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Höllenjagd

Höllenjagd

Titel: Höllenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Zug gesessen habe, ziehe ich eine weichere Sitzgelegenheit vor.« Er ließ seine langen Gliedmaßen auf einem der Sofas nieder.
    »Wie Sie wünschen«, sagte Alexander, dem Bells überhebliches Benehmen missfiel.
    »Sie waren noch nicht hier, als ich vor drei Jahren in Denver an einem Fall gearbeitet habe.«
    »Nein, ich bin ein halbes Jahr später auf Empfehlung unseres Büros in Seattle gekommen.«
    »Mr. Van Dorn hat Sie in höchsten Tönen gelobt«, log Bell. Van Dorn hatte ihn überhaupt nicht erwähnt.
    Alexander faltete die Hände und lehnte sich über die leere Ödnis seines Schreibtisches. »Ich gehe davon aus, dass er Sie über den Mörder und seine Raubzüge informiert hat.«
    »Nicht mündlich.« Bell machte eine Pause und hob den Koffer. »Aber er hat mir mehrere Berichte gegeben, die ich während der Fahrt gelesen habe. Mir ist klar, warum der Verbrecher, der für die Banküberfälle und Morde verantwortlich ist, so schwer festzunageln ist. Er plant seine kriminellen Machenschaften mit äußerster Sorgfalt, und seine Vorgehensweise scheint fehlerlos.«
    »Genau die Gründe, weshalb er noch nicht erwischt wurde.«
    »Nachdem ich das Material gesichtet habe, glaube ich, dass ihm genau diese Detailversessenheit das Genick brechen wird«, sagte Bell nachdenklich.
    Alexander sah ihn misstrauisch an. »Was, wenn ich fragen darf, bringt Sie zu diesem Schluss?«
    »Seine Aktionen sind zu perfekt, zu ausgeklügelt. Eine winzige Fehlkalkulation könnte sich als fatal erweisen.«
    »Ich hoffe, wir werden eng zusammenarbeiten«, sagte Alexander mit unterschwelliger Feindseligkeit.
    »Das sehe ich genauso«, erwiderte Bell. »Mr. Van Dorn erwähnte, ich könnte Art Curtis und Glenn Irvine für mein Team bekommen, wenn Sie damit einverstanden sind.«
    »Kein Problem. Ich möchte mich Mr. Van Dorns Wünschen nicht entgegenstellen. Außerdem haben die beiden erzählt, dass sie vor ein paar Jahren bereits mit Ihnen zusammengearbeitet haben.«
    »Ja, ich fand, dass sie sehr engagierte Agenten sind.« Bell stand auf. »Darf ich jetzt mein Büro sehen?«
    »Natürlich.«
    Alexander kam hinter seinem Schreibtisch hervor und trat auf den Flur.
    Bell sah, dass die Büros ziemlich klein und beengt waren. Die Möbel waren karg, und an den Wänden hingen keine Bilder. Nur ein Agent war im Büro anwesend. Bell kannte ihn nicht, und Alexander machte sich nicht die Mühe, ihn vorzustellen.
    Bevor Alexander auf eine der Bürokabinen zeigen konnte, fragte Bell ganz unschuldig: »Haben Sie einen Konferenzraum?«
    Alexander nickte. »Ja, auf der anderen Flurseite.« Er blieb stehen, öffnete die Tür und ließ Bell eintreten.
    Der Konferenzraum war fast zehn Meter lang und fünf breit. Ein langer, dunkel gebeizter und polierter Kiefernholztisch stand unter zwei riesigen, runden Kronleuchtern. Achtzehn Lederstühle waren in gleichmäßigem Abstand darum aufgestellt. Der Raum war mit Holzvertäfelungen verkleidet, die mit dem Tisch harmonierten, und auf dem Boden lag dunkelroter Teppich. An der einen Wand befanden sich hohe Fenster, durch die die Nachmittagssonne hereinfiel und jeden Winkel des Raums erhellte.
    »Sehr schön«, sagte Bell beeindruckt. »Sehr schön.«
    »Ja«, sagte Alexander mit Stolz in den blutunterlaufenen Augen. »Ich benutze ihn häufig für Treffen mit Politikern und einflussreichen Persönlichkeiten der Stadt. Er flößt den Leuten Respekt ein und vermittelt, wie wichtig die Van Dorn Agency ist«
    »Das wird gehen«, stellte Bell nüchtern fest. »Ich werde hier arbeiten.«
    Alexander starrte Bell mit durchdringendem Blick an, der plötzlich in Wut umschlug. »Unmöglich. Das werde ich nicht zulassen.«
    »Wo ist das nächste Telegrafenamt?«
    Alexander riss sich zusammen. »Zwei Blocks südlich, an der Ecke Sixteenth Street und Champa. Warum?«
    »Ich werde eine Anfrage an Mr. Van Dorn schicken und ihn bitten, den Konferenzraum als Operationszentrale benutzen zu dürfen. In Anbetracht der Wichtigkeit des Falls wird er zweifellos seinen Segen geben.«
    Alexander wusste, wann er geschlagen war. »Wenn das so ist, wünsche ich Ihnen viel Glück, Mr. Bell«, gab er nach. »Ich werde Sie in sämtlichen Belangen unterstützen.« Dann ließ er Bell stehen. In der Tür drehte er sich noch einmal um. »Ach ja, ich habe ein Zimmer für Sie im Albany Hotel reservieren lassen.«
    Bell lächelte. »Das war nicht nötig. Ich habe eine Suite im Brown Palace gebucht.«
    Alexander war irritiert. »Ich kann mir nicht vorstellen,

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