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Höllenherz / Roman

Höllenherz / Roman

Titel: Höllenherz / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Ashwood
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drohte zu schmelzen, in Rauch aufzugehen oder Funken zu sprühen vor lauter Energie, die er in ihr heraufbeschwor. Sie wand sich unter ihm, versuchte zu beißen, aber ihre Zähne schnappten in die Luft. Er hielt sie fester, zwang sie, den Kopf ruhig zu halten, während er sie nahm.
    Eine Woge aus Verärgerung und reiner animalischer Wonne rollte über sie hinweg. Er wurde schneller, stieß kräftiger und fester zu. Mit jeder Kollision ihrer Leiber entfernte Talia sich mehr von jedweder Verstandesregung, bis ihr Denken sich ganz auflöste, den Kontakt zum Sehen, Hören und sonstigen Sinnen verlor, ausgenommen dem Berührungssinn. Aufeinanderfolgende Wonnebeben schüttelten sie durch. »O Gott! Lor!«
    Er stieß ein letztes Mal in sie hinein, füllte sie mit seiner Wärme und seinem Samen. Da ließ ihr Körper endlich los, doch ihre Zähne drückten so übel, dass sie fürchtete, sie würden ihr im Mund durchbrechen. Plötzlich roch sie ihn ganz nahe, direkt vor ihr. Sie öffnete die Augen, sah aber nur durch einen Tränenschleier. Er bot ihr sein Handgelenk, das sie packte, an ihren Mund zog und hineinbiss.
    Heißes würziges Blut füllte ihren Mund. Lor erschauderte, als ihr Gift freigesetzt wurde, und sank sehr langsam neben ihr auf die Matratze. Sie ließ ihn, atemlos, wie er war, während sie noch die Nachwehen ihres Orgasmus erlebte. Nachdem er ein letztes Mal heftig erbebt war, streckte er sich auf dem Bett aus, dass seine Knochen knackten. Talia legte sich neben ihn, strich mit einer Hand über seine Brust und empfand für einen Moment so etwas wie Besitzanspruch.
    Er umfing sie mit einem Arm und zog sie so dicht zu sich, dass ihre Nasenspitzen sich berührten. Seine Augen waren glasig vom Gift und sein Lächeln ein bisschen verträumt. »Das war auf meine Art; jetzt tun wir es auf deine.«
    »Warte mal!«, entgegnete sie, denn einer von ihnen musste doch dem Unvermeidlichen ins Gesicht sehen. »Was tun wir?«
    »Soll ich’s dir aufmalen?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, das war wohl falsch formuliert.«
    Er küsste sie sehr sanft auf die Stirn. »Mach dir wegen der Zukunft keine Sorgen. Höllenhunde sind treu bis in den Tod, und sie kehren immer zu ihren Gefährtinnen zurück, sowie sie wiedergeboren werden. Ich werde also immer wieder zu dir zurückkommen. Wolltest du das wissen?«
    Talias Brust schmerzte ob seiner so schlichten, klaren Worte. »Für dich ist das alles klar?«
Und was ist mit der Tatsache, dass ich keine von euch bin? Was ist mit Kindern?
    »Ich habe darüber nachgedacht«, sagte Lor, der eine Braue hochzog und aussah, als wäre nichts mehr von dem Gift in ihm. »Würdest du auf mich warten? Höllenhunde leben lange, aber der schöne Teil ist, dass du jedes Jahrhundert einen frischen Geliebten kriegst.«
    Talia musste fast lachen, was sich in einem arhythmischen Glucksen äußerte. »Aber du würdest dich nicht an mich erinnern!«
    »Doch, das tun wir. Wir erinnern uns an den Duft der Geliebten.« Er zog sie näher, umhüllte sie mit seiner Wärme. »Und jetzt hör auf zu reden! Alles ist gut.«
    »Nur jedes Jahrhundert?«, fragte sie verdrießlich.
    Er lachte leise. »Ich bete dich an.«
    Und dann bewies er es ihr mit einer zärtlichen Berührung nach der anderen.
    Talia fiel es nicht schwer, alles Sonstige zu ignorieren.

[home]
35
    Samstag, 1. Januar, 10 Uhr 30
Die Burg
    L or verließ die Burg und lief geradewegs zu Osan Mina. Er hatte mit Caravelli telefoniert und offiziell seine Zeit als Sheriff beendet. Die Nichtmenschlichengemeinde war aufgewirbelt, aber intakt. Also hatte er seine Pflicht getan und musste sich jetzt nur noch mit den anderen Hunden zur Besprechung treffen. Mit ein bisschen Glück wäre er zurück, ehe Talia aufwachte. Für alle Fälle hatte er Mac eine Nachricht hinterlassen, dass er in Spookytown war.
    Er war einerseits von Jubelstimmung erfüllt, andererseits fühlte er sich angriffslustig. Seit sieben Jahren war er ein Alpha, und in dieser Zeit hatte er viele von seinen Leuten befreit, ihnen einen Platz in Fairview gesichert, ihre Stellung unter den Nichtmenschlichen aufgewertet und ihnen finanzielle Unabhängigkeit beschert. Er war bereit, ihnen eine Gefährtin zu bieten, denn er hatte sie gefunden. Er wollte Talia, und keine Sage, keine Legende konnte ihn davon abbringen.
    Es galt also, sein Rudel auf die Braut vorzubereiten.
    Oder …
    Vielleicht war er nicht in der besten Laune für solch ein Gespräch, aber die letzten paar Tage waren hart gewesen. Und

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