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Höllenflut

Höllenflut

Titel: Höllenflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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sitzen und behaupten, Sie hätten
nicht genügend Beweise, um den Mann vor Gericht zu stellen,
der den Mord in Auftrag gegeben hat, wie jetzt.«
»So ist es leider«, sagte Monroe.
»Qin Shang wird nicht nachgeben«, warf Julia aufgebracht
ein. »Er ist wild entschlossen, Dirk zu töten. Gestern abend, bei
seiner Party, hat er sich dazu eindeutig geäußert.«
»Und ich habe ihm mitgeteilt, daß ich Gleiches mit Gleichem
vergelte«, sagte Pitt. »Er meint jetzt, ich hätte ebenfalls einen
Killertrupp auf ihn angesetzt.«
»Sie haben Qin Shang offen gedroht?« fragte Harper
ungläubig. »Wie konnten Sie das wagen?«
»Ganz einfach«, erwiderte Pitt. »Weil er trotz aller Macht und
Herrlichkeit genauso in seine Hosen fahren muß wie ich - erst
mit dem einen, dann mit dem anderen Bein. Meiner Meinung
nach kann es nichts schaden, wenn ihm auch mal der Rücken
kribbelt und er sich umguckt, so wie die Menschen, auf die er
seine Killer angesetzt hat.«
»Sie belieben selbstverständlich zu scherzen«, sagte Monroe
mit abschätzigem Unterton. »Sie haben doch nicht ernsthaft vor,
Shang zu ermorden.«
»Aber selbstverständlich«, versetzte Pitt, ohne auch nur einen
Moment zu zögern. »Wie heißt es doch in den alten Western
immer? Er oder ich. Und ich habe vor, beim nächsten Mal
schneller zu ziehen als er.«
Monroe wirkte besorgt. Er blickte zu Hill und Davis, die ihm
gegenübersaßen. Dann wandte er sich an Sandecker. »Admiral,
ich habe diese Konferenz einberufen, weil ich hoffte, Mr. Pitt
für unser Unternehmen gewinnen zu können. Aber meines
Erachtens stellt er eher eine Gefahr dar. Da Sie sein
Vorgesetzter sind, würde ich Ihnen dringend raten, ihn
vorübergehend zu beurlauben. Peter wird dafür sorgen, daß er
unter Personenschutz gestellt und in einem sicheren Haus an der
Küste von Maine untergebracht wird.«
»Was ist mit Julia?« hakte Pitt nach. »Wie gedenken Sie die
in Zukunft zu beschützen?«
»Ms. Lee ist Agentin der INS«, versetzte Harper förmlich.
»Sie wird weiterhin an diesem Fall arbeiten. Aber wir werden
Agenten abstellen, die sie auf Schritt und Tritt bewachen. Ich
garantiere Ihnen, daß ihr nichts passieren wird.«
Pitt blickte quer über den Tisch zu Sandecker. »Was meinen
Sie dazu, Admiral?«
Sandecker zupfte an seinem roten Kinnbart. Nur Pitt und
Giordino kannten dieses teuflische Glitzern in seinen Augen.
»Anscheinend bleibt uns kaum etwas anderes übrig. Vermutlich
sind Sie in einem sicheren Haus am besten aufgehoben, bis man
diesem Qin Shang das Handwerk gelegt hat.«
»Tja, ich habe da wohl nichts zu sagen«, erwiderte Pitt
nüchtern. »Dann also auf zum sicheren Haus.«
Sandecker ließ sich nicht einen Moment lang täuschen. Er
wußte genau, daß sein Leiter für Spezialprojekte nicht daran
dachte, sich lammfromm zu fügen. »Dann wäre das also
geklärt.« Plötzlich lachte er hell auf.
»Darf ich fragen, Admiral, was Sie daran so komisch finden?«
fragte Monroe gereizt.
»Entschuldigung, Mr. Monroe. Aber ich bin nur erleichtert,
daß der INS, das FBI und die CIA offenbar der Dienste der
NUMA nicht länger bedürfen.«
»Das stimmt. Nach den Patzern, die sich Ihre Leute bei der
Untersuchung von Qin Shangs Kaianlagen in Hongkong und
Sungari geleistet haben, wäre es meiner Meinung nach reine
Zeitvergeudung, wenn wir Ihre Behörde weiterhin in Anspruch
nähmen.«
Niemand begehrte angesichts dieser scharfen Worte auf,
keiner wehrte oder verwahrte sich dagegen. Pitt und Giordino
nahmen es ungerührt und ohne eine Miene zu verziehen zur
Kenntnis. Sandecker wiederum war so empört, daß er nicht
wußte, was er darauf erwidern sollte. Daher ballte er nur
heimlich die Fäuste unter dem Tisch und ließ sich keinerlei
Gefühlsregung anmerken.
Pitt stand auf, Giordino desgleichen. »Hier sind wir
anscheinend unerwünscht.« Grinsend wandte er sich an
Sandecker. »Wir warten im Wagen.« Er hielt einen Moment
inne, nahm Julias Hand, führte sie an den Mund und küßte sie
kurz. »Warst du schon mal am Strand von Mazatlán und hast
zugesehen, wie die Sonne über dem Meer des Cortez
untergeht?« flüsterte er ihr ins Ohr.
Verlegen blickte sie in die Runde, dann errötete sie. »Ich war
noch nie in Mexiko.«
»Ich zeig's dir«, sagte er. »Bestimmt.« Dann ließ er ihre Hand
los und verließ seelenruhig den Konferenzraum. Giordino und
Sandecker folgten ihm.
    Sandecker fuhr am liebsten selbst, ganz im Gegensatz zu den
meisten anderen Behördenleitern, die

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