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Höllenjob für einen Dämon (German Edition)

Höllenjob für einen Dämon (German Edition)

Titel: Höllenjob für einen Dämon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen B. Kraft
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den Kopf.
    Seine Augen trafen auf Linas. Was er in ihnen lesen konnte, erschütterte ihn bis ins Mark.
    Verdammt! Sie erinnert sich!
    Shatan unterdrückte ein Stöhnen.
    All die Liebe, mit der sie ihn angesehen hatte, bevor sie von seinem Verrat erfuhr, spiegelte sich in ihrem Blick. Sie machte einen Schritt auf ihn zu. Die Hand ausgestreckt.
    Gavarel ging dazwischen. Er umfasste Linas Taille und hielt sie fest, obwohl sie sich heftig gegen den Erzboten wehrte.
    Eifersucht wallte in Shatan auf. Niemand außer ihm durfte seine Geliebte berühren. Doch er biss die Zähne zusammen. Er musste sie aufgeben. Sie hatte etwas Besseres verdient als einen herzlosen Dämon, der dazu verdammt war, in der Unterwelt zu leben. Ohne Aussicht darauf, ihr jemals nahe sein zu können.
    Shatan verschloss sich vor Linas Tränen. Er konzentrierte sich auf Jehova. Der Gott baute sich vor ihm auf, ein breites Haifischlachen im Gesicht.
    Wieder einmal fragte sich Shatan, wie ein Wesen, das voller Güte sein sollte, so grausam sein konnte. Jehova hatte jeden verletzt, der ihm nahe stand. Und nun war er im Begriff, seiner Tochter das größte Leid anzutun, indem er seinem vermeintlichen Feind das Herz aus der Brust riss.
    „Genieße es‟, zischte Gott auch schon und streckte die Hand aus.
    Eine goldene Korona bildete sich um die Fingerspitzen des Allmächtigen. Die Stelle, an der sie Shatan berührten, glühte. Heiß, kochend wie Lava, brannten sie sich einen Weg in Shatans Brust. Tiefer und tiefer hinein, bis der Dämon die Finger fühlen konnte, die sein Herz umfassten. Seine Sinne schrumpften auf einen Punkt zusammen: Linas Gesicht.
    Shatan wollte sie sehen, während er alles aufgab. Sie sollte seine Gedanken, sein Sein beherrschen, derweil ihr Vater ihn vernichtete.
    Ich liebe dich.
    Diesen einen Satz sagte er sich wie ein Mantra auf, bevor Jehova mit einem triumphierenden Schrei den noch immer pumpenden Herzmuskel aus ihm herausriss.
    Shatan sah mit schwindendem Bewusstsein auf die blutige Masse in den Händen des Allmächtigen. Er wusste, Gott hätte es ihm einfach machen und das Herz verschwinden lassen können. Nur der Rachsucht war es geschuldet, dass er Shatan leiden ließ.
    Ich brauche kein Herz, Jehova. Meine Seele genügt. Die kannst Du mir nicht nehmen. Sie gehört allein Evangelina. Nur sie kann sie zerreißen und in die Verdammnis schicken. Das ist meine Rache, allmächtiger Gott.
    Du wirst niemals begreifen, wie dumm Du gewesen bist , dachte der Dämon bissig, bevor er von Luzifer mit in die Unterwelt gerissen wurde.
     

24.Kapitel
     
     
    Nirgendwo ist es schöner als daheim , dachte Shatan sarkastisch.
    Man hatte ihm Hand- und Fußeisen angelegt, die jeweils mit Ketten verbunden waren, so dass er nicht mehr als kleine Trippelschritte gehen konnte. Zu seinem Leidwesen gab man ihm nicht die Möglichkeit sich anzuziehen, sondern schleppte ihn nackt direkt zum Thronsaal.
    Sie passierten einen langen Flur, dessen steinerner Boden sich unter Shatans Füßen warm anfühlte. Die Wände bestanden aus grauem Schiefer. Hier und da blitzte ein Diamant in dem dunklen Gestein auf. Fackeln erhellten ihren Weg. Die Luft roch vertraut, nach heißem Dampf und verbranntem Holz.
    Zu jedem anderen Zeitpunkt hätte Shatan den Kopf in den Nacken gelegt, innegehalten und einen tiefen Atemzug genommen. Doch die Zeit dafür hatte er nicht. Ihm blieb nur, hinter seinen Wärtern herzutrotten.
    In Gedanken malte er sich bereits aus, wie Luzifer ihn empfangen würde. Als verletzte Mutter, gedemütigte Herrscherin und Rachegöttin würde sie ihn leiden lassen. So viel stand für ihn fest. Dennoch bereute Shatan nichts. Seine Entscheidung war richtig gewesen.
    Die Dämonen, an denen sie vorbeikamen, musterten ihn verwirrt. Einige reckten neugierig die Hälse, um zu sehen, was da vor sich ging. Andere wandten beschämt den Blick ab. Auch unter den Unterweltbewohnern gab es so etwas wie Ehre. Die meisten kannten Shatan und wollten ihn nicht noch mehr demütigen, indem sie ihn offen angafften.
    Selbst wenn. Es war ihm gleich.
    Baiden und Riff, die beiden Wächterdämonen, die ihn in Fesseln gelegt hatten und nun zu Luzifer brachten, unterhielten sich leise mit Grunzlauten, die Shatan nicht verstand. Er vermutete, dass sie darüber spekulierten, warum der Herr der Kesselräume ein Gefangener war.
    Shatan würde es ihnen nicht sagen. Diese Aufgabe übernahm Luzifer bestimmt gerne. Es war ihr sicher ein inneres Bedürfnis, ihn vor den Anwesenden im Thronsaal

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