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Hoellenglanz

Hoellenglanz

Titel: Hoellenglanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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suchen. Er will nicht, dass wir ihm in die Quere kommen. Er sagt, es sieht verdächtig aus, wenn wir alle hier herumstöbern.«
    Derek hatte sich also ohne mich auf die Suche gemacht? Ich verspürte einen Stich der … ich weiß nicht recht, Enttäuschung wahrscheinlich. Dann fiel mir der Moment vor ein paar Minuten ein, draußen im Gang. Hatte er versucht, mich dazu einzuladen? Die Enttäuschung wurde stärker.
    »Wie wäre es mit diesen Selbstverteidigungslektionen?«, fragte Tori.
    »Ja klar, sicher«, sagte Simon. »Besser als gar nichts.«
    »Also, ich muss da noch was anderes erledigen«, sagte ich. »Aber geht ihr schon mal.«
    Jetzt sahen sie mich an, als hätte ich ihnen vorgeschlagen, in einem Haifischbecken zu baden. Was tatsächlich gar kein übles Bild war – wenn Simon und Tori alleine Selbstverteidigungsstrategien übten, konnte das nur mit Blutvergießen enden.
    »Einfach … Na ja, meine Tante … Was ich da gestern Nacht gesehen habe … ich würde gern …«
    »Versuchen, sie zu beschwören«, ergänzte Tori. »Rausfinden, ob sie tot ist, stimmt’s?«
    Simon warf ihr einen wütenden Blick zu, weil sie es mir so taktlos entgegenwarf, aber ich nickte. »Stimmt. Und Liz. Ich will versuchen, Liz zu kontaktieren. Sie könnte uns wirklich eine Hilfe sein, wenn wir nach Hinweisen suchen. Das Problem dabei ist, wenn ich mit dem Beschwören anfange, rufe ich vielleicht auch diesen anderen Typ.«
    »Weshalb du es auch nicht allein tun solltest«, sagte Simon. »Ich bleibe hier.«
    »Ich auch«, sagte Tori. »Wenn du den Dämonenjungen erwischst, kann ich ihn vielleicht zum Reden bringen.«
    Sie streckte die Hand aus. Eine Energiekugel begann zu flackern.
    »In Ordnung«, sagte ich.

[home]
7
    G eisterbeschwörungen sind nicht annähernd so cool, wie sie im Film immer aussehen. Im Grunde ist es einfach das Gegenteil dessen, was ich mache, wenn ich einen Geist banne. Ich schließe die Augen und stelle mir vor, wie ich einen Geist zu mir herüberziehe, statt ihn wieder in seine Welt zurückzustoßen.
    Im Idealfall habe ich dabei etwas, das der verstorbenen Person gehört hat. Ich hatte eins von Liz’ Kapuzenshirts verwendet, bevor Toris Mutter es konfisziert hatte. Von meiner Tante hatte ich kein persönliches Besitzstück. Es würde also nur dann funktionieren, wenn sie sich bereits in der Nähe aufhielten und auf eine Gelegenheit warteten, Kontakt aufzunehmen.
    Ich hatte den Verdacht, dass ein ganz bestimmter Geist wahrscheinlich wirklich in der Nähe herumhing – der Widerling von heute Vormittag. Ich war versucht, ihn weiter zu befragen, aber eine Stimme in meinem Kopf – die sich verdächtig nach Derek anhörte – riet mir davon ab. Der Typ war schon heute früh nicht sehr auskunftsfreudig gewesen, und er war mit Sicherheit auch nicht gerade erfreut gewesen, als ich ihn bannte. Als ich also auf dem Fußboden unseres Zimmers saß, gab ich mir Mühe, mir möglichst klare Bilder von meiner Tante und von Liz vor Augen zu rufen, wobei ich zwischen ihnen abwechselte.
    Dabei hoffte ich sehr, den Geist meiner Tante nicht zu sehen zu bekommen. Aber Liz, meine ehemalige Mitbewohnerin aus dem Lyle House, wollte ich wirklich kontaktieren. Sie war kurz nach meiner Ankunft dort ermordet worden. Es hatte eine Weile gedauert, bis sie selbst daran hatte glauben können, dass sie tot war, aber nachdem sie die Tatsache einmal akzeptiert hatte, hatte sie sich geweigert, einfach so in das Jenseits weiterzugehen, das auf sie wartete. Stattdessen war sie geblieben, um uns zu helfen.
    Es war nicht nur so, dass ein Geist den perfekten Spion abgab – Liz gehörte außerdem zum selben Typ Halbdämon wie der Junge von heute Morgen. Dem telekinetischen Typ, was bedeutete, dass sie jetzt ein Poltergeist war. Und somit wäre Liz für uns tatsächlich sehr nützlich gewesen. Aber mehr noch ging es mir darum, sie zu sehen und mich zu vergewissern, dass mit ihr alles in Ordnung war.
    »Dieser Anhänger soll dich daran hindern, Geister zu sehen, oder?«, fragte Tori nach ein paar Sekunden erfolgloser Beschwörungsversuche.
    Simon öffnete den Mund, um sie wegen der Unterbrechung zurechtzuweisen, aber ich kam ihm zuvor.
    »Na, ich sehe sie offensichtlich trotzdem«, sagte ich. »Entweder funktioniert er nicht, oder es wäre ohne ihn noch schlimmer – etwas, das ich bei Gelegenheit überprüfen werde. Ich will mit Margaret drüber reden.«
    »Okay, aber wenn er wirklich Geister fernhält, dann ist das vielleicht der Grund

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