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Höllenjagd

Höllenjagd

Titel: Höllenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Angeles sein wollen, müssen Sie morgen fahren«, sagte Marion. »Das ist ziemlich kurzfristig.«
    »Ich weiß«, sagte Cromwell mit gleichgültigem Schulterzucken. »Ich wollte eigentlich gar nicht teilnehmen, aber ich habe es mir anders überlegt.«
    »Wollen Sie einen eigenen Waggon mieten?«
    »Nein. Das überlasse ich den Präsidenten der Crocker und Wells Fargo Bank. Wenn ich geschäftlich unterwegs bin, reise ich als einfacher Fahrgast, damit meine Kunden wissen, dass ich in ihrem Interesse handle und nicht ihr Geld verschwende.«
    Marion erhob sich mit raschelndem Rock. »Ich kümmere mich darum.«
    Sobald sie zu ihrem Schreibtisch zurückgekehrt war, bat sie die Vermittlung mit leiser, beinahe flüsternder Stimme um eine Verbindung mit der Van Dorn Detective Agency. Als Marion der Telefonistin ihren Namen nannte, wurde sie augenblicklich mit Bell verbunden.
    »Isaac?«
    »Marion? Ich wollte gerade anrufen und fragen, ob du mit mir zu Abend isst und ins Theater gehst.«
    Es gefiel ihr, dass er sich freute, ihre Stimme zu hören. »Ich habe eine Nachricht für dich«, sagte sie ernst. »Jacob verlässt die Stadt.«
    »Weißt du, wohin er will?«
    »Los Angeles«, antwortete sie. »Er wird an der National Conference for Community Banks teilnehmen. Das ist ein Forum für Bankiers, die sich dort über die jüngsten Bankgeschäfte austauschen.«
    »Wann findet es statt?«
    »Vom achtundzwanzigsten bis zum dreißigsten diesen Monats.«
    Bell überlegte einen Moment. »Er muss morgen einen Zug nehmen, wenn er am achtundzwanzigsten in Los Angeles sein will.«
    »Ja, das stimmt«, sagte Marion. »Sobald ich auflege, muss ich seine Reservierungen machen. Er reist in einem ganz normalen Personenzug.«
    »Sieht deinem Chef gar nicht ähnlich, einen Dollar sparen zu wollen.«
    »Er behauptet, es würde die Kunden der Cromwell Bank beeindrucken, wenn er das Bankvermögen nicht verschwendet.«
    »Was denkst du, Marion? Ist diese Reise ein Vorwand?«
    Sie zögerte nicht mit der Antwort. »Ich weiß, dass die Konferenz an diesen drei Tagen tatsächlich stattfindet.«
    »Ich werde dafür sorgen, dass einer unserer Agenten die ganze Zeit in seiner Nähe ist.«
    »Ich fühle mich nicht wohl dabei, hinter seinem Rücken zu agieren«, sagte sie mit schlechtem Gewissen.
    »Mach dir keine Vorwürfe, Liebling«, entgegnete Bell sanft. »Jacob Cromwell ist kein guter Mensch.«
    »Wann treffen wir uns?«, fragte Marion und war froh, das Thema wechseln zu können.
    »Ich hole dich um sechs Uhr ab, dann essen wir früh zu Abend, damit wir es noch ins Theater schaffen.«
    »Fahren wir in deinem roten Wagen?«
    »Hast du etwas dagegen?«
    »Nein, ich liebe diese berauschende Geschwindigkeit.«
    Er lachte. »Ich wusste doch, dass da etwas an dir ist, das mich angezogen hat.«
    Marion legte auf und war überrascht, als sie bemerkte, wie schnell ihr Herz klopfte.
    Sein Bauchgefühl und das Wissen, dass Bell und sein Mitarbeiter Irvine ihn fast erwischt hätten, bevor er sie getötet hatte, ließen Cromwell einen besonderen Plan austüfteln, um seine Spuren noch besser als bisher zu verwischen. Er war davon überzeugt, dass Van Dorn nach dem Verlust zweier Agenten die Ermittlungen intensivieren und jedem noch so kleinen Hinweis nachspüren würde. Es könnte sein, dass weitere Agenten bei ihm auftauchen und Fragen über das gestohlene Geld stellen würden, das von Geschäftsleuten und anderen Banken in der Stadt in Umlauf gebracht worden war.
    Um sicherzugehen, hatte Cromwell den Zugüberwachungsleiter der Southern Pacific angerufen und ihn darüber informiert, dass er einen schriftlichen Auftrag schicken würde, damit sein getarnter Güterwaggon, der nun die Seriennummer 16455 trug und bei einem verlassenen Lagerhaus stand, an einen Ort auf der anderen Seite der Oakland-Bucht gebracht wurde. Innerhalb von Minuten erhielt der Rangiermeister die Anordnung und ließ einen Triebwagen kommen, an den der Waggon angekoppelt wurde und der diesen auf eine Eisenbahnfähre zog.
    Cromwell mietete außerdem einen Sonderzug, einen privaten Pullmanwagen, der von einer Lok mit Tender gezogen wurde. Zielort war San Diego. Die Bestellung wurde über die O'Brian Furniture Company in Denver abgewickelt, die ein langjähriges Konto bei der Southern Pacific Railroad Company hatte und ein geachteter Kunde war.
    Erst danach lehnte sich Cromwell in seinem Stuhl zurück, zündete sich eine teure Zigarre an und entspannte sich in der sicheren Überzeugung, wieder

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