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Höllenjob für einen Dämon (German Edition)

Höllenjob für einen Dämon (German Edition)

Titel: Höllenjob für einen Dämon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen B. Kraft
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Parierstange.
    Sein Körperfortsatz war zwar nur wenige Zentimeter dick, aber muskulös. Es gelang Shatan, die Wucht des Schlages abzufangen und Gavarel in der Bewegung aufzuhalten, bevor ihn das Schwert des Seraphs in zwei Hälften spalten konnte. Shatan umklammerte die Handgelenke seines ehemaligen Kameraden und stemmte sich mit seinem gesamten Körpergewicht gegen ihn.
    Schweiß bedeckte Shatans Lippen. Glücklicherweise hielt der Stirnverband die salzige Flüssigkeit davon ab, ihm auch noch in die Augen zu rinnen. Shatan biss die Zähne zusammen. Seine Muskeln zitterten unter der Anstrengung, sich gegen den himmelsgeboren Gegner zu behaupten.
    Keuchend verharrten die Männer in dieser Pattsituation. Keiner von beiden gab nach. Doch anders als Shatan war Gavarel unverletzt. Jegliche Wunde, die er beim letzten Kampf davongetragen haben mochte, war in der Zwischenzeit verheilt. Als Dämon gewann Shatan nun einmal seine Kraft nur aus den Hörnern, wohingegen Gavarel göttlichen Beistand besaß.
    Noch während Shatan sich überlegte, wie er den Seraph ausschalten könnte, schossen dessen Flügel vor. Die scharfen Federklingen schnitten erneut in Shatans Arme, rissen sie auf.
    Zischend atmete Shatan ein, versuchte, den Schmerz zu ignorieren. Er schmeckte seinen eigenen Schweiß auf den Lippen, als er sie leckte. Sein Schwanz hatte sich mittlerweile von dem Griff gelöst, peitschte hin und her in dem Versuch, Gavarel abzulenken oder zu verletzen. Doch die Schläge prallten an dem goldenen Brustharnisch des Engels ab.
    „Gib auf, Dämon. Der Herr hat befohlen, dass ihr in die Unendlichkeit eingeht. Ergib dich Seinem Willen!‟, knurrte der Seraph.
    „Red nicht so geschwollen, Gavarel. Hier ist niemand, der daran glaubt, Er sei gütig.‟
    „Früher hättest du nicht gewagt, dich so gegen Ihn aufzulehnen. Er ist dein Herr. Er hat dich erschaffen, so wie Er mich erschaffen hat. Du begehst Frevel an Seinem Namen!‟
    „Und Er war es auch, der mich ohne Grund in die Hölle gejagt hat!‟ Shatans Kopf schnellte vor.
    Er donnerte seinen Schädel an das Kreuz des Schwertes, um Gavarel des Gleichgewichts zu berauben. Dies hatte zur Folge, dass der Engel sich die Parierstange selbst gegen die Nase schlug. Knochen knirschten. Gavarel jaulte auf.
    Shatan ging in die Knie, schüttelte sich benommen. Vor seinen Augen tanzten Sterne. Seine Sicht verschwamm. Viel zu spät erinnerte er sich daran, dass noch immer eine Schachfigur in seiner Stirn steckte.
    „Verdammt!‟
    „Elender Dämon, hör auf zu fluchen!‟, brüllte Gavarel und schwang sein Schwert, das er auf wundersame Weise - wie sollte es mit göttlicher Hilfe auch anders möglich sein - nicht verloren hatte.
    Die Klinge flammte auf. Shatan wich zurück.
    Der Bidhänder in den Händen des Götterboten war auch so schon eine gefährliche Waffe. Brennend war es jedoch unbesiegbar. Selbst wenn Shatan ein Schwert zum Parieren gehabt hätte, es wäre ihm nun nicht mehr möglich gewesen.
    Shatan stolperte und verlor das Gleichgewicht. Unsanft landete er auf dem Hosenboden. Sein Quastenschwanz verbog sich schmerzhaft. Ohne nachzudenken, warf Shatan sich zur Seite und entging damit nur knapp einer Enthauptung.
    Fluchend rollte er auf dem Boden hin und her. Wich den Hieben aus, so gut es ging. Allerdings wurde Shatan langsam übel. Die Kopfnuss hatte die Stirnwunde wieder aufgerissen. Er fühlte, wie die weinduftende Flüssigkeit erneut aus der durchnässten Binde sickerte. Wenn er nicht aufpasste, würde er schon bald wieder das Bewusstsein verlieren.
    „Keine Bewegung! Nehmen Sie die Waffe runter oder ich schieße!‟
    Gavarel verharrte. Den Kopf leicht zur Seite gedreht sah er den Sprecher an. Es war der Polizist, den Shatan zuvor mittels des Schwanzes niedergeschlagen hatte. Mit gespreizten Beinen, die Waffe in der Hand zielte der Beamte auf den Seraph, der ihn mit hochgezogenen Brauen arrogant musterte.
    „Geh, Mensch, oder du wirst dem Weg deines Freundes folgen.‟
    Für einen kurzen Moment flackerte der Blick des Mannes, bevor er entschlossen seinen Kiefer vorschob. „Halt die Klappe, du Freak! Habt ihr alle zu viel von dem Gras geraucht? Nimm jetzt die Waffe runter und leg dich flach auf den Boden. Dann lese ich dir deine Rechte vor.‟
    Gavarel wandte sich nun vollends um. Er hob den Bidhänder und zielte damit auf den Uniformierten.
    Die Flammen um die Klinge herum begannen zu pulsieren. Sie blähten sich auf, um sich an der Spitze wieder zu verjüngen. Ein dünner

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