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Höllenjagd

Höllenjagd

Titel: Höllenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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dass Van Dorn das auf unser Spesenkonto nimmt.«
    »Muss er nicht. Ich bezahle es aus eigener Tasche.«
    Der Büroleiter der Weststaaten war über Bells Wohlstand nicht im Bilde und blickte völlig verwirrt drein... Er begriff zwar nicht, wollte aber auch keine Fragen stellen und kehrte auf ganzer Linie geschlagen in sein Büro zurück, wo er die Tür hinter sich schloss.
    Bell lächelte und machte sich daran, die Unterlagen, die er im Koffer mitgebracht hatte, auf dem Konferenztisch auszubreiten. Dann ging er ins Vorzimmer und trat zu Agnes Murphy. »Agnes, würden Sie mir bitte Bescheid sagen, wenn Curtis und Irvine kommen?«
    »Ich erwarte sie nicht vor morgen früh. Sie sind wegen einer Bankbetrugssache nach Boulder gefahren.«
    »In Ordnung. Und könnten Sie den Hausmeister heraufbitten? Im Konferenzraum müssen ein paar Veränderungen vorgenommen werden.«
    »Sagten Sie Konferenzraum?«, fragte sie. »Mr. Alexander erlaubt Externen nur selten den. Zutritt. Er benutzt ihn meistens, um die hohen Tiere der Stadt zu empfangen.«
    »Er wird mein Büro sein, solange ich hier bin.«
    Agnes blickte Bell mit wachsendem Respekt an. »Werden Sie im Albany Hotel wohnen? Dort steigen die meisten Agenten von außerhalb ab.«
    »Nein, ich bin im Brown Palace.«
    »Hat Mr. Alexander den Extraspesen zugestimmt?«, fragte sie vorsichtig.
    »Das ist meine Angelegenheit.«
    Agnes Murphy blickte ihm nach, als hätte sie gerade den Heiland gesehen.
    Isaac Bell kehrte in sein Büro zurück und räumte die Stühle beiseite, damit er am Tischende genug Platz zum Arbeiten hatte. Ein paar Minuten später traf der Hausmeister ein. Bell erklärte ihm, welche Änderungen er haben wollte. An der rückwärtigen Wand sollte ein weiches Material aufgehängt werden, um daran eine Karte der westlichen Staaten und der Städte, in denen der Mörder zugeschlagen hatte, anzubringen. Eine weitere Unterlage sollte man an der innenliegenden Wand befestigen, für Informationen, Fotos und Zeichnungen. Nachdem Bell dem Hausmeister eine Zwanzig-Dollar-Goldmünze in die Hand gedrückt hatte, versprach dieser, alles bis zum nächsten Mittag erledigt zu haben.
    Den Rest des Nachmittags verbrachte Bell damit, seine Jagd auf den Bankräuber zu organisieren und vorzubereiten.
    Um Punkt siebzehn Uhr steckte Alexander, der sich auf den Heimweg begeben wollte, den Kopf durch die Tür. »Haben Sie sich eingerichtet?«, fragte er frostig.
    Bell machte sich zunächst nicht die Mühe, zu ihm aufzuschauen. »Ja, danke.« Schließlich blickte er in Alexanders zornige Augen. »Ach so, ich werde hier ein paar Veränderungen vornehmen lassen. Ich hoffe, es stört Sie nicht. Ich verspreche, alles genauso zu hinterlassen, wie ich es vorgefunden habe, wenn der Fall abgeschlossen ist.«
    »Darum möchte ich bitten.« Alexander machte eine missbilligende Kopfbewegung und verließ das Büro.
    Bell war nicht gerade glücklich über die Spannungen zwischen ihm und Alexander. Er hatte nicht vorgehabt, ein lästiges Kräftemessen mit dem Büroleiter anzufangen, aber ihm war klar, dass Alexander ihn nur weiterhin schikanieren würde, wenn er sich nicht von Anfang an zur Wehr setzte.

5
    Das Brown Palace, das 1892 von Henry C. Brown genau an der Stelle errichtet worden war, wo dieser zuvor seine Kuh hatte weiden lassen, bevor er plötzlich zu Reichtum gelangt war, trug seinen Namen zu Recht, war Denver doch die »Königsstadt der Prärie«. Das Gebäude aus rotem Granit und Sandstein hatte die Form eines Schiffsrumpfs. Die Männer, die ihr Vermögen mit Gold und Silber machten, verbrachten dort die Zeit mit ihren Frauen, die Nachmittagstee tranken, und mit ihren Töchtern, die auf rauschenden Bällen die Nächte durchtanzten. Die Präsidenten McKinley und Roosevelt hatten dort genächtigt, ebenfalls Kaiser und Könige fremder Reiche, ganz zu schweigen von den Berühmtheiten der Zeit, vor allem bekannte Theaterschauspieler und -Schauspielerinnen. Das Brown Palace wurde außerdem gleichermaßen von Ortsansässigen wie Geschäftsreisenden frequentiert, weil es die Klammer zwischen der geschäftigen Finanzwelt und dem kulturellen Zentrum der Stadt war.
    Es war schon fast dunkel, als Bell durch den Eingang des Brown Palace Hotel an der i7th Street trat. Er meldete sich am Hotelschalter und blickte sich in der prunkvollen Lobby um, die sich in einem Atrium befand, das bis zum neunten Stock hinaufreichte. Die Säulen und Brüstungsverkleidungen, die mit dem Zug aus Mexiko herbeigeschafft und

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