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Höllenjagd

Höllenjagd

Titel: Höllenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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reichte Bronson vernickelte Handschellen mit Doppelschloss. Der Agent ließ sie um Cromwells Handgelenke zuschnappen. Dann durchsuchte er den Verbrecher gründlich und fand die Colt-Automatik.
    »Die Waffe, die Sie benutzt haben, um drei Dutzend Morde zu begehen«, sagte Bronson mit eisiger Stimme.
    »Wo kommen Sie plötzlich her?«, wollte Cromwell wissen. Er sah Bronson an und wusste genau, dass dieser Mann nicht zögern würde, ihn zu erschießen, wenn er einen Fluchtversuch auch nur andeuten würde.
    »Isaac hat uns in seinem Automobil von San Francisco hierhergefahren«, antwortete er, als wäre es die normalste Sache der Welt.
    »Unmöglich«, schnaubte Cromwell.
    »Das dachte ich auch«, sagte Bronson und führte Cromwell die Stufen des Pullmanwagens hinauf, wo er seine eigenen Handschellen nahm, sie um Cromwells Fußknöchel legte und ihn grob auf ein Sofa schubste.
    Bell ging ein Stück das Gleis zurück und blickte traurig auf den ramponierten Locomobile. Plötzlich tauchte ein breitschultriger Mann im Overall und mit der typischen gestreiften Lokführerkappe auf dem Kopf auf. Er hielt eine Ölkanne in der Hand und glotzte verdutzt auf das Automobil.
    »Wie, in Gottes Namen, ist dieser Schrotthaufen auf die Gleise vor meinen Zug gekommen?«
    »Das ist eine lange Geschichte«, sagte Bell müde.
    »Was soll damit geschehen?«
    Bell antwortete ruhig, beinahe ehrfürchtig: »Es wird in die Fabrik in Bridgeport, Connecticut, zurückgebracht, wo es wieder hergerichtet wird, bis es so gut wie neu ist.«
    »Dieses Wrack wieder herrichten?«, fragte der Lokführer kopfschüttelnd. »"Wozu die Mühe?«
    Bell blickte den Locomobile mit zärtlichem Ausdruck an und sagte: »Weil es nichts anderes verdient hat.«

34
    »Sie sind naiv, wenn Sie glauben, dass Sie mich einfach entführen können«, behauptete Cromwell verächtlich. »Sie haben kein Recht, mich ohne Haftbefehl festzunehmen. Sobald wir in San Francisco sind, werden meine Rechtsanwälte meine Freilassung veranlassen. Die Van Dorn Detective Agency wird sich zum Narren machen, und ich werde frei sein wie ein Vogel. Ich werde Ihre Firma mit Prozessen überziehen, sie in die Knie zwingen und in einer Flutwelle von Skandalen ertränken.«
    Cromwell saß gefesselt auf einem großen Sofa in der Mitte des Salons. Um seine Handgelenke, Füße und sogar seinen Hals lagen Stahlbänder, an denen Ketten befestigt waren, die wiederum zu Ladungssicherungsrollen auf dem Boden des vorderen Gepäckbereichs des Waggons führten. Kein Risiko wurde eingegangen. Vier schwerbewaffnete Van-Dorn-Agenten aus dem Büro von Los Angeles saßen im Abstand von weniger als drei Metern mit geladenen abgesägten Schrotflinten auf den Knien im Waggon.
    »Sie erhalten vielleicht die Chance, Ihr arrogantes Ego bei Ihren Kumpeln im Rathaus vorzuführen, mein Freund«, sagte Bell, »aber in Freiheit kommen Sie höchstens so weit wie ein Schwein zum Schlachter.«
    »Ich bin unschuldig«, sagte Cromwell sachlich. »Ich kann beweisen, dass ich nicht einmal in der Nähe der Banküberfälle war, die Sie mir anlasten. Wo sind Ihre Beweise? Wo sind Ihre Zeugen?«
    »Ich bin ein Zeuge«, erwiderte Bell. »Ich habe Sie in Ihrer Verkleidung als Frau in Telluride erkannt.«
    »Sie, Mr. Bell? Welche Geschworenen in San Francisco würden Ihnen diese Aussage abnehmen? Der Prozess wäre eine Farce. Damit können Sie keine Anklage erheben, geschweige denn eine Verurteilung erreichen.«
    Bell bedachte Cromwell mit einem gerissenen Lächeln. »Ich bin nicht der einzige Zeuge. Es gibt noch andere Leute in den Städten, wo Sie die Morde verübt haben, die Sie identifizieren können.«
    »Tatsächlich?« Cromwell lehnte sich im Sofa zurück, als würde ihn das alles gar nicht betreffen. »Nach dem, was ich über den Schlächter gehört habe, begeht er seine Verbrechen stets verkleidet. Wie will man ihn identifizieren?«
    »Warten Sie es ab.«
    »Ich habe großen Einfluss in San Francisco«, behauptete Cromwell selbstsicher. »Ich habe maßgeblich zur Wahl jedes höheren Amts- und Bundesrichters beigetragen. Diese Leute haben mir viel zu verdanken. Genauso ist es mit den angesehenen Bürgern von San Francisco. Selbst wenn Sie mich vor Gericht bringen könnten, würde mich keiner meiner Freunde in einem Geschworenengericht verurteilen, nicht wenn sie die vielen Tausend Dollar bedenken, die ich zu ihren Gunsten gespendet habe.«
    »Freuen Sie sich lieber nicht zu früh«, sagte Bell. »Aus Washington wird ein

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