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Höllenjob für einen Dämon (German Edition)

Höllenjob für einen Dämon (German Edition)

Titel: Höllenjob für einen Dämon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen B. Kraft
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Aufmerksamkeit zurück auf die Diskussion vor ihr, als ein Schütteln durch ihren Körper lief. Sie rieb sich die Arme.
    Ihr Vater lachte gerade zum zweiten Mal dieses seltsame Lachen. Es machte ihr Angst. Unwillkürlich fragte Lina sich, was für ein Mensch er überhaupt war. Immerhin trug er eine weite Robe aus Leinen.
    Wer zum Teufel trägt so etwas heute noch?
    Definitiv nicht der Teufel. Die hat Highheels an den Füßen und steht direkt neben dir.
    Mit einem Quieken sprang Lina einen Schritt zurück. Hatte da gerade jemand ihre Fragen beantwortet?
    Natürlich, du Dummchen. Erinnerst du dich etwa nicht an mich? Ich bin es, Metatron. Dein alter Weggefährte. Stimme Gottes? Dein schlechtes Gewissen? Klingelt da was?
    Ängstlich kniff Lina die Augen zusammen. Sie wurde verrückt. Ganz eindeutig. Oder sie schlief noch.
    Sie nickte. Genau, das war es! Sie lag in ihrem Bett und …
    Nö. Du stehst im Garten einer Pfarrei und begaffst einen nackten Dämon. Einen, den du übrigens liebst, so nebenbei bemerkt.
    Waaas?
    Dieser elende … Die Stimme in ihr seufzte übertrieben. Hör zu, Kleine. Du musst dich erinnern! Shatan braucht dich. Verstehst du das? Ihr könnt deinen Vater nur gemeinsam bezwingen.
    W-wie bitte?
    Hörst du mir zu?
    J-ja.
    Okay, mehr kann ich nicht erwarten. Hier die Kurzzusammenfassung: Du bist die Tochter von Gott und Luzifer. Letztere ist übrigens die eben erwähnte Dame mit den Highheels. Dein Vater hat zugelassen, dass ein durchgeknallter Engel dich jagt. Deine Mutter hat Shati, den Nackten da, geschickt, um dich zu beschützen. Ihr habt eine lange Reise und viel Ärger hinter euch. Unterwegs habt ihr euch verliebt, und jetzt kämpft er darum, dich nicht zu verlieren. Alles verstanden?
    Lina rang die Hände. Ihre Handflächen waren feucht, ihr Herz pochte. Blut rauschte ihr in den Ohren. Sie wurde bestimmt gleich ohnmächtig.
    Nix da, Kleine. Sieh dir Shatan doch mal genauer an. Erkennst du wirklich gar nichts?
    Weil ihre innere Stimme so sehr darauf drängte, besah sich Lina den Nackten näher. Sie bemerkte, dass er hin und wieder einen Blick in ihre Richtung warf. Den Ausdruck in seinen Augen konnte sie jedoch nicht deuten. Sie fühlte allerdings, dass dieser Moment etwas Besonderes war. Denn sowohl dieser Shatan als auch ihr Vater wirkten angespannt.
    „Gut. Dann ist ja alles geklärt. Welches Spiel bevorzugst du?‟, sagte dieser gerade.
    „Machen wir es nicht komplizierter als es ohnehin schon ist. Karten. Wer die Höchste zieht, gewinnt.‟
    Linas Vater lächelte grausam. „Klingt gut.‟ Er streckte die Hand aus, und aus dem Nichts tauchte ein Kartenspiel auf.
    Der Dämon griff danach. „Ich mische. Wir wollen doch sichergehen, dass alles korrekt vonstattengeht. Oder?‟
    „Nein. Jehoschua wird das übernehmen. So können wir uns anschließend nicht gegenseitig Betrug vorwerfen.‟
    „Einverstanden.‟
    Mit einem seltsamen Gefühl im Magen beobachtete Lina, wie die Karten an einen jungen Mann weitergereicht wurden. Sie wusste plötzlich mit Gewissheit, dass er ihr Bruder war.
    So ist es gut. Erinnere dich!
    Angestrengt dachte Lina nach. Während sie zusah, wie ihr Bruder mischte und die beiden Männer jeweils eine Karte griffen, fragte sie sich, warum ihre Schwester Lilith ihre Mutter stützte.
    Lil!
    Jetzt hast du es. Die Erleichterung in Metatrons Stimme war kaum zu überhören.
    Sie ist meine Schwester. Luzifer ist meine Mutter und … Himmel.
    „Nein!‟
    In dem Moment, in dem Shatan die Karte vom Stapel hob und umdrehte, erinnerte sich Lina. Sie sah jeden Augenblick ihrer Odyssee bis zu diesem Zeitpunkt an ihrem Inneren vorbeirasen. Die Szenerie stoppte, als ihr Körper dumpf auf den Nägeln auftraf. Gepeinigt schloss sie die Augen.
    Als sie sie wieder öffnete, sah sie nur noch, wie Gott - ihr Vater! - Shatan kameradschaftlich auf die Schulter schlug. Sie musste seine Worte nicht hören, um zu begreifen, dass gerade etwas Entsetzliches geschehen war.
    „Tut mir leid, Dämon. Du hast verloren. Dein Herz gehört mir. Geh mit Luzifer zurück nach Hel und vergiss meine Tochter.‟
     
    ***
     
    Vor Erleichterung wäre Shatan am liebsten in die Knie gegangen. Seine Hand, in der er die Kreuz Drei hielt, zitterte immer noch. Trotz seiner Niederlage war er der Sieger geblieben. Hel und Gan Eden waren gerettet. Nun konnte er unbesorgt in die Unterwelt fahren. Ohne sein Herz würde sich der Traum nicht erfüllen.
    Erst jetzt wurde Shatan bewusst, dass jemand aufgeschrien hatte. Er hob

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