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Höllenherz / Roman

Höllenherz / Roman

Titel: Höllenherz / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Ashwood
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Schutz des Türbogens, der die beiden Zimmer verband.
    Lor hatte die Schultern halb gebeugt, um seine ganze Kraft darauf zu verwenden, die Frau niederzuzwingen. Er blickte nur kurz zu Talia und gleich wieder zu der Frau. »Mavritte?«
    Die Frau zischte etwas in einer Sprache, die Talia nicht kannte.
    »Sie wollte mich zerfleischen«, sagte Talia angesäuert. »Ich denke, damit habe ich mir das Recht auf eine Antwort verdient.«
    Lors Miene hatte nach wie vor mehr von einer Höllenbestie als von einem Mann. »Das ist Mavritte vom Redbone-Rudel. Hüte dich vor ihr!«
    Er gab die Frau frei. Binnen einer Sekunde war sie auf den Beinen. Talia musterte sie, suchte nach verwundbaren Stellen, Anzeichen von Schwäche. Da waren keine.
Mist!
    »Ich schütze das Rudel«, erklärte die Frau mit einer tiefen, rauchigen Stimme, die dafür geschaffen schien, schmutzige Geheimnisse zu verraten. »Du bist es, der kostbare Zeit mit anderen Spezies vergeudet.«
    »Wie hast du sie in diesem Zimmer gefunden?«
    »Ich bin eine geübte Fährtenleserin.«
    »Sag schon!«
    Sie verzog angewidert das Gesicht. »Du bist aus dem Krankenhaus hinter einer hübschen jungen Vampirin her, schrecklich besorgt, weil sie sich im Schnee verlaufen hatte wie ein neugeborenes Lamm. Ich dachte, ich frage mal die Burgwachen, wer heute Nacht bei ihnen vorbeigekommen ist, und sie haben mir erzählt, dass ich im Empire nachsehen soll.«
    Er hat nach mir gesucht.
Talias Kehle wurde schmerzlich eng.
Mein Gott, er hat die Wahrheit gesagt, als er versprach, mich zu beschützen!
    Höllenhunde logen wirklich nicht.
    Lor funkelte Mavritte wütend an. »Woher hast du gewusst, dass ich im Krankenhaus war?«
    Als sie grinste, bleckte sie die weißen Zähne. »Nicht alle Wölfe sind deine Freunde. Dein Professor hatte noch andere Besucher, und manche von ihnen wären gern
meine
Verbündeten.«
    Lor neigte sich bedrohlich über sie. »Wäre ich ein bisschen schneller gewesen, hättest du es nie lebend hierher geschafft.«
    Mavritte verschränkte die Arme vor ihrer Brust, so dass sie wie die böse Freundin von Meister Proper aussah. »Es steht mir rechtmäßig zu, mich mit dem Alpha zu paaren.« Sie wies mit einem Finger auf Talia. »Welche Phantasien lebst du mit dieser blutrünstigen Leiche aus? Für die willst du uns alle verraten?«
    »Na, hör mal!«, rief Talia, deren nebliges Verlangen echter Verärgerung wich.
    Mavritte starrte sie erbost an. »Sie steht für alles, was wir verachten!«
    Lor wollte die Höllenhündin packen, doch sie duckte sich und wich zur Seite aus. Unbeirrt setzte er zum Sprung an. »Pass auf, dass du mich nicht zu etwas zwingst, das du nicht willst!«
    »Die Höllenhunde brauchen ein Alphapaar. Du bist der Rudelführer, der fruchtbare Samen. Du darfst keine Tote zu unserer Alphahündin machen!«
    »Hoppla, wer sagt denn …« Talia fehlten die Worte, so dass sie gleich wieder verstummte.
    Mavritte drehte sich zu ihr. »Magst du ihn etwa nicht?«
    Talia wagte nicht, Lor anzusehen. »Doch, aber krieg dich mal wieder ein! Ich kann Zickenalarm nicht leiden, und ich halte nichts von Schlammcatchen, klar?«
    Mavritte schien verwirrt. Anscheinend bekamen die Höllenhunde keine Spartenkanäle. Sie wandte sich wieder zu Lor. »Sie will nicht um dich kämpfen.«
    Nun schaute Talia doch zu Lor. Er sah aus, als würde er jeden Moment platzen, nur konnte sie nicht erkennen, ob er verlegen oder wütend war. »Das ist nicht Menschenart.«
    »Und was taugt sie dann?«, fragte die Höllenhündin.
    Talia verschränkte ihrerseits die Arme. »Hey, ich hindere ihn bestimmt nicht daran, sich eine Höllenhundfreundin zu suchen!«
    »Das reicht!«, mischte Lor sich ein.
    Mavritte ignorierte ihn. »Und wessen Schuld ist es dann, dass er mich nicht will?«
    »Wenn ich das wüsste!«
    Mavritte nahm die Arme herunter und hielt sie ein wenig abgespreizt vom Körper, kampfbereit. »Mach dich nicht über mich lustig, Vampir!«
    »Genug!« Lor packte Mavritte am Arm. Er sah wütend, aber auch ratlos aus. »Geh! Verschwinde – und lass Talia in Ruhe!«
    Mavritte riss sich von ihm los. »Du hast kein Recht, mich rauszuwerfen!«
    Vor Zorn wurde Lor rot. »Ich habe sehr wohl ein Recht auf eine Minute Ruhe! Ich habe ein Recht auf mein Leben, meine Privatsphäre. Ich habe das Recht, mit jedem zusammen zu sein, den ich will.
Ich habe genug getan!
« Die letzten Worte klangen, als würde er ihr den Fehdehandschuh vor die Füße werfen.
    »Und ich habe das Recht, von meinem Alpha

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