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Höllenjob für einen Dämon (German Edition)

Höllenjob für einen Dämon (German Edition)

Titel: Höllenjob für einen Dämon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen B. Kraft
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Vogel!‟, schrie der Polizist.
    „Er ist ein Engel‟, korrigierte Lina gedankenverloren.
    Sie starrte Shatan an, der sie immer noch festhielt, ohne Gavarel aus den Augen zu lassen. Der Kampf hatte seinen Duft nach Zimt verstärkt, der wie eine feuchte Wolke durch den Wagen waberte.
    „Na klar. Sag mal, wollt ihr mich verarschen?‟
    Kreischen von Metall auf Metall beendete die Diskussion. An Shatans Körper vorbei sah Lina, wie der Fahrer zusammenzuckte, als im Wagendach ein Riss durch Gavarels Schwert aufklaffte.
    „Verfluchte Scheiße!‟
    „Bringen Sie uns irgendwo hin, wo er uns nicht folgen kann!‟, rief Lina und löste sich aus dem Griff ihres Beschützers. Beschwörend sah sie ihn an. „Gibt es etwas, womit man ihn ablenken könnte? Solange bis wir uns in eine Garage oder ein Haus flüchten können? Sonst wird er uns verfolgen, bis uns der Sprit ausgeht.‟
    Sie sah, dass er mit dem letzten Teil ihrer Worte wenig anfangen konnte, gleichzeitig runzelte sich seine Stirn, was sie hoffen ließ, dass er über eine Möglichkeit nachsann, Gavarel zu entkommen.
    „Wir könnten versuchen, ihn zu blenden.‟
    „Dafür bräuchten wir aber etwas, das brennt. Wenn ich meine Handtasche dabei hätte, wäre es kein Problem. Darin habe ich ein Feuerzeug.‟
    „Kein Feuer. Er kann es gegen uns verwenden.‟
    Ungläubig öffnete Lina die Lippen zum Widerspruch. Doch Shatan fügte lapidar hinzu: „Das Schwert.‟
    Geräuschvoll schloss sie ihren Mund wieder. „Naja, ein Spiegel wäre nicht schlecht. Wir könnten das Licht der Sonne reflektieren.‟
    Shatan nickte und setzte sich wieder normal hin. Er rieb sich den Nacken.
    „Spiegel‟, hörte sie ihn murmeln.
    Sein Kopf ruckte hoch. Im nächsten Augenblick kreischte das Metall des Autos erneut hilflos auf, da Shatan den Innenspiegel einfach aus dessen Halterung riss.
    „He!‟, knurrte der Polizist, doch Shatan beachtete ihn gar nicht.
    Er hob den Spiegel und drehte den Kopf zur Seite. „Geht das?‟
    „Ähm, sicher, ich versuche es.‟
    Lina streckte die Hand aus, wollte ihm den Gegenstand abnehmen, doch Shatan ließ nicht los.
    „Was ist?‟
    „Ich mache das. Du verkriechst dich weiter da unten‟, er deutete auf den Fußraum vor der Rückbank. Shatans Stimme blieb ruhig, aber seine dunklen Augen warnten sie vor Widerworten.
    Wenn Lina ehrlich zu sich selbst war, bezweifelte sie ohnehin, dass sie den Spiegel würde stillhalten können. Er dagegen …
    „Du musst das Sonnenlicht damit einfangen und gegen ihn richten.‟
    Er nickte ungeduldig. Da es unmöglich war, dass er zu ihr auf die Rückbank kletterte und es durch die Heckscheibe versuchte, schlug er kurzerhand mit seinem Ellenbogen die Beifahrerscheibe ein.
    Mühelos, wie Evangelina neidisch feststellte. Der Kerl verfügte über eine unsägliche Kraft. Lina seufzte leise, als er sich aus dem Fenster lehnte. Das Hemd rutschte hoch und entblößte seinen flachen Bauch und den süßen Bauchnabel.
    Sein massiger Oberkörper mit den breiten Schultern passte nicht vollkommen durch das kleine Fenster. Also zwängte Shatan seinen linken Arm und den Kopf hinaus, mit der Rechten krallte er sich am Sitz fest. Es war viel zu eng im Fahrzeug, als dass er sich frei hätte bewegen können. So blieb ihm nichts anderes übrig, als sich halb zur Seite zu drehen, ein Bein auf der Sitzfläche, das andere nach hinten ausgestreckt. Mit seinem Schwanz umschlang er den Handgriff am Wagenhimmel, um sich zusätzlich zu fixieren.
    Evangelina kauerte sich in den Fußraum vor der Sitzbank und sah zu, wie Shatan den Kopf hob, um die Sonne am Himmel zu suchen. Seiner ernsten Miene konnte sie entnehmen, dass er nicht unbedingt an den Erfolg dieser Mission glaubte. Dennoch hob er den Arm.
    Ein Krachen ließ ihn schwanken. Gavarel schlug in kurzen Abständen mit seinem Schwert aufs Wagendach. Sie hörte Plastik splittern, als die Signalanlage vom Dach gefegt wurde. Ein triumphierender Schrei folgte, während der Seraph sich langsam durch das Metall arbeitete. Der Riss verbreiterte sich zusehends.
    „Beeil dich, Shati‟, flüsterte Lina mit weit aufgerissenen Augen.
    Ihr schlug das Herz bis zum Hals. Ihre Kleidung war schweißnass. Sie zitterte vor Angst. Wenn Shatan Gavarel nicht blenden konnte, würde er sich bald an sie herangearbeitet haben.
    Der Lärm war mittlerweile so ohrenbetäubend, dass sie nicht einmal mehr die Flüche des Polizisten hören konnte.
    Sie schrie leise auf, als die Schwertspitze neben ihr in die Polster drang

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