Hoellenfluestern
auf der Stelle bei ihr. Trotz ihrer Proteste riss er ihr die Baseballkappe vom Kopf, schleuderte sie beiseite und löste dann das Stahlrohr aus ihren Fingern. Es fiel neben seiner Reisetasche auf den Boden.
»Riley?« Sie gab keine Antwort, zu groß war die Angst vor dem, was geschehen könnte, wenn sie es täte. Schauder liefen durch ihren Körper, und bei jedem Atemzug wurde ihre Kehle bedrohlich eng.
»Komm schon, Mädel«, drängte er. »Leg deine Arme um den Rucksack und halte ihn ganz fest an deine Brust. Dann spring. Alles wird gut.«
»Ich kann das nicht«, beharrte sie.
Die Dämonen hatten den Schutzkreis erreicht. Ein einsames Heulen ertönte und wurde verstärkt, als ein Dämon nach dem anderen in den unheiligen Chor einstimmte. Der erste Dreier stieß gegen den Schutzkreis, zuckte zusammen und brüllte auf, als das Weihwasser ihn versengte. Dann traf der zweite auf die Barriere, und der dritte. Am Ende würde der Schutzkreis nachgeben, und sie würden alle sterben.
»Du musst springen, jetzt!«, sagte Beck und hob sie auf die Arme. Dicht an ihrem Ohr stieß er einen zischenden Schmerzenslaut aus, als seine Schulter gegen das zusätzliche Gewicht protestierte.
»O Gott, tu das nicht!«, schrie sie.
Beck musste gesehen habe, wie groß ihre Angst war, denn sein Gesichtsausdruck wurde weicher. Er beugte den Kopf vor und flüsterte: »Vertraust du mir, Riley?«
In ihren Augen sammelten sich Tränen.
»Ja«, wisperte sie zitternd vor Angst. Immer .
»Dann wird alles gut«, erwiderte er. Zärtlich küsste er sie auf die Stirn.
Und warf sie vom Dach des vierstöckigen Gebäudes.
21.
Kapitel
Riley hätte den ganzen Weg nach unten geschrien, aber dazu reichte die Zeit nicht. Sie prallte einmal auf, dann ein zweites Mal und rutschte mit Hilfe zweier Jäger über den Rand des Sprungtuchs auf den Boden. In ihrem Kopf drehte sich alles, und einer der Männer half ihr, sich auf den Bordstein zu setzen. Zitternd sank sie auf den Beton, die Arme hielten den Rucksack noch immer fest umklammert. Schließlich ließ sie los, und die Tasche rutschte zu Boden.
Als sie mehrere Gewehrschüsse hörte, hob sie den Blick. Beck stürzte vom Haus, die Reisetasche fest an die Brust gepresst.
»O mein Gott«, flüsterte sie und hielt den Atem an, als er auf die Erde zustürzte.
Beck landete, rutschte vom Sprungtuch und entfernte sich mit schmerzverzerrtem Gesicht ein paar Schritte vom Sprungtuch. Müller und Corsini kamen als Nächste. Hauptmann Salvatore wartete nicht darauf, bis der letzte Jäger das Sprungtuch geräumt hatte, sondern sprang über den Rand des Daches und rollte sich hastig zu einer Kugel zusammen. Über ihm bauten sich die Dämonen in einer Reihe auf und brüllten vor Wut.
Beck kam zu ihr, ließ sich auf den Bordstein sinken und hielt seine Schulter. Er holte zischend Luft, als in seinem Rücken etwas knackte, dann richtete er sich auf.
»Alles in Ordnung mit dir?«, fragte sie.
»Ja. Ich sollte nur aufhören, solchen bescheuerten Blödsinn zu machen. Die Schulter tut höllisch weh.« Er sah besorgt zu ihr hinüber. »Tut mir leid, dass ich dich runtergeschmissen habe, aber es ging nicht anders.«
»Ich weiß.« Sie wäre niemals von allein gesprungen, oder erst, wenn ein Dämon kurz davor gewesen wäre, sie zu fressen. Außerdem hatte er sie geküsst, na ja, so gut wie. Das war … interessant. Vielleicht hegte er doch keinen so großen Groll, wie sie gedacht hatte.
Riley holte eine Halbliterflasche Wasser aus dem Rucksack und nahm einen großen Schluck, wobei sie versuchte, ihre Hände vom Zittern abzuhalten. Ohne Erfolg. Dann reichte sie Beck das Wasser. Wie sie gehofft hatte, wühlte er in seiner Reisetasche herum und förderte ein Fläschchen Schmerztabletten zutage. Er schüttete eine davon auf die Hand und spülte sie mit dem Rest der Flüssigkeit herunter. Dann reichte er ihr die Jägerkappe, die sie getragen hatte.
»Ich dachte, du würdest die hier vielleicht gerne als Souvenir behalten«, sagte er.
Ein Dach voller Dämonen, und er hat sich die Zeit genommen, die Kappe aufzuheben.
»Danke.«
Ihr Blick wanderte wieder zum Dach des Gebäudes empor. Die Dämonen waren nicht mehr zu sehen, wahrscheinlich formierten sie sich neu und warteten auf eine bessere Chance, ihre Beute zu überraschen.
»Die Jäger gehen doch nicht etwa da rein, oder?«
»Bis sie soweit sind, sind die Dreier längst verschwunden.« Mit dem unverletzten Arm wischte Beck sich den Schweiß von der Stirn. »In
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