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Höllenjagd

Höllenjagd

Titel: Höllenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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einmal hoch erhaben über jeden Verdacht zu sein, den Van Dorn oder irgendeine Strafverfolgungsbehörde haben konnte.
    Er wäre noch selbstzufriedener gewesen, hätte er gewusst, dass der Güterwaggon auf die Fähre verladen und auf ein Abstellgleis des Southern-Pacific-Güterbahnhofs in Oakland gebracht wurde, noch bevor Bronson einen Agenten losschicken konnte, um ihn unter Beobachtung zu stellen.

31
    Früh am nächsten Morgen verabschiedete sich Cromwell von Margaret und stieg in seinen Rolls-Royce. Abner lenkte den Wagen geschickt durch den Stadtverkehr zum Bahnhof der Southern Pacific, von wo aus die Züge, die die Bucht nicht überqueren mussten, direkt nach Norden oder Süden fuhren. Er hielt vor dem Bahnhofseingang, öffnete die Wagentür und reichte Cromwell einen Koffer.
    Als der Rolls von der Bordsteinkante wegfuhr, schlenderte Cromwell in den Bahnhof, zeigte dem Bahnsteigwärter seinen Fahrschein und gesellte sich zu den anderen Fahrgästen, die den Bahnsteig entlanggingen. Er stieg die Treppe zum dritten Wagen hinauf und verschwand im Zug.
    Ein Agent von Van Dorn beobachtete ihn beim Einsteigen und trödelte dann eine Weile herum, bis sich der Zug in Bewegung setzte, um sicherzugehen, dass Cromwell nicht wieder ausstieg. Erst dann schwang sich der Detektiv in den letzten Wagen und durchquerte den Zug bis zu demjenigen Waggon, den Cromwell bestiegen hatte. Zu seinem Erstaunen war Cromwell nirgends zu entdecken. Beunruhigt eilte er durch die restlichen Waggons, bis er vor der verschlossenen Tür des Gepäckwagens stand. Immer noch kein Cromwell. Er eilte ans andere Ende des Zugs zurück, weil er sich sagte, dass er den Bankier womöglich übersehen hatte, doch von Cromwell war keine Spur zu finden.
    Cromwell hatte unbemerkt auf der gegenüberliegenden Seite den Personenwagen wieder verlassen und die Gleise zu einem anderen Bahnsteig überquert, wo der Sonderzug wartete, den er gemietet hatte. Er stieg in seinen Privatwagen, wo er sich in einem Luxus und Pomp entspannte, die einer veritablen Jacht auf Rädern entsprachen. Er zog den Mantel aus, lehnte sich in einem gepolsterten Samtsessel zurück und schlug die Morgenzeitung auf. Ein Steward brachte ihm ein Frühstück, das vom Privatkoch des Wagens zubereitet worden war. Er las gemütlich die San Francisco Chronicle , als der Zug den Bahnhof verließ und auf die Hauptspur wechselte, die nach Los Angeles führte, nur fünfzehn Minuten nach dem fahrplanmäßigen Personenzug, in dem Marion für ihn einen Platz reserviert hatte.
    »Keine Nachricht von meinem Agenten. Also nehme ich an, dass Cromwell auf dem Weg nach Los Angeles ist«, sagte Bronson.
    Bell blickte von einer Karte auf, die San Francisco und die benachbarte Großstadt im Süden zeigte. »Laut Fahrplan soll sein Zug um halb fünf Uhr nachmittags in Los Angeles ankommen. Mir wurde gesagt, dass er im Fremont Hotel absteigt.«
    »Ich hatte Glück. Es ist mir gelungen, Bob Harrington zu kabeln, der das südkalifornische Büro von Van Dorn leitet, bevor die Flutwelle irgendwo im Süden die Telegraphenlinie weggespült hat. Er wird einen als Taxifahrer verkleideten Mann hinschicken, der Cromwell abholt und zum Hotel bringt. Mein Agent im Zug wird ihm ein Zeichen geben. Von da an können sich Harringtons Agenten an seine Fersen heften.«
    »Die Reise klingt ziemlich harmlos«, sagte Bell langsam. »Doch ich traue ihm nicht. Er führt irgendwas im Schilde. Das spüre ich in den Knochen.«
    »Er würde nicht weit kommen«, sagte Bronson selbstsicher. »Bei der kleinsten verdächtigen Handlung werden sich ein Dutzend Agenten an ihn dranhängen.«
    Bell ging in ein leeres Büro und rief Marion in der Bank an. »Hat dir der gestrige Abend gefallen?«, fragte er liebevoll.
    »Er war wunderbar, danke. Das Abendessen war fabelhaft und das Theaterstück auch.«
    »Jetzt, da die Katze aus dem Haus ist, könnte die Maus doch herauskommen und ein bisschen spielen - sagen wir zum Mittagessen?«
    »Ich bin bereit.«
    »Ich hole dich von der Bank ab.«
    »Ich warte dort, wo wir uns gestern getroffen haben«, sagte sie bestimmt. »Ich will nicht, dass unser Verhältnis bekannt wird. Wenn einer von den Mitarbeitern sieht, wie ich in deinen auffälligen roten Wagen steige, redet er bestimmt darüber, und Jacob könnte es mitbekommen.«
    »Selbe Zeit, selber Ort«, sagte er, bevor er auflegte.
    Später am Morgen kam ein Bote der Western Union ins Büro geeilt. »Ich habe eine dringende Nachricht für Mr. Horace Bronson«,

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