Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Höllenfracht

Höllenfracht

Titel: Höllenfracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
Vom Netzwerk:
Wettbewerbsfeindflug repräsentierten, waren gänzlich gegensätzliche Charaktere. Luger war ein großer, schlaksiger Texaner mit makellos polierten Stiefeln, einem kurzen Bürstenhaarschnitt und einer Neigung zur Perfektion wie aus dem Lehrbuch. Er kam frisch vom Schulungskurs für B-52-Kampfbesatzungen, nachdem er davor, beide Male als Klassenbester, die Air Force Academy und den Grundkurs der Navigator-Ausbildung absolviert hatte. Er war ohne Zweifel der gewissenhafteste und professionellste Navigator des Geschwaders, ein Mann, der mit Hingabe lernte, sich um perfekte Erledigung aller Aufgaben bemühte, und mit großem Ehrgeiz an seiner Karriere arbeitete.
    McLanahan dagegen ... nun, er war eben McLanahan. Mittelgroß und kräftig, ein blonder und sonnengebräunter Kalifornier, der immer so aussah, als komme er gerade direkt vom Strand. Obwohl er sich bewußt ausgesprochen leger gab und kleidete und aus seiner Abneigung gegen alles, was Autorität hieß, keinen Hehl machte, war er doch als der beste Navigator des Geschwaders anerkannt; möglicherweise war er sogar der beste im ganzen SAC. Luger und er zusammen waren das stärkste Team in der ganzen US-Air-Force.
    Und hier waren sie mitten in der Vorstellung.
    »Alsdann, packen wir's«, sagte McLanahan schließlich.
    »Gute Idee«, antwortete Luger. Er ging den Rest seiner Checkliste durch, mit den nötigen Pausen für die Instruktionen des Piloten, Captain Gary Houser. Nach zwei Minuten standen alle Schalter auf ihren erforderlichen Positionen, und es blieben nur noch die Aktivierung des Waffensystems und die Einspeisung jeder einzelnen Schaltung in die Bombencomputer.
    »Hauptschalter Kontrolle Bomben.«
    »Claro«, sagte McLanahan. »Ich meine, an, er ist an«, verbesserte er sich rasch.
    »Schalter Bombensystem.«
    »Auto.« Die Bombencomputer führten jetzt sämtliche Kontrollen
    selbständig durch. Steuerung, Bombenabwurf, selbst das Öffnen und Schließen der Bombenschachtklappen. McLanahan mußte nur noch eine Reihe elektronischer Fadenkreuze präzise auf einen vorbestimmten Zielpunkt auf dem Radarschirm einstellen, und dann besorgten auch hier die Computer den Rest alleine. Sie übertrugen die Fadenkreuzpositionen auf Entfernungs- und Azimutdaten und zeigten die Richtung des Zielgebietes am Pilotensitz auf dem Flight Command Indicator, der Flugkontrollanzeige, an. Sie verglichen laufend Höhe, Flugrichtung, Luftgeschwindigkeit, Geschwindigkeit über Grund und Kursdrift mit den vorprogrammierten ballistischen Daten und errechneten auf der Basis dieser Informationen den jeweils exakten Standort. Selbst wenn die Luftgeschwindigkeit sich leicht veränderte oder der Wind drehte, korrigierten die Computer den genauen Bombenabwurfpunkt zuverlässig nach.
    »Captain an alle, gleich sechzig Sekunden vor IP«, sagte Houser durch. »FCI zentriert. Sechzig TG, Achtung ... fertig ... ab!«
    »Ist ab«, bestätigte Luger und ließ zur Kontrolle die Stoppuhr mitlaufen. »Bombenabwurfkontrolle.«
    »Roger«, antwortete McLanahan. »Na?« Er beugte sich neugierig zu Luger hinüber.
    »SRAM-Fixierung geht auf Flughafen, Fixierung Nummer dreißig.
    Fixierung einunddreißig auf Ziel Bravo, und Nummer zweiunddreißig auf das Wasserwerk. Ablauf voll synchron, alle Computer voll in Funktion, Drift weniger als -«
    »Was bedeutet«, grinste McLanahan, »daß die SRAM dichter sitzen als dieser unbeträufelte Lieutenant Gary gesehen hat.«
    Ein verständnisvolles Kichern war über die Kopfhörer zu vernehmen.
    »Dreißig Sekunden vor IP«, gab Houser durch. »Abwehr?«
    »Offizier elektronische Waffen bereit für IP, Pilot«, antwortete Mike Hawthorne. »Indien-Band-Radar sucht uns, hat uns aber noch nicht.«
    »Heckschütze an Radar«, meldete Bob Brake, »Feuerschutz läuft.
    Feuerkontrollradar klar. Ich gehe nach Bombenabwurf wieder auf Sichtkontrolle und suche die Jäger der Nationalgarde, die sie uns angekündigt haben.«
    »Zwanzig Sekunden vor IP«, meldete McLanahan.
    »Heckschütze, bleiben Sie lieber auf Wachstation«, sagte Houser.
    »Diese Nationalgarden-Heinis werden manchmal etwas wepsig.
    Erinnern Sie sich an letztes Jahr beim Bomberwettbewerb? Sie stürzten sich schon vor dem Bombenabwurf auf uns. Und der Regelausschuß hat es ihnen auch noch durchgehen lassen. Wegen Realistik und so.«
    »Okay«, erwiderte Brake. »Ich bleibe also auf Ausguck, bis ich was sehe.« Er legte einige Schalter um und wandte sich seinem kleinen handtellergroßen Heck-Radarschirm zu. Am

Weitere Kostenlose Bücher