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Höllenjagd

Höllenjagd

Titel: Höllenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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durchzuziehen.
    Glücklicherweise schaute der Bremser nicht in die Richtung des Bankräubers. Er ging von Waggon zu Waggon und überprüfte die Schmierung an den Achslagern der Drehgestelle und Räder. Wenn die Messingmuffen, die sich in den Drehgestellen befanden, nicht ausreichend geschmiert wurden, konnte sich das Achsende durch die Reibung gefährlich überhitzen. Dann konnte die Achse unter dem Gewicht des Waggons brechen, was eine Katastrophe zur Folge haben würde.
    Als der Bankräuber vorbeiradelte, schaute der Bremser nicht einmal auf. Stattdessen kümmerte er sich um seine Arbeit, um die Inspektion zu beenden, bevor der Zug nach Tonopah aufbrach, von wo es weiter nach Sacramento ging.
    Der Lokführer war bereits mit seinen Messinstrumenten beschäftigt und vergewisserte sich, dass er genug Dampf hatte, um den schweren Zug in Fahrt zu bringen. Der Bankräuber hoffte, dass der Bremser nicht zurückkam und Zeuge wurde, wie er in seinen privaten Güterwaggon stieg. Schnell öffnete er das Schloss und schob die Tür zurück. Er warf das Fahrrad hinein, kletterte eine schmale Leiter zur Türöffnung hinauf und zog den schweren Geldsack über die Schwelle.
    Sobald er im Waggon war, spähte der Bankräuber am Zug entlang. Der Bremser kletterte gerade in den Dienstwagen, in dem die Zugmannschaft untergebracht war. Es gab keinerlei Anzeichen dafür, dass er den Bankräuber in seinen Waggon hatte steigen sehen.
    Als der Bankräuber sicher in seinem palastartigen Waggon war, ruhte er sich aus und las den Rhyolite Herald. Er fragte sich, was die Zeitung wohl am folgenden Tag über den Banküberfall und den ermordeten Direktor und Kassierer schreiben würde. Wie schon so oft zuvor hatte er keine Gewissensbisse. Die Toten beschäftigten ihn nicht weiter.
    Neben der Frage, wie der Bankräuber und Mörder spurlos verschwinden konnte, gab ein Karren, der außerhalb der Stadt auf der Straße nach Bullfrog gefunden wurde, den Ermittlern Rätsel auf. Der Karren war leer und anscheinend von einer Puppe gelenkt worden. Der Suchtrupp, der ihn fand, war verwirrt.
    Sheriff Josh Miller zählte zwei und zwei zusammen, doch sein Verdacht brachte ihn nicht weiter. Nichts ergab irgendeinen Sinn. Der Täter hatte keine Spuren hinterlassen.
    Der Bankraub und die Morde in Rhyolite waren ein weiteres ungelöstes Rätsel.

4
    Der Himmel war wolkenlos, und ein lebhaftes Blau breitete sich wie eine Decke über die Stadt Denver, Colorado. Die Temperatur lag bei angenehmen fünfundzwanzig Grad.
    Isaac Bell schloss die Tür seines Prunkgemachs und verließ den Zug über die Plattform.am Heck des Pullmanwagens. Er blieb stehen und blickte auf den Glockenturm der im gotischen Stil erbauten Union Station. Das imposante zweigeschossige Gebäude war vierhundert Meter lang und aus Gestein der Rockys errichtet.
    Die mit Pfeilspitzen besetzten Zeiger der großen Uhr standen auf zwanzig vor zwölf. Bell zog seine Golduhr aus der Westentasche seines maßgeschneiderten Leinen Anzugs und blickte hinauf zu den Zeigern, die auf römische Ziffern zeigten. Bei ihm war es 11 Uhr 43. Er lächelte zufrieden, weil er genau wusste, dass die große Turmuhr drei Minuten nachging.
    Er ging in Richtung Gepäckwagen den gemauerten Bahnsteig entlang, fand seine Koffer und winkte einem Gepäckträger. »Mein Name ist Bell. Könnten Sie dafür sorgen, dass meine Koffer ins Brown Palace Hotel gebracht werden?«
    Der Mann grinste breit, als Bell ihm eine Goldmünze in die Hand drückte, und rieb sie beinahe ehrfürchtig. »Ja, Sir, ich bringe sie persönlich hin.«
    »Ich erwarte außerdem eine große Holzkiste, die mit einem späteren Zug kommt. Können Sie dafür sorgen, dass sie ins Depot der Union Pacific gebracht wird?«
    »Ja, Sir, ich kümmere mich darum.« Der Gepäckträger grinste noch immer, während er die Goldmünze rieb.
    »Das wäre sehr freundlich von Ihnen.«
    »Darf ich Ihnen das abnehmen?«, fragte der Mann und zeigte mit einem Nicken auf den Koffer in Bells Hand.
    »Danke, den trage ich selbst.«
    »Soll ich Ihnen ein Taxi rufen?«
    »Das wird nicht nötig sein. Ich nehme die Straßenbahn.«
    Bell schlenderte durch das hohe Bahnhofsfoyer mit den majestätischen Kronleuchtern, vorbei an Reihen hochlehniger Wartebänke aus Eichenholz und hinaus durch den Haupteingang, der von griechischen Zwillings Säulen flankiert wurde. Er überquerte die Wyncoop Street in Richtung 17th Street und ging unter dem neu errichteten Mizpah Arch hindurch, einem torartigen Bogen,

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