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Höllenflut

Höllenflut

Titel: Höllenflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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hätten
Gebrauchtwagenhändler werden sollen.«
»Oder Politiker«, grummelte Giordino.
»Ich komme mir vor wie das letzte Stinktier. Den netten alten
Mann so zu hintergehen«, sagte Perlmutter. Er schwieg einen
Moment und blickte die vier Männer der NUM A an, die in
Sandeckers Büro um ihn saßen. »Zhu Kwan und ich kennen uns
seit vielen Jahren. Wir hatten immer größte Hochachtung
voreinander. Ich habe ihn gar nicht gern angelogen.«
»Alles, was recht ist«, sagte Pitt. »Er hat dich doch ebenfalls
angeschwindelt. Hat die ganze Zeit behauptet, er würde sich nur
der hehren Wissenschaft wegen für die Princess Dou Wan interessieren. Der weiß ganz genau, daß das Schiff mit
wahnwitzig wertvollen Kunstwerken an Bord gesunken ist.
Warum sollte er sonst darauf bestehen, daß man ihm Gallaghers
Bericht per Kurier zustellt? Weil man Faxverbindungen
anzapfen kann. Wetten, daß er's kaum erwarten kann, Qin Shang
die frohe Botschaft zu überbringen.«
Perlmutter schüttelte den Kopf. »Zhu Kwan ist ein Gelehrter,
wie er im Buche steht. Der wird seinem Auftraggeber keine
Mitteilung machen, bevor er das Schriftstück persönlich
überprüft hat.« Er schaute die vier anderen nacheinander an.
»Nur der Neugier halber, aber wer hat den Bericht verfaßt, den
ich ihm geschickt habe?«
Rudi Gunn hob zaghaft die Hand. »Ich habe mich freiwillig
dazu erboten. Und es ging mir, wenn ich das so sagen darf, ganz
gut von der Hand. Natürlich habe ich mir gewisse
schriftstellerische Freiheiten herausgenommen. Unter anderem
verweise ich in einer Fußnote darauf, daß Gallagher im Jahre
1992 an einer Herzattacke gestorben sei. Damit sind seine und
Katies Spuren verwischt.«
Sandecker blickte zum Leiter der Abteilung Spezialprojekte.
»Haben wir noch genügend Zeit zum Heben der Kunstschätze,
bevor Qin Shangs Bergungsschiff eintrifft?«
Pitt zuckte die Achseln. »Solange die Ocean Retriever nicht
das einzige Schiff vor Ort bleibt.«
»Keine Sorge«, sagte Gunn. »Wir haben bereits zwei weitere
Bergungsschiffe gechartert. Eins von einer Privatfirma in
Montreal, und das andere haben wir uns bei der US-Navy
ausgeborgt.«
»Wir müssen so schnell wie möglich sein«, sagte Sandecker.
»Ich möchte, daß der Schatz gehoben ist, bevor etwas nach
außen dringt. Und ich will keinerlei Einmischung, auch nicht
durch unsere Regierung.«
»Und wenn die Bergung abgeschlossen ist?« fragte
Perlmutter.
»Dann werden die Kunstwerke auf schnellstem Wege zu
Einrichtungen gebracht, wo man sie konservieren und vor
weiteren Schäden bewahren kann, die durch den langen
Aufenthalt im Wasser aufgetreten sind. Danach werden wir den
Fund bekanntgeben und uns vornehm zurückhalten, wenn die
Bürokraten in Washington und Peking darum rangeln.«
»Und Qin Shang?« hakte Perlmutter nach. »Was ist, wenn er
mit seinem Bergungsschiff an der Fundstelle aufkreuzt?«
Pitt setzte ein teuflisches Grinsen auf. »Dann bereiten wir ihm
einen Empfang, wie es sich für einen Mann von seinem Stand
gehört.«
52
    Die Ocean Retriever mit Pitt, Giordino, Gunn und Julia an
Bord war zuerst vor Ort und ging über dem Wrack der Princess
Dou Wan in Position. Nur vier Stunden später traf das
kanadische Schiff ein, die in Diensten der Deep Abyss Systems
Limited aus Montreal stehende Hudson Bay. Es war ein älteres
Schiff, ein ehemaliger Hochseebergungsschlepper, den man
umgebaut hatte. Bei klarem Wetter und ruhigem Seegang
begann man unverzüglich mit der Bergung der Kunstschätze.
    Die Unterwasserarbeiten wurden von Tauchbooten mit Greif
armen sowie von Tauchern erledigt, die in tiefseetauglichen
Druckanzügen steckten, sogenannten Newtsuits, in denen sie
aussahen wie das Michelin-Männchen. In diesen ungelenken,
aus Fiberglas und Magnesium bestehenden und mittels
Strahldüsen angetriebenen Anzügen konnte man lange Zeit in
über hundert Metern Tiefe arbeiten, ohne sich um
Dekompressionspausen scheren zu müssen.
    Stück für Stück wurden die Kunstwerke gehoben, wobei die
Arbeiten zusehends schneller von der Hand gingen. Noch besser
kamen sie voran, als die Dean Haines, das Bergungsschiff der
US-Navy, zwei Tage früher als erwartet eintraf und neben den
beiden anderen Schiffen in Position ging. Sie war
verhältnismäßig neu, erst vor zwei Jahren vom Stapel gelaufen
und eigens für Tiefseebergungsarbeiten, zum Heben von
Unterseebooten vor allem, gebaut worden.
    Ein riesiger offener Lastkahn, an dessen Rumpf man
Ballasttanks angebracht

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