von dir herausgefunden?«, fragte sie und hoffte, dass Peter begriff, dass die Unterhaltung unauffällig bleiben musste.
    Er begriff sofort. »Läuft ganz gut. Meister Stewart kennt alle Details.«
    »Klasse«, sagte sie und lächelte. »Ich muss Schluss machen, Peter. Danke für alles.«
    »Kein Problem. Ich bin froh, dass du nicht in einer Zelle schmachtest und eine eiserne Maske trägst oder so was.«
    Das brachte sie zum Lachen. »Da bist du nicht der Einzige, Alter.«
    Als der Van auf die lange Auffahrt einbog, die zu Stewarts Haus führte, rief Riley sich den letzten Besuch bei Meister Stewart in Erinnerung – Heiligabend im letzten Jahr. Anstatt den Abend allein in ihrer Wohnung zu verbringen, während ihr Vater auf Dämonenfang war, waren sie einer Einladung zum Abendessen beim Meister gefolgt. Das Haus war festlich geschmückt gewesen, einschließlich eines riesigen Weihnachtsbaums in der Eingangshalle. Ins Geländer der Treppe, die zum ersten Stock hinaufführte, hatte jemand immergrüne Zweige geflochten.
    Es war ein zauberhafter Abend gewesen. Stewart war witzig und charmant, das Essen reichlich und richtig lecker. Das Beste war, dass sie Zeit mit ihrem Dad verbringen konnte, was immer eine Kostbarkeit war. Es hatte sogar Geschenke gegeben; Stewart hatte ihrem Vater einen Einkaufsgutschein vom Supermarkt überreicht, und Riley hatte einen für einen Klamottenladen bekommen. Sie hatte sich

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