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Höllenflut

Höllenflut

Titel: Höllenflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Schritt weitergekommen«, versetzte Gunn
mißmutig. »In den letzten achtundvierzig Stunden haben wir
nichts weiter gemacht, als die verlassenen Kais und die
leerstehenden Gebäude anzuglotzen.«
Pitt legte ihm die Hand auf die Schulter. »Kopf hoch, Rudi.
Während wir hier taub, stumm und blind herumstehen und uns
selbst bemitleiden, wurde in Sungari eine Ladung illegaler
Einwanderer aus China an Land gebracht, die jetzt zum
Weitertransport ins Inland unterwegs sind.«
Gunn blickte Pitt verdutzt an, dann sah er, wie seine Augen
blitzten. »Nun erzähl schon, was ihr gesehen habt.«
»Auf dem Schleppzug, der Sungari vor kurzem verlassen
hat«, erwiderte Pitt, »waren zwei bewaffnete Männer. Sie
wollten sich verstecken, als wir drübergeflogen sind, aber Al hat
sie entdeckt.«
»Daß die Besatzung eines Schleppzuges bewaffnet ist, will
nichts bedeuten«, sagte Stewart. »Das ist durchaus üblich, wenn
sie wertvolle Fracht befördern.«
»Wertvolle Fracht?« sagte Pitt lachend. »Der Kahn war mit
Müll und Abfällen von dem Schiff beladen, die sich im Laufe
einer langen Fahrt angesammelt haben. Auf einem Müllkahn
gibt's nichts zu bewachen. Diese Männer bewachen die
menschliche Fracht, damit keiner abhaut.
»Woher willst du das wissen?« fragte Gunn.
»Logische Überlegung.« Pitt lebte zusehends auf. Jetzt war er
in seinem Element. »Derzeit ist Sungari nur auf dem Wasserweg
erreichbar. Die Schiffe, die die Immigranten anlanden, können
nicht bis zu den Sammelplätzen fahren, von denen aus sie aufs
ganze Land verteilt werden. Und ihr habt festgestellt, daß sie auf
keinen Fall durch unterirdische Gänge von den Schiffen
heruntergeschafft werden. Folglich müssen sie auf Lastkähnen
ins Binnenland gebracht werden.«
»Unmöglich«, versetzte Stewart. »Sobald ein Schiff anlegt,
gehen Zöllner und Agenten der Einwanderungsbehörde an Bord
und durchsuchen es vom Bug bis zum Deck. Sämtliche Fracht
muß gelöscht und zur Überprüfung in ein Lagerhaus gebracht
werden. Jeder Müllsack wird untersucht. Wie also sollen Qin
Shangs Leute die Inspekteure täuschen?«
»Ich glaube, daß die illegalen Einwanderer in einem
Unterwasserfahrzeug unter dem Rumpf des Handelsschiffes
versteckt sind, das sie von China hierherbringt. Sobald das
Schiff in den Hafen einläuft, wird das Unterseeboot irgendwie
unter den Lastkahn manövriert, der längsseits gegangen ist und
die Bordabfälle abholt. Unterdessen durchsuchen Zoll und
Einwanderungsbehörde Schiff und Ladung, ohne auch nur eine
Spur von Illegalen zu finden. Wenn sie die Säcke dann zu einer
flußaufwärts gelegenen Müllkippe bringen, machen sie
unterwegs an irgendeiner abgelegenen Stelle halt und laden die
Einwanderer ab.«
Gunn sah aus wie ein Blinder, der durch wundersame Kräfte
sein Augenlicht wiedergefunden hat. »Und das ist dir alles
eingefallen, als du den Schleppzug überflogen hast?«
»Ist ja auch allenfalls eine Idee«, erwiderte Pitt bescheiden.
»Aber das läßt sich doch leicht überprüfen«, wandte Stewart
ein.
»Wir sollten hier nicht länger herumstehen und reden«, sagte
Gunn aufgeregt. »Setzen wir lieber eine Barkasse aus und
verfolgen den Schleppzug. Du und Al behaltet sie derweil von
der Luft aus im Auge.«
»Das Dümmste, was wir tun könnten«, mischte sich Giordino
ein, »Wir haben sie schon genug aufgeschreckt, als wir über sie
drübergezischt sind. Der Kapitän merkt es doch sofort, wenn er
verfolgt wird. Ich schlage vor, daß wir uns eine Zeitlang bedeckt
halten und so tun, als hätten wir nichts gemerkt.«
»Al hat recht«, sagte Pitt. »Qin Shangs Leute sind nicht blöde.
Die haben vermutlich für alle Eventualitäten vorgesorgt. Die
Mittelsmänner, die sie bei den Nachrichtendiensten in
Washington sitzen haben, haben den Sicherheitsdienst von
Sungari vermutlich bereits mit Fotos von jedem Mann an Bord
der Marine Denizen versorgt. Meiner Ansicht nach sollten wir
uns Zeit lassen und unser Erkundungsunternehmen so
unauffällig wie möglich durchziehen.«
»Sollten wir nicht wenigstens den INS verständigen?« fragte
Stewart.
Pitt schüttelte den Kopf. »Nicht, solange wir keine hieb- und
stichfesten Beweise vorlegen können.«
»Außerdem gibt's da noch ein anderes Problem«, sagte
Giordino, »Eigentlich dürften Dirk und ich euch nämlich gar
nicht zuarbeiten.«
Gunn grinste wissend. »Admiral Sandecker hat es nur
berichtet. Ihr habt euch unerlaubt von einem
Personenschutzprogramm in Maine

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