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Höllenflut

Höllenflut

Titel: Höllenflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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einer großen
Katastrophe bewahrt und zahllose Menschenleben gerettet. In
sämtlichen Zeitungen und Nachrichtensendungen wird von
diesem Terroranschlag auf den Uferdamm und dem Gefecht
zwischen der Nationalgarde und der United States berichtet. Das
ganze Land war erschüttert. Komischerweise war weder von dir
noch von Al die Rede.«
    »Genauso wollen wir's doch.« Er hob den Kopf und
schnüffelte. »Woher kommt dieser köstliche Geruch?«
»Von meinen chinesischen Gerichten für die Party heute
abend.«
»Und aus welchem Anlaß?«
»St. Julien Perlmutter hat kurz vor deiner Ankunft angerufen.
Er glaubt, daß er und Hiram Yeager bei der Suche nach Qin
Shangs Schatzschiff einen Durchbruch erzielt haben. Er sagte
aber auch, daß er sich äußerst ungern in Amtsgebäude begibt,
daher habe ich ihn einfach zum Abendessen hergebeten. Peter
Harper kommt ebenfalls, und ich habe auch Admiral Sandecker
und Rudi Gunn eingeladen. Ich hoffe, sie haben Zeit.«
»Die verehren St. Julien«, sagte Pitt lächelnd. »Die kommen
bestimmt.«
»Hoffentlich, sonst zehren wir hier nämlich zwei Wochen
lang von den Resten.«
»Ach, ist das schön, wieder daheim zu sein«, sagte Pitt, nahm
Julia in die Arme und drückte ihr fast die Luft aus dem Leib.
»Puh!« rief sie und rümpfte die Nase. »Wann hast du denn
das letztemal gebadet?«
»Ist ein paar Tage her. Ich bin zwar im Sumpfwasser tauchen
gewesen, aber unter die Dusche bin ich nicht mehr gekommen,
seit wir uns auf der Weehawken verabschiedet haben.«
Julia rieb ihre abgeschürfte Wange. »Dein Bart fühlt sich an
wie Sandpapier. Na los, spute dich und mach dich hübsch. In
einer Stunde kommen die Gäste.«
    »Welch köstliches Arrangement«, sagte Perlmutter, während
er die zahlreichen Schalen, Schüsseln und Platten voller
erlesener Speisen beäugte, die Julia auf einer alten Kredenz in
Pitts Wohnzimmer angerichtet hatte.
»Das sieht ja zum Anbeißen aus«, sagte Sandecker.
»Besser hätte ich es nicht ausdrücken können«, versetzte
    Gunn.
»Meine Mutter hat großen Wert darauf gelegt, daß ich kochen
lerne, und mein Vater schätzt die chinesische und die
    französisch beeinflußte indochinesische Küche«, sagte Julia, der
die Schmeicheleien sichtlich wohltaten. Sie trug jetzt ein rotes
Stretchkleid und sah hinreißend aus.
    »Ich hoffe doch, daß Sie den INS nicht eines Tages im Stich
lassen und ein Restaurant eröffnen«, warf Harper scherzend ein.
»Das glaube ich kaum. Meine Schwester hat ein Restaurant in
San Francisco, daher weiß ich, was das für eine Schufterei ist -
diese ewigen Stunden, in denen man in einer viel zu kleinen
Küche herumfuhrwerken muß. Da ist mir mein ungebundenes
Leben lieber.«
Nachdem sich alle bedient hatten, nahmen sie rund um den
großen Eßtisch Platz, der aus dem Kajütendach eines
Segelschiffes aus dem neunzehnten Jahrhundert gezimmert war,
und widmeten sich voller Erwartung Julias Festmahl. Sie
wurden nicht enttäuscht, und entsprechend überschwenglich und
begeistert fielen denn auch die Komplimente aus, die man ihr
machte.
Während des Essens kam man bewußt nicht auf Perlmutters
Entdeckungen zu sprechen, sondern unterhielt sich statt dessen
über die Ereignisse am Mystic-Kanal und die Bemühungen des
Pioniercorps, den Schaden am Uferdamm zu beheben. Alle
sprachen sich dagegen aus, die United States an Ort und Stelle
zu verschrotten, und gaben ihrer Hoffnung Ausdruck, daß sich
möglicherweise doch jemand finden könnte, der die
notwendigen Mittel zu ihrer Bergung und Instandsetzung
aufbrachte, wenn schon nicht als Passagier- oder
Kreuzfahrtschiff, so doch als schwimmendes Hotel und
Spielkasino, wie es ursprünglich vorgesehen war. Harper
berichtete ihnen von den Anklagepunkten, die man gegen Qin
Shang vorbereitete. Trotz seiner guten Beziehungen und obwohl
sich der Präsident und einige Kongreßmitglieder zunächst
widersetzt hätten, habe man auf Grund der Straftaten, die ihm
zur Last gelegt würden, die Gegner eines Verfahrens schließlich
umstimmen können.
Zum Nachtisch trug Julia gebratene Äpfel mit Sirup auf.
Nachdem das Essen beendet war und Pitt und Julia das Geschirr
abgeräumt und in der Spülmaschine verstaut hatten, ließen sich
alle in dem mit altem Schiffsmobiliar, Seestücken und
Schiffsmodellen ausgestatteten Wohnzimmer nieder, Sandecker
zündete eine seiner großen Zigarren an, ohne um Erlaubnis zu
fragen, während Pitt jedem ein Glas vierzigjährigen Portwein

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