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Höllenflut

Höllenflut

Titel: Höllenflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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abgesetzt.«
»Vermutlich werde ich schon steckbrieflich gesucht, weil ich
über mehrere Staatsgrenzen geflogen bin«, sagte Giordino
lachend.
»Was treiben wir unterdessen?« fragte Stewart. »Und wie
lange sollen wir abwarten?«
»Vorerst kann die Marine Denizen an Ort und Stelle bleiben«,
erwiderte Pitt. »Seit Qin Shangs Sicherheitsdienst euer AUV
geklaut hat, ist eure Tarnung als harmloses Forschungsschiff in
Diensten der NUMA ohnehin aufgeflogen. Geht so nahe wie
möglich vor Anker und behaltet Sungari im Auge.«
»Wäre es nicht besser, wenn wir mit dem Schiff weiter
flußabwärts fahren würden?«
Pitt schüttelte den Kopf. »Meiner Meinung nach nicht. Bleibt
in der Nähe. Ich gehe jede Wette ein, daß die sich sehr sicher
fühlen und felsenfest davon überzeugt sind, daß ihnen keiner auf
die Schliche kommt. Qin Shang meint, daß ihm niemand was
anhaben kann. Lassen wir ihn ruhig weiter in dem Glauben, daß
die Chinesen die Weisheit mit Löffeln gefressen haben, während
alle Amerikaner auf die Klippschule gegangen sind. Derweil
unternehmen Al und ich heimlich, still und leise eine
Erkundungsfahrt flußaufwärts und suchen diese Sammelstelle.
Die Einwanderungsbehörde möchte bestimmt wissen, wo die
eingeschleusten Illegalen abgeladen und festgehalten werden,
bevor man sie mit Bussen und Lastwagen aufs ganze Land
verteilt.« Pitt schwieg einen Moment. »Irgendwelche Fragen
oder Anmerkungen?«
»Wenn ihr wirklich rausgefunden habt, wie Qin Shang die
Sache bewerkstelligt«, sagte Stewart frohgemut, »ist das schon
die halbe Miete.«
»Meiner Meinung nach klingt das nicht schlecht«, sagte
Gunn. »Wie wollen wir vorgehen?«
»Mittels Hinterlist und Täuschung«, erklärte Pitt. »Al und ich
begeben uns nach Morgan City, mischen uns unter die
Einheimischen und mieten uns ein Fischerboot. Dann fahren wir
den Atchafalaya hinauf und suchen die Sammelstelle.«
»Vermutlich könntet ihr einen Führer gebrauchen«, warf
Stewart ein. »Von hier bis rauf zu den Kanalschleusen nördlich
von Baton Rouge gibt es Tausende von Buchten,
Altwasserarmen und Bayous. Wenn man sich auf dem Fluß
nicht auskennt, verliert man einen Haufen Zeit.«
»Guter Vorschlag«, pflichtete Giordino ihm bei. »Ich habe
keine Lust, im Sumpf zu landen und so spurlos zu verschwinden
wie weiland Amelia Earheart.«
»Die Gefahr besteht wohl kaum«, sagte Stewart lächelnd.
»Eine gute Generalstabskarte sollte vollkommen genügen.«
Pitt nickte dem Kapitän der Manne Denizen zu. »Wir halten
euch über Satellitentelefon auf dem laufenden und teilen euch
unsere jeweilige Position mit. Ihr verständigt uns, wenn wieder
ein Schiff einläuft und der nächste Schleppzug unterwegs ist.«
»Könnte auch nichts schaden, wenn ihr uns Bescheid sagt,
sobald ihr was Neues von der United States hört«, fügte
Giordino hinzu. »Ich wäre ganz gern in der Nähe, wenn sie in
Sungari anlegt.«
Gunn und Stewart blickten sich verdutzt an. »Die United
States läuft Sungari gar nicht an«, sagte Gunn.
Pitt schaute ihn mit schmalen Augen an. »Ich habe von
Admiral Sandecker noch nichts gehört. Woher wißt ihr das?«
»Aus der Lokalzeitung«, antwortete Stewart. »Wir schicken
einmal pro Tag eine Barkasse rauf nach Morgan City und holen
dort Verpflegung. Die Bootsbesatzung bringt jedesmal die
Zeitung mit. Die Nachricht hat in Louisiana ein Riesenaufsehen
erregt.«
»Was für eine Nachricht?« wollte Pitt wissen.
»Hat euch das etwa keiner erzählt?« fragte Gunn.
»Was hat uns keiner erzählt?«
»Die United States, erwiderte Gunn leise, »fährt den
Mississippi hinauf und legt in New Orleans an, wo sie zu einem
schwimmenden Hotel und Spielcasino umgebaut werden soll.«
Pitt und Giordino sahen aus, als hätten sie soeben erfahren,
daß sie sämtliche Ersparnisse verloren hatten. Giordino rang
sich ein spöttisches Grinsen ab. »Scheint mir fast so, mein
Lieber, als ob man uns mächtig an der Nase rumgeführt hätte.«
»Mir auch«, versetzte Pitt mit eisigem Unterton. Dann
lächelte er grimmig und bedeutungsvoll. »Aber andererseits
trügt der Schein mitunter.«
30
    Am gleichen Nachmittag pflügte die Weehawken, ein Kutter
der Küstenwache, mit flotter Fahrt durch die leicht kabbelige
See, als vom Ruderhaus aus der Befehl erteilt wurde, die
Maschinen zu drosseln. Captain Duane Lewis richtete das
Fernglas auf das große Containerschiff, das sich, knapp eine
Seemeile entfernt, von Süden näherte. Er hatte die Mütze, die
auf den

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