Höllenherz / Roman
noch kämpfen, aber ich müsste einen guten Grund haben.«
Er neigte sich vor und küsste sie. Sie hatten einander schon geküsst, aber diesmal war es anders, von einer neuen Ernsthaftigkeit.
»Für mich riechst du richtig«, sagte er. Auf einmal klang er heiser.
»Mmm.« Sein Duft war vollkommen, eine würzige Moschusnote, die sie anlockte und an nichts anderes als ihn denken ließ. Sie inhalierte genüsslich, und seit langem wurde ihr erstmals wieder bewusst, wie wunderbar die Nähe eines warmen, starken Mannes sein konnte.
»Ich dachte, du stehst nicht auf Tote.«
»Tja, ich stelle fest, dass ich in Experimentierlaune bin.«
»Ah, ein unternehmungslustiger Hund ohne Kauknochen.«
»Wirst du wohl ruhig sein!«
Seine Lippen waren erstaunlich weich, seine Hände warm und rauh, als er ihre Wangen umfasste und sie in Position für einen weiteren Kuss brachte. Talia verschränkte ihre Finger mit seinen und zog sie hinab an ihre Taille. Mehr Aufforderung bedurfte es nicht. Seine Hände glitten unter ihren Pulli und streichelten sie sanft.
Sie beobachtete das Spiel der kräftigen Sehnen und Muskeln an seinem Hals, als er sich zu ihr beugte und sie wieder und wieder küsste. Ihr Hunger regte sich, sehr leise zunächst, wie Seide, die über Haut strich. Doch mit zunehmendem Verlangen wuchs auch ihr Drang, sich zu nähren. Das eine ging stets mit dem anderen einher.
Lors Hand wanderte hinauf zu ihrer Brust, umfing sie und streichelte die Spitze durch den BH .
»Wenn du nicht aufhörst, beiße ich dich«, hauchte sie hilflos.
»Ich weiß. Und es würde mir nichts tun. Ich bin ein Dämon, schon vergessen?«
»Halbdämon.«
Wenn er sprach, wehte sein heißer Atem über ihre Wange. »Dämon genug, dass du dich nicht von mir ernähren kannst. Und hinreichend Dämon, dass ich nicht süchtig werden kann – was allerdings nicht bedeutet, dass ich es nicht genießen würde.«
Auf seine Ermutigung hin glitt sie mit den Lippen zu seinem Kinn, malte mit ihrer Zungenspitze die Linie seines Halses nach und erkundete die Erhebungen und Täler sowie die Textur seiner sonnengebräunten Haut. Er duftete köstlich, schmeckte exotisch. Dem süßen Schmerz in ihrem Kiefer gesellte sich ein beharrliches Brennen tief in ihrem Bauch hinzu.
Er hob sie in der Taille hoch, so dass sie ihn nicht mehr schmecken konnte. Instinktiv schlang sie die Beine um ihn und klammerte sich an seine Schultern. Seine dunklen Augen, in denen sich Gefühle spiegelten, die so komplex wie seltener Wein waren, hielten sie im Bann. Doch jetzt war da eine Regung, die sie noch nie zuvor an ihm wahrgenommen hatte.
Wonne.
Roh. Unkontrolliert.
Plötzlich wurde Talia feucht vor Vorfreude. »Nimm mich!«
Mit zwei Schritten waren sie beim Bett. Talia wich zurück, damit er genügend Platz hatte, um sein T-Shirt auszuziehen. Ein Freudenschauer überkam sie. Lor war groß, kräftig, wies aber nicht ein Gramm Fett auf, das die Sicht auf seine fließenden Muskeln beeinträchtigt hätte. Beidhändig streichelte sie seine Brust, was irgendwie besitzergreifend war, doch sie konnte nicht anders.
Bald waren ihre Finger an seinem Jeansbund, öffneten den Knopf und machten sich daran, den Reißverschluss aufzuziehen. So hatte sie sich früher ausgemalt, dass sich eine Weihnachtsbescherung anfühlte, wenn man das schönste Geschenk der Welt auspackte.
Sobald er jedoch seine Hand über ihre legte, wurde sie unsicher, wollte zurückweichen, was er verhinderte. Stattdessen führte er ihre Hand am Reißverschluss. Der Stoff sprang zur Seite, als sich die Öffnung verbreiterte. Er trug keine Unterwäsche, war also bereit, zum Spielen herauszukommen.
Er ist der Vater des Rudels. Der fruchtbare Samen.
Und Lor war mehr als gut ausgestattet für diesen Job.
Schlagartig wurde Talia sehr heiß und alles an ihr unsagbar schwer. Sie sank auf die Knie und zog ihm die Jeans aus. Seine Schenkel glichen wahren Muskelbündeln, seine Beine denen eines Langstreckenläufers.
Talias Bauch flatterte vor Erregung.
Kein Wunder, dass Mavritte angepisst ist, weil sie ihn nicht haben kann!
»Talia«, flüsterte er, während er seine Finger in ihr Haar tauchte. »Ich möchte, dass du dich für immer an meine Berührung erinnerst.«
Seine Worte klangen fast feierlich, als wären sie Teil eines Rituals.
»Und ich gebe dir etwas, an das du dich erinnern kannst.«
Sie nahm ihn in den Mund, kostete das salzige Aroma. Mit Reißzähnen war es ein heikles Unterfangen und gewöhnlich den
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