Höllenjob für einen Dämon (German Edition)
ihr in einem gestohlenen Fahrzeug. Wobei – Josh hatte doch gesagt, sie solle sich wie zuhause fühlen und sich bedienen, oder?
Du belügst dich selbst, Lina.
Zugegeben, ihr schlechtes Gewissen hatte Recht.
Konnte es also noch schlimmer kommen? Von der Verwandtschaft zu Josh und Lilith ganz zu schweigen. Es störte sie immens, dass keiner von beiden auch nur in Erwägung gezogen hatte, sie aufzuklären. Und dass Shati jetzt dachte, ihr Halbbruder würde sie an den Allmächtigen verraten … Lina schüttelte den Kopf.
Nein, das tut er nicht. Er ist doch praktisch ein Heiliger!
Um genau zu sein, ist er nur Gottes Sohn und weder heilig noch seliggesprochen worden.
Ach halt die Klappe. Damit ist mir jetzt auch nicht geholfen.
Evangelina kaute auf ihrer Unterlippe und versuchte, sich eine mögliche Lösung einfallen zu lassen.
Resigniert gab Lina auf. Shatan saß viel zu dicht neben ihr. Trotz der Mittelkonsole berührten sie sich. Bei jedem Kontakt fiel ihr siedend heiß ein, wie er unter der Dusche ausgesehen hatte. Sie schielte zu ihm hinüber.
Verdammt. So unverschämt gutaussehende Kerle gab es einfach nicht. Selbst der Verband machte ihn attraktiv.
Shatans Quastenschwanz lag zusammengerollt auf seinem Schoß. Die Spitze zuckte ein bisschen, ansonsten hätte es auch ein Seil sein können. Der Bequemlichkeit halber hatte Lina in die Hose hinten ein Loch geschnitten.
Es fühlt sich bestimmt toll an, wenn er damit über meine Haut streichelt.
Himmel, wo kam das denn plötzlich her?
Komm schon, gib es zu. Er ist ein heißer Typ.
Na gut. Das ist so ziemlich offensichtlich. Aber er ist ein Teu- Dämon. So was sollte mir nicht gefallen!
Warum? Du stammst doch von Luzifer ab. Und wenn es stimmt, was Shatan gesagt hat, stößt die so einen Prachtkerl wie den bestimmt nicht von ihrer Bettkante.
Hör auf damit , schimpfte sie mit sich selbst, um gleich darauf einen eifersüchtigen Stich zu fühlen. Denkst du, die beiden sind ein Paar? Sie schüttelte den Kopf. Nein, das glaube ich nicht.
Aber ein Kerl wie er hat doch Bedürfnisse. Sieh dir nur diese Muskeln an. Du könntest dich an seinen Oberarm hängen und daran Klimmzüge machen.
„Ich treibe keinen Sport, mit niemanden! Und schon gar nicht an seinen Armen! Herrje.‟
„Wovon sprichst du?‟, verwirrt starrte Shatan sie an.
Sofort flammten Evangelinas Wangen auf. Sie fühlte sich gedemütigt, weil ausgerechnet er Zeuge ihres Selbstgesprächs geworden war. Schlimm genug, dass Adam sie am Vorabend beim Träumen erwischt hatte. Das ihr das auch mit Shatan passierte, war einfach nur unfair.
„Nichts‟, beeilte sie sich zu beschwichtigen. Sie wollte gerne noch etwas hinzufügen, als hinter ihnen das Martinshorn eines Polizeiwagens aufheulte.
„Oh nein, das darf doch nicht wahr sein!‟
Shatan drehte sich im Sitz, um zu sehen, weswegen sie sich so aufregte. Dabei streifte er unabsichtlich ihre Brust mit dem Arm.
Scharf atmete Lina ein. Wie sollte sie ruhig bleiben, wenn sie ausgerechnet so auf den Dämon reagierte?
„Was hat das zu bedeuten?‟
„Ärger. Das sind Polizisten. Denen wird bestimmt nicht gefallen, dass wir mit einem geklauten Fahrzeug unterwegs sind.‟
„Was meinst du damit?‟
„Naja, der Wagen gehört Josh. Falls der uns angezeigt hat …‟ Den Rest des Satzes ließ sie im Raum stehen und fuhr an den Seitenstreifen.
Mit flauem Gefühl im Magen beobachtete Lina, wie der Polizist sich ihr Kennzeichen notierte und zu ihnen kam. Der hochgewachsene Beamte klopfte mit dem Fingerknöchel an die Scheibe.
Mühsam kurbelte Evangelina diese herunter und lächelte den Mann zittrig an. „Ja?‟
„Führerschein und Fahrzeugpapiere bitte.‟
Nein! Verdammt. Sie hatte weder das eine noch das andere dabei.
„Äh Sha-tz, würdest du bitte mal im Handschuhfach nachsehen, ob die Papiere da drin liegen?‟. Beschwörend sah sie Shatan an, der konsterniert eine Augenbraue hob.
Ihr Blick glitt zum besagten Fach, und es dauerte eine ziemlich lange Zeit, bis er verstand.
Shatan beugte sich vor, um die lederbezogene Klappe zu öffnen. Seine Finger packten den Griff und zogen sachte daran. Im nächsten Moment segelten ihm mehrere kleine Zellophantütchen entgegen, die mit Kräutern gefüllt waren.
Der durchdringende Geruch von Marihuana erfüllte den Wagen, und der Polizist reagierte. Eine Hand an seinem Waffengriff befahl er: „Motor abstellen und aussteigen! Sofort!‟
Evangelina schloss ergeben die Augen. Sie hätte es besser wissen und
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