Hoellenfluestern
die Hölle übernehmen.«
»Aber wer befiehlt dann die rebellierenden Dämonen?«, fragte Riley.
Keiner der Meister hatte eine Idee.
12.
Kapitel
Harper fluchte verhalten. Offensichtlich behagte ihm nicht, was er zu sagen hatte. »Wenn ich dich jetzt rausschmeiße, wird jeder die Zunft für das verantwortlich machen, was in der Stadt passiert. Du bist niederträchtiger, als die Polizei erlaubt, aber ich werde nicht zulassen, dass man uns fertigmacht, nur, um dich loszuwerden.« Er räusperte sich. »Wenn die Stadt noch steht, sobald das alles vorbei ist, werden wir uns noch einmal unterhalten, und dir wird nicht gefallen, was ich dann sagen werde.«
Diese Unterhaltung wird niemals stattfinden . Sie konnte den Weltuntergang unmöglich verhindern, und beide Meister wussten das.
Rileys Telefon klingelte im Rucksack. Es war Peter.
»Hey. Tut mir leid. Es ist gerade …«, sie blickte zu den beiden Meistern, »… etwas unpassend. Ich habe mit Stewart noch nicht über das Weihwasser gesprochen.«
»Schick mir eine SMS, wenn du das gemacht hast. Ich habe was gut bei dir.« Er legte auf.
»Dein Freund Peter?«, fragte ihr Gastgeber. Riley nickte. »Ein kluger Bursche. Als du bei den Jägern warst, hat er mir ein paar hochinteressante Fotos und ein Video geschickt. Die Masche ist ziemlich einfach, sobald man erst einmal weiß, wie es funktioniert.« Er rutschte in seinem Sessel herum, als würde sein Bein ihm Probleme machen.
»Die Recyclingfabrik arbeitet nach einem bestimmten System: Die Flaschen werden gesammelt und in Containern gelagert, bis die Etiketten und Steuermarken entfernt werden, dann werden sie gesäubert. Bei dieser Prozedur werden sie in die Container einer anderen Abteilung der Fabrik umgeladen«, erklärte er. »Sobald eine volle Ladung zusammen ist, wird sie zur Celestial Supplies-Fabrik nach Doraville gebracht, wo sie mit frischem Weihwasser befüllt werden. Klar so weit?«
»Ja.«
»Die Recyclingfabrik führt genau Buch, welche Flaschen wann gebracht und wieder ausgeliefert werden. Also können sie nur gestohlen werden, wenn sie sich im Inneren des Gebäudes befinden.«
»Aber wenn man welche wegnimmt, stimmt die Rechnung doch nicht mehr.«
Stewart lächelte. »Nicht, wenn man sie durch neue ersetzt und sie in die Container mit den gereinigten Flaschen packt.«
Riley ging die Logistik in Gedanken noch einmal durch. Schmutzige Flaschen kommen rein, saubere Flaschen heraus. Böse Kerle stehlen ein paar von den schmutzigen Flaschen, lassen aber neue zurück, damit die Rechnung aufgeht.
»Aber fällt denjenigen, die die Flaschen reinigen, denn nicht auf, wenn welche fehlen?«
»Nicht, wenn sie zur Spätschicht gehören und bestochen werden, damit sie den Mund halten. Damit ist ihnen der Arbeitsplatz sicher, und sie verdienen sich nebenbei etwas Geld dazu.«
»Und solange die Anzahl stimmt, wenn die Flaschen ausgeliefert werden …«, sagte sie nachdenklich.
»Solange ist jeder glücklich. Die Fälscher haben Flaschen mit einer gültigen Steuermarke. Alles, was sie noch tun müssen, ist Leitungswasser hineinfüllen und neue Etiketten mit frischen Weihdaten drucken. Dann können sie sie verkaufen und einen Mordsgewinn machen.«
»Warum stehlen sie nicht einfach die Steuermarken von der Stadt oder von Celestial Supplies?«
»Das wäre wesentlich schwerer – die Finanzbehörde passt verflixt gut auf sie auf, weil sie jeden Penny braucht, jetzt, wo die Stadt bankrott ist.«
»Mein Dad hatte die ganze Zeit recht. Er wusste, dass mit dem Weihwasser irgendetwas nicht stimmte.«
»Aye, er hat es vor dem Rest von uns gemerkt«, erwiderte Stewart. »Er wusste nur nicht, wie sie es angestellt haben.«
»Irgendjemand verdient einen Haufen Geld damit«, sagte Harper. »Diese Leute werden jeden zum Schweigen bringen, den sie als Bedrohung ansehen. Besser, du hältst den Mund.«
Riley fragte sich, ob ihrem Freund das klar war. »Ich muss Peter warnen.«
»Schon passiert.«
»Wir müssen herausfinden, wo dieser Truck die gestohlenen Flaschen hinbringt und wo sie wieder befüllt werden«, sagte Harper. »Dazu müssen wir sie noch einmal überwachen.«
»Ich kann das organisieren«, bot Stewart an.
Vielleicht ging doch nicht alles schief.
»Schaffen wir das? Können wir ihnen tatsächlich das Handwerk legen?«, fragte Riley aufgeregt.
»Gut möglich.«
Meister Harper ließ ein seltenes Lächeln sehen. »Die Rache wird es in sich haben.«
Das Schlafzimmer, das Stewart ihr für die Dauer ihres
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