Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Höllenjagd

Höllenjagd

Titel: Höllenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
Vom Netzwerk:
kann er nichts falsch machen, solange er sie mit geheimen Zuwendungen bedenkt.«
    Verwirrt nippte Marion an ihrem Tee, wobei ihre Hand merklich zitterte. »Ich kann es einfach nicht glauben«, murmelte sie.
    Bell fasste über den Tisch und nahm ihre Hände in seine. »Glaub mir, Marion, es ist wahr. Ich habe ihm in die Augen gesehen und ihn in dem Moment erkannt, als er in Telluride auf mich geschossen hat.«
    Sie zog ihre Hände zurück und verschränkte sie fest ineinander. »Oh, Isaac, es ist so unglaublich. Warum sollte Jacob Banken ausrauben, wo er doch die zweitgrößte Bank von San Francisco besitzt? Die Vorstellung ist zu absurd, um wahr zu sein.«
    »Ich weiß nicht, ob ich dir darauf eine Antwort geben kann, Marion. Am Anfang hat er das Geld gestohlen, um seine eigene Bank aufzubauen. Doch als er reich war, wurde das Rauben und Töten zu einer Obsession. Ich habe viele Fälle wie die von Cromwell gesehen. Die Banküberfälle und Morde sind für ihn wie eine Droge. Er kann nichts dagegen tun und wird so lange weiter töten, bis ich ihn aufhalte.«
    Sie blickte auf und in seine sanften blauen Augen, die jetzt dunkel und kalt waren. »Du, Isaac? Musst du es sein?«
    »Ich kann nicht zulassen, dass er noch mehr Menschen umbringt.« Bell sagte die Worte ganz sachlich, als würde er im Gerichtssaal eine Anklage verlesen. »Ich werde nicht zulassen, dass er dem Gesetz eine lange Nase macht und weiter frei herumläuft, während er das Leben eines wohlhabenden Weihnachtsmanns führt.« Dann fügte er hinzu: »Und dasselbe gilt für seine Schwester Margaret. Sie steckt bis zu ihrem hübschen Hals in seinen schlimmen Machenschaften mit drin.«
    Völlig verstört senkte Marion den Kopf, sodass die Hutkrempe ihre Augen verdeckte. »Ich kenne Jacob und Margaret seit vielen Jahren, und trotzdem habe ich sie nicht gekannt.«
    »Es ist bestimmt nicht leicht«, sagte Bell sanft, »doch du musst es akzeptieren.«
    Sie lehnte den Kopf zurück, und die Krempe ihres großen geblümten Huts hob sich wieder, sodass er in ihre korallengrünen Augen blicken konnte. »Was kann ich tun?«, fragte sie leise.
    »Zunächst musst du so tun, als wüsstest du von nichts. Erledige weiterhin deine Arbeit als seine Assistentin. Unsere Agenten überwachen ihn und seine Schwester rund um die Uhr. Du musst nicht mehr tun, als Verdächtiges oder Ungewöhnliches zu berichten, was Jacobs Unternehmungen betrifft.«
    »Du meinst natürlich, dass ich dir berichten soll.«
    Er nickte. »Ja.«
    Sie hatte plötzlich das Gefühl, benutzt zu werden, und fürchtete, dass Bell in ihr nur eine Informantin sah. Sie wandte sich ab, damit er die aufsteigenden Tränen nicht sah.
    Bell spürte augenblicklich, was ihr durch den Kopf ging. Er schob seinen Stuhl um den Tisch herum, bis er so nah neben ihr saß, dass er seinen Arm um ihre Schultern legen konnte. »Ich weiß, was du denkst, Marion, aber es stimmt nicht. Ich weiß, dass ich dich bitte, etwas Unrechtes zu tun, doch es geht um Menschenleben. Und da ist noch viel mehr. Es geht weit über eine Bitte um Hilfe hinaus.« Er hielt inne, um allen Mut zusammenzunehmen. »Ich bin in dich verliebt, Marion. Ich kann nicht erklären, warum es plötzlich passiert ist, aber es ist so. Du musst mir glauben.«
    Marion blickte ihn an und sah nur Zuneigung und Zärtlichkeit.
    Ihre Befürchtungen waren wie weggewischt, und sie beugte sich zu ihm und küsste ihn fest auf die Lippen. Als sie sich wieder zurücklehnte, lächelte sie schelmisch. »Du musst denken, dass ich ein schamloses Frauenzimmer bin.«
    Er lachte, als er sah, dass sie rot wurde. »Überhaupt nicht. Ich habe es genossen.«
    Ihr Blick wurde sanft. »Ich muss gestehen, dass auch mit mir etwas passiert ist, als du plötzlich in meinem Büro standest.«
    Diesmal küsste er sie.
    Erst nach einer ganzen Weile lehnte er sich zurück und grinste. »Vielleicht sollten wir bestellen, bevor man uns bittet, wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses zu gehen.«

30
    Kurz nachdem Marion vom Mittagessen mit Bell zurückgekehrt war, rief Cromwell sie in sein Büro. Sie versuchte ihre Nervosität vor ihm zu verbergen, indem sie Cromwell nicht ansah, während er redete.
    »Marion, ich werde an der National Conference for Community Banks teilnehmen. Sie findet dieses Jahr in Los Angeles statt, Ende diesen Monats. Würden Sie bitte die entsprechenden Reisevorbereitungen treffen und mir ein Zimmer im Fremont Hotel in der Innenstadt buchen?«
    »Wenn Sie rechtzeitig in Los

Weitere Kostenlose Bücher