Höllenjob für einen Dämon (German Edition)
das Auto vorher auf illegale Drogen absuchen müssen. Josh hatte doch eine entsprechende Bemerkung gemacht. Verdammt!
„Evangelina?‟ Shatan wusste offenbar gar nichts mit der Situation anzufangen, denn er wartete darauf, dass sie sich rührte. Aber das konnte sie nicht.
Ihre Sinne schrien danach, das Gaspedal durchzutreten und zu fliehen. Allerdings war ihr auch klar, dass sie damit alles nur noch schlimmer machte.
„Wir müssen aussteigen, Shati. Versuch wenigstens, deinen Schwanz zu verstecken, ja? Ich will nicht noch mehr Fragen beantworten müssen, auf die ich keine Antwort habe.‟
Sie öffnete die Fahrertür und stieg aus. Dabei achtete sie darauf, den Beamten ihre Hände sehen zu lassen, damit er nicht im Übereifer auf sie schoss. Der hatte jedoch seine ganze Aufmerksamkeit auf Shatan gerichtet, während dieser sich aus dem Wagen schälte.
Neben dem winzigen Fahrzeug stehend wirkte der Dämon noch gewaltiger. Was nicht zuletzt an seiner dunklen Kleidung lag. Die Sachen, die Josh ihm hingelegt hatte, passten wie angegossen, betonten aber gleichzeitig Shatans dunkle Seite. Jeder, der ihn so sah, musste automatisch mit Gefahr rechnen.
Stumm betete Evangelina, dass ihr Begleiter keinen Fehler machte.
***
Zunächst geschah gar nichts, außer dass der Fremde sie aufforderte, sich jeweils mit gespreizten Beinen vor das Fahrzeug zu stellen, die Hände aufs Wagendach. Shatan betrachtete ihn näher. Der Mann trug eine Art Uniform mit Schildmütze. Sie sollte wohl Respekt einflößen, wirkte aber mit den gestärkten Hosen und der scharfen Bügelfalte eher lächerlich. Der Uniformierte behielt seine Waffe im Anschlag auf Shatan gerichtet, der einen Moment benötigte, um zu begreifen, was man von ihm verlangte. Lediglich Evangelinas warnender Blick veranlasste ihn, sich zu fügen.
Wortlos sah Shatan mit an, wie der sogenannte Polizist in einen kleinen Kasten sprach und Verstärkung anforderte. Dann warteten sie.
Nur wenige Minuten später hielt ein Motorrad neben dem Einsatzwagen. Shatan kannte diese Gefährte aus früheren Zeiten. Damals hatten diese aber noch nicht so massig und schnell ausgesehen.
Der zweite Mann stieg von der Maschine und übernahm die Sicherung, während der andere sich hinter Evangelina aufstellte. Für Shatan vollkommen unbegreiflich, trug dieser Kerl einen Ganzkörperanzug aus Leder, auf dem mit großen Lettern Polizei stand.
„Ich werde Sie jetzt absuchen, junge Frau. Leider ist derzeit keine Kollegin in der Nähe, ich bemühe mich aber, diskret zu sein.‟
Shatan sah, wie seine Begleiterin die Lippen zusammenpresste und nickte. Dann begann der Polizist. Shatan traute seinen Augen nicht. Der Kerl betatschte Luzifers Tochter, ohne dass diese sich wehrte. War Evangelina etwa tatsächlich so nymphoman veranlagt wie ihre Mutter, dass sie sich solch ein Verhalten gefallen ließ?
Unversehrt.
Zur Hölle! Hatte sie vergessen, dass Gavarel hinter ihnen her war?
Mit knirschenden Zähnen beobachtete Shatan, wie der Mann in die Knie ging und aus seinem Sichtfeld verschwand.
Himmel! Es war helllichter Tag und das Schwein befingerte seinen Schützling!
Brüllend warf Shatan den Kopf zurück. Sein Quastenschwanz zuckte vor und durchschlug die Wagenscheibe auf seiner Seite. Da Evangelinas Fenster noch offen stand, sauste seine Körperverlängerung hindurch. Mit einem dumpfen Geräusch landete die Quaste im selben Augenblick am Kopf des Beamten, als dieser sich wieder aufrichtete. Wie ein gefällter Baum sank der Mann zu Boden.
„Shati, nicht!‟, schrie Evangelina, doch Shatan konnte sich längst nicht mehr bremsen.
Er zog an dem Kleinwagen. Mit einem Knirschen gab das Metall unter seinen Fingern nach. Er riss ein gutes Stück aus dem Wagendach, das er in Richtung des zweiten Mannes schleuderte. Dieser jedoch war bereits hinter dem Auto seines Kollegen in Deckung gesprungen.
Shatan hörte, wie der Kerl hektisch in diesen seltsamen kleinen Kasten sprach und ständig um Hilfe bat. Es interessierte den Dämon nicht. Für ihn zählte allein Evangelina, die ihn angesichts dessen, was er hier tat, nur fassungslos anstarren konnte.
„Steig ein, wir müssen weg!‟, brüllte Shatan und zog an der Tür. Durch sein unbesonnenes Verhalten zuvor hatte sich der Rahmen jedoch so stark verzogen, dass sie sich nicht öffnen ließ. „Mach schon, Evangelina!‟
Sie schüttelte den Kopf. Unfähig, sich zu rühren. Ihre Augen huschten immer wieder zu dem Beamten am Boden. Wütend musste Shatan
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