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Hoellenfluestern

Hoellenfluestern

Titel: Hoellenfluestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
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Erlaubnis, die Ungeheuer in Schach zu halten, während die anderen sich zum Dach durchschlugen.
    »Wir bleiben zusammen«, lautete die knappe Antwort seines Vorgesetzten.
    »Aber, Sir …«
    »Nein! Wir werden den Fehler von Barcelona nicht wiederholen«, widersprach Salvatore.
    Barcelona? Vielleicht waren die Jäger ja gar nicht so unfehlbar, wie Riley geglaubt hatte.
    Als sie den obersten Stock erreicht hatten, suchte Beck nach dem Zugang zum Dach. Er schob Möbelstücke herum, und der Strahl seiner Schirmleuchte schwankte wild.
    Was, wenn er den Weg nicht findet?
    »Ich hab’s!«, rief er laut. Vor Erleichterung schluchzte Riley beinahe auf.
    Die nächste Treppe war schmaler und machte einen scharfen Schwenk nach rechts. Ganz oben versperrte ihnen eine Tür den Weg. Beck sah über die Schulter zurück, sein Gesicht glänzte vor Schweiß, und er atmete stoßweise. Sie wusste, was er dachte: Was erwartete sie auf dem Dach? Noch mehr Dreier? Oder lag dort etwas noch Schlimmeres auf der Lauer?
    Corsini schob sich an ihr vorbei und stellte sich neben Beck. »Wir gehen zusammen hoch«, sagte er. »Befehl vom Hauptmann.« Er bot dem Dämonenfänger eine Pistole an. Dieses Mal schlug Beck das Angebot nicht aus.
    »Hier«, sagte er und reichte Riley das Stahlrohr. »Du weißt, wie man sie erledigt.«
    Das wusste sie. Im Tabernakel hatte sie einen Dreier mit einem Klappstuhl erschlagen, und das Stahlrohr war als Waffe wesentlich besser geeignet.
    Beck löste die Sicherheitsverriegelung der Waffe, lud durch und stieß mit der Stahlkappe seines Stiefels die Tür auf. Die rostigen Angeln quietschten wie eine Katze, die unter einen Truck geraten war.
    Beck ging als Erster, Corsini folgte.
    Riley machte einen Schritt nach oben, doch Müller hielt sie am Arm fest. »Warten Sie, bitte.«
    Sie zwang sich, ruhig zu bleiben. In ihrer Phantasie hörte sie bereits die Schreie und die Geräusche, wie Beck und Corsini in Stücke gerissen wurden. Nichts. Auch hinter ihnen herrschte Stille. Die Dämonen hatten sich für den Moment zurückgezogen.
    Warum ist es so ruhig? »Beck?« Keine Antwort. »Beck!«, schrie sie.
    »Alles klar«, rief er nach unten.
    Gott sei Dank . So schnell sie konnte, hetzte Riley nach oben. Müller kam als Nächster, zuletzt der Hauptmann, der ein Stück Dachbalken mit sich schleppte. Sobald sie die Tür geschlossen hatten, verkeilte er sie mit dem Holz.
    »Besonders lange wird sie das nicht aufhalten«, gab er zu.
    »Wie viele habt ihr gesehen?«, fragte Beck, während er die Seiten des Daches auskundschaftete.
    »Ich habe achtzehn gezählt, aber ich weiß, dass da noch mehr sind«, antwortete der Hauptmann.
    »Warum benehmen sie sich so?«, wollte Corsini wissen. Er wirkte nervöser als die anderen beiden Jäger, aber schließlich musste er auch an sein ungeborenes Kind denken. »Ich dachte, die Dämonenfänger würden nur …« Er fing Becks finsteren Blick auf und hielt den Mund.
    »Sich Geschichten ausdenken, von wegen, die Dämonen arbeiten jetzt zusammen? Weil wir nicht mit ihnen fertig werden? Tja, jetzt kennst du die Wahrheit, Jäger.«
    Und die Wahrheit wird euch befreien . Das war einer von Paul Blackthornes Lieblingssprüchen gewesen. In diesem Fall allerdings bestand die Wahrheit darin, dass sie auf dem Dach eines vierstöckigen Gebäudes standen und keine Chance hatten, wieder herunterzukommen, solange sie nicht durch ein Meer aus Höllenbrut waten wollten. Irgendwie bezweifelte Riley, dass die Dreier das Zeichen der Hölle auf ihrer Handfläche zur Kenntnis nehmen würden, bevor sie sie fraßen.
    Salvatore sprach in sein Funkgerät. »Team Angelus, wann kommen Sie an?«
    »Sieben Minuten«, kam die prompte Antwort.
    »Wir sind auf dem Dach. Haben Sie verstanden?«
    »Roger.«
    Ein deutliches Rumsen war zu hören, als sich etwas gegen die Tür warf.
    »Dieser Platz hier ist so gut wie jeder andere«, rief Beck von seiner Position in der Nähe der Vorderseite des Gebäudes. »Von hier haben wir die Tür in der Schusslinie.«
    Salvatore stimmte zu. »Wenn die anderen Teams eintreffen, werden sie mit den Dämonen aufräumen, und wir können wieder runter.«
    Diese Männer wissen, was sie tun. Es kommen noch mehr, um uns zu helfen. Alles wird gut .
    Sie bauten ihre Verteidigungsstellung in einer Ecke auf, wo die Vorder- und Seitenwände aufeinanderstießen. Auf Vorschlag des Hauptmanns hin zog Riley einen großen Halbkreis aus Weihwasser, etwa drei Meter von ihrer Position entfernt. Als ihr mittendrin

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