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Hoellenglanz

Hoellenglanz

Titel: Hoellenglanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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hinter mich und blickte mir über die Schulter.
    »Er hat beim Namen nur Initialen verwendet – RRB . Aber die Vorwahl ist 212, das ist New York City. Es könnte immer noch die Edison Group sein, dann hätten sie für den Auftrag einen Kontaktmann in New York eingesetzt.«
    »Hm.«
    »Du hörst dich nicht sehr überzeugt an.«
    Er sah in die Richtung, in der das Haus lag.
    »Glaubst du, es ist einer von denen dort?«, fragte ich. »Aber Liam sind wir auf dem Weg
zu
Andrews Haus begegnet.«
    »Sie hätten wissen können, dass ich unterwegs bin, und Liam losgeschickt haben, um an der Busstrecke zu warten.«
    »Wie denn? Zu diesem Zeitpunkt wurde Andrew doch von der Edison Group festgehalten. Er wusste nicht, dass wir kommen, also kann es auch kein anderes Mitglied seiner Gruppe gewusst haben.«
    »Sie könnten das Haus beobachtet haben, gesehen haben, wie Simon und Tori ankommen, sich gedacht haben, dass wir zwei auch unterwegs sind. Ein paar Anrufe bei den Busfirmen, und sie hätten wissen können, dass zwei Teenager am Abend davor in Albany ausgestiegen sind. Ein bisschen weit hergeholt. Aber …« Er zuckte die Achseln.
    »Aber möglich.« Ich sah mir die Initialen noch einmal an. »Hast du mitgekriegt, wie Russell mit Nachnamen heißt? Ramon hat gesagt, der Kontaktmann ist ein Heiler. Russell ist Schamane. Außer, Ramon hat einen Magier gemeint.«
    »Aber Magier sind keine Heiler. Hexen sind’s ein Stück weit, aber wenn’s ein Kontakt
mann
und Heiler ist, muss er Schamane sein.«
    »Wir brauchen einen Beweis. Und ich weiß auch, wie wir den kriegen.« Ich hob das Handy.
    Derek schüttelte den Kopf. »Zu riskant. Ich bin nicht gut darin, Stimmen nachzumachen.«
    »Brauchst du auch nicht. Liam hat dem Typ am anderen Ende gesagt, wenn er noch irgendwas wolle, solle er eine SMS schicken. Also würde Liam wahrscheinlich selbst auch einfach eine SMS schicken.«
    »Gute Idee.« Derek streckte die Hand nach dem Gerät aus. »Ich sage ihm …«
    Ich zog das Handy aus seiner Reichweite und sah ihn an. Er verstand die Andeutung, rieb sich das Kinn und nickte.
    »Na los.«
    Während ich tippte, hielt er etwas Abstand und gab sich Mühe, mir nicht über die Schulter zu sehen. Es fiel ihm nicht gerade leicht – er wippte immer wieder auf den Fußballen nach vorn, um einen Blick auf das Display zu werfen. Aber er riss sich zusammen, und ich wusste das zu schätzen. Ich ließ ihn durchlesen, was ich geschrieben hatte, und er segnete es ab.
    Meiner Nachricht zufolge hatte Liam Derek und das Mädchen in die Enge getrieben. Er hatte eine gewisse Aussicht darauf, sie beide lebend zu erwischen, aber wenn er es versuchte, riskierte er zugleich, beide wieder zu verlieren. Was wollte der Boss also, dass Liam und Ramon tun sollten?
    Wer das auch war am anderen Ende, er musste mit dem Gerät in der Hand auf Nachrichten gewartet haben, denn die Antwort kam innerhalb von Sekunden. Fünf Worte.
Einfach aus dem Weg schaffen.
    Ich schickte eine zweite Nachricht hinterher, nur um vollkommen sicherzugehen – erklärte, dass es zusätzliche zehn Prozent kosten würde, wenn man von uns erwartete, die Leichen verschwinden zu lassen. Auch diesmal kam die Antwort sehr schnell, diesmal nur zwei Buchstaben:
OK.
    Ich blickte auf und sah Derek auf die Nachricht hinunterstarren. Einfach starren – als habe er immer noch geglaubt, dass Liam und Ramon uns nur Angst hatten machen wollen und dass ihre Anweisungen lauteten, mich in Frieden zu lassen und ihn dem Rudel auszuliefern.
    »Alles in Ordnung?«, fragte ich.
    Er nickte. Aber er sah mit seinem bleichen Gesicht und dem starr auf das Display gerichteten Blick nicht danach aus.
    »Derek?«
    Das Gerät vibrierte. Ein Nachtrag von demselben Absender, der klarstellen wollte, dass die zusätzlichen zehn Prozent die Beseitigung
beider
Leichen beglichen. Und sollten Liam und Ramon Derek tatsächlich lebend erwischen, dann musste ich verschwinden.
    »Denn wenn ich zurückgehe, kann ich Andrew erzählen, was passiert ist«, sagte ich. »Es ist besser, wenn wir beide verschwinden und es so aussieht, als wären wir zusammen abgehauen.«
    Ich warf Derek einen Blick zu. Sein Gesicht hatte einen merkwürdig grünlichen Ton angenommen, als würde ihm gleich übel werden.
    »Es tut mir so leid«, sagte er schließlich. Seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. »Die hätten dich umgebracht, einfach weil du mit mir zusammen hier rausgekommen bist. Um mir zu helfen. Weil ich dich drum gebeten habe.«
    »Und

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