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Höllenflut

Höllenflut

Titel: Höllenflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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auf einem eigenen
Chauffeur bestanden. Nachdem sie die INS-Zentrale verlassen
hatten, steuerte er den türkisfarbenen NUMA-Jeep am Ostufer
des Potomac entlang. Sie waren längst in Maryland, als er
etliche Kilometer südlich der Hauptstadt rechts abbog, auf einen
Parkplatz stieß und unmittelbar neben einem Bootsanleger
anhielt. Er stieg aus und ging vor ihnen über den Steg, an dem
ein Doppelender vertäut war, ein altes Walfangboot, das
Admiral Bull Halsey während des Pazifikkrieges als persönliche
Barkasse gedient hatte. Es war völlig heruntergekommen
gewesen, als Sandecker es in einem Marinedepot entdeckt und
liebevoll restauriert hatte. Er drehte am Gasgriff, worauf der
Vierzylinder-Buda-Diesel auf Anhieb ansprang, während Pitt
und
    Giordino die Leinen loswarfen. Kurz bevor das Boot ablegte,
begaben sie sich an Bord, »Ich dachte, wir sollten uns mal unter
sechs Augen unterhalten, bevor wir zur NUMA-Zentrale
zurückkehren«, rief er über das Tuckern des Diesels hinweg und
klemmte sich die lange Ruderpinne unter den Arm. »So
lächerlich es klingen mag, aber ich trau' mich nicht mal mehr in
meinem eigenen Büro, offen zu reden.«
    »Wenn man bedenkt, daß Qin Shang sich offenbar halb
Washington gekauft hat, kann einem schon ein bißchen mulmig
werden«, sagte Pitt.
    »Der Typ hat anscheinend überall seine Finger drin«, warf
Giordino ein. »Da würde wahrscheinlich sogar 'nem Tintenfisch
schwindlig werden.«
    »Zumal er genug Geld hat«, sagte Sandecker. »Was die
Russen im Kalten Krieg bezahlt haben, waren Almosen im
Vergleich zu den Unsummen, mit denen Qin Shang sich seine
Helfershelfer und Informanten kaufen kann.«
    »Solange ihn die chinesische Regierung unterstützt«, sagte
Pitt, »stehen ihm unbegrenzte Mittel zur Verfügung.«
Giordino schaute Sandecker offen an. »Welchen Zauber
wollen Sie heraufbeschwören, Admiral?«
»Zauber?«
»Ich weiß genau, daß Sie nicht so einfach stillhalten und sich
zusammenputzen lassen. Sie brüten doch bestimmt irgendwas
aus.«
Pitt grinste. »Ich glaube, der Admiral und ich sind einer
Meinung. Die NUMA läßt sich nicht so einfach abwimmeln,
wenn es darum geht, Qin Shang an den Kanthaken zu kriegen.«
Sandecker grinste kurz, während er das Boot herumzog, um
einem flußaufwärts kreuzenden Segler auszuweichen. »Ich kann
es auf den Tod nicht ausstehen, wenn meine Untergebenen
meinen, sie hätten mich durchschaut. ‹ ‹
»Geht's um Sungari?« fragte Pitt, Sandecker nickte. »Die Marine Denizen mit Rudi Gunn an Bord liegt unmittelbar
südlich von Qin Shangs Hafen. Ich möchte, daß ihr zwei Gauner
runterfliegt und zu ihm stoßt. Und dann wartet ihr ab, bis die United States aufkreuzt.«
»Wo befindet sie sich derzeit?« fragte Giordino.
»Letzten Berichten zufolge etwa zweihundert Meilen östlich
von Costa Rica.«
»Dann müßte sie in drei Tagen in Sungari einlaufen«,
erwiderte Pitt.
»Sie hatten übrigens recht. Sie hat kurz vor der Durchfahrt
durch den Panamakanal eine Besatzung an Bord genommen.«
»Ist sie an Bord geblieben?«
Sandecker schüttelte den Kopf. »Nach der Kanaldurchfahrt ist
die Besatzung wieder von Bord gegangen. Derzeit fährt die United States ferngesteuert auf die Küste von Louisiana zu.«
»Ein ›Robo-Schiff‹«, murmelte Giordino nachdenklich.
»Kaum zu glauben, daß ein Schiff von der Größe der United
States ohne eine Menschenseele an Bord durchs Meer pflügt.«
»Bei der Navy befaßt man sich schon seit zehn Jahren mit der
Entwicklung von ›Robo-Schiffen‹«, erklärte Sandecker.
»Schiffsarchitekten und -konstrukteure haben bereits ein
Trägerschiff gebaut, das im Grunde genommen nichts anderes
ist als eine schwimmende Abschußrampe, von der mittels
Fernsteuerung von einem anderen Schiff, einem Flugzeug oder
einem tausend Meilen entfernten Stützpunkt aus bis zu
fünfhundert Raketen gestartet werden- eine völlige Abkehr von
den derzeitigen Flugzeugträgern, für die man eine Besatzung
von fünftausend Mann braucht. Es handelt sich um das neueste
Konzept der Navy seit der Einführung der mit ballistischen
Raketen bestückten Atom-Unterseeboote. Von da aus dürfte es
nicht mehr weit sein bis zu völlig unbemannten Kriegsschiffen
und Kampfflugzeugen.«
»Was immer auch Qin Shang mit der United States vorhat«,
sagte Giordino, »als Raketenträger will er sie bestimmt nicht
einsetzen. Dirk und ich haben sie vom Maschinenraum bis zum
Ruderhaus durchsucht. Wir haben keine

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