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Höllenjagd

Höllenjagd

Titel: Höllenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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sagte er keuchend am Empfang.
    Bronson kam gerade den Flur entlang. »Ich bin Bronson«, erklärte er. »Ich nehme sie an.« Er schnippte dem Boten eine Münze zu und öffnete den Umschlag. Als er die Nachricht las, wurden seine Lippen schmal, und seine Stirn legte sich in Falten. Er eilte durch das Büro zu Bell.
    »Es gibt Probleme«, verkündete er.
    Bell sah ihn fragend an. »Probleme?«
    »Mein Mann hat Cromwell verloren.«
    Bell schien innerlich zusammenzubrechen. »Wie konnte er ihn in einem Zug verlieren?«
    »Cromwell muss in den Wagen gestiegen und gleich wieder auf der anderen Seite unbemerkt herausgesprungen sein.«
    »Ihr Agent hätte uns früher benachrichtigen sollen!«, schnappte Bell zornig.
    »Der Zug hatte den Bahnhof bereits verlassen, und er konnte erst in San Jose aussteigen«, erklärte Bronson. »Von dort hat er ein Telegramm geschickt.«
    »Er hätte dreißig Minuten gewinnen können, wenn er das Telefon benutzt hätte.«
    Bronson zuckte hilflos mit den Schultern. »Die Telefonverbindungen sind nicht besonders zuverlässig und werden ständig repariert.«
    Als hätte ihm jemand den Teppich unter den Füßen weggezogen, ließ sich Bell auf einen Stuhl fallen. »Er wird wieder eine Bank überfallen und töten«, sagte er mit hochrotem Kopf. »Und der Mistkerl tut es direkt vor unseren Augen.«
    »Wenn wir nur wüssten, wo«, sagte Bronson niedergeschlagen.
    Bell trat ans Fenster und ließ seinen Blick über die Dächer schweifen. Er war völlig in Gedanken versunken. Schließlich drehte er sich um. »Cromwell führt uns an der Nase herum«, sagte er langsam. »Er erwartet, dass wir wie Hühner mit abgeschnittenen Köpfen in der Gegend herumrennen, während wir uns fragen, wo er geblieben ist.«
    »Er scheint offensichtlich genau in die entgegengesetzte Richtung zu der zu fahren, die er seiner Sekretärin mitgeteilt hat.« Bronson blickte Bell in die Augen. »Sofern sie nicht gelogen hat.«
    Bell erwiderte seinen Blick nicht. Er hatte ebenfalls an diese Möglichkeit gedacht, doch schließlich schüttelte er den Kopf. »Nein, ich bin mir sicher, dass Marion die Wahrheit sagt.«
    Bronson trat vor eine Karte der Vereinigten Staaten, die an einer Wand hing, und starrte sie ratlos an. »Ich bezweifle, dass er nach Norden in Richtung Oregon oder Washington unterwegs ist. Wahrscheinlich ist er zurück zum Fähranleger gefahren, hat die Bucht überquert und einen Zug nach Osten genommen.«
    Langsam machte sich ein Lächeln auf Bells Gesicht breit. »Ich verwette meinen Locomobile, dass er immer noch in Richtung Süden unterwegs ist.«
    Bronson sah ihn an. »Warum hat er uns dann im wahrsten Sinne des Wortes aus der Spur geworfen, wenn er trotzdem nach Süden wollte?«
    »Ich weiß, wie der Mann denkt«, sagte Bell im Brustton der Überzeugung. »Selbst wenn er nicht bemerkt hat, dass er die ganze Zeit überwacht wird, überlässt er nichts dem Zufall. Sämtliche Möglichkeiten werden sorgsam bedacht.«
    Bronson sah auf seine Taschenuhr. »Der nächste Zug geht erst um die Mittagszeit.«
    »Zu spät«, sagte Bell, »er hat einen viel zu großen Vorsprung.«
    »Woher sollen wir das wissen, wenn er doch aus dem Zug gesprungen ist?«
    »Er hat Marion irgendeine Lügengeschichte erzählt, dass er in einem ganz normalen Kurswagen fahren würde, damit seine Bankkunden denken, er wäre ein bodenständiger Typ. Ich wette zehn gegen eins, dass er einen privaten Zug gebucht hat.«
    Bronson konnte nicht mehr folgen. »Harrington kann immer noch seine Agenten auf ihn ansetzen, wenn er in Los Angeles ankommt.«
    Bell schüttelte den Kopf. »Seine Agenten werden ihn nicht erkennen. Ihr Agent ist in San Jose aus dem Zug gestiegen, um Sie zu informieren, dass Cromwell nicht an Bord ist. Jetzt wartet er wahrscheinlich auf den nächsten Zug zurück nach San Francisco.«
    »Das ist ein Problem«, stimmte Bronson zu. »Aber Sie können ihn noch immer erwischen, wenn er sich im Fremont Hotel einquartiert.«
    »Falls sich Cromwell im Fremont Hotel einquartiert«, sagte Bell gewitzt. »Da er aus dem Zug verschwunden ist, dürfte es eher unwahrscheinlich sein, dass der Rest der Geschichte, die er Miss Morgan erzählt hat, stimmt.«
    »Wenn er nicht nach Los Angeles will, wohin dann?«
    »Cromwell könnte seinen Zug überall anhalten, aber ich nehme an, dass er durch Los Angeles durchfahren wird.«
    »Durchfahren?«, fragte Bronson. »Wohin?«
    »Bis zu einem Ort, von dem wir niemals vermuten würden, dass er dort einen Bankraub

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