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Höllenjob für einen Dämon (German Edition)

Höllenjob für einen Dämon (German Edition)

Titel: Höllenjob für einen Dämon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen B. Kraft
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Männer, die aufgrund von Krankheit oder Verstümmelung der Göttin der Schwärze geopfert wurden. In der Hoffnung, unversehrt wiedergeboren zu werden, gaben diese Opfer ihr Leben freiwillig, indem sie es zuließen, dass man sie langsam strangulierte. Ein grauenhafter Tod, der einzig dem Vergnügen Kalis dienen sollte, die sich angeblich an den wilden Zuckungen der Todgeweihten ergötzte.
    „Ihre Haut hat die Farbe von Onyx, der im Licht des runden Mondes glänzt. Ihre großen dunklen Augen sehen alles. Von ihren blutroten Lippen hören nur Jene sanfte Worte, die wahren Glaubens sind.‟
    „Hast du sie jemals berührt?‟, hauchte Ahay und fädelte sich in den Verkehr ein. Dabei ignorierte er das Hupen der anderen Verkehrsteilnehmer, vollkommen in Shatans Beschreibungen gefangen.
    „Einmal hielt sie meine Hand.‟ Shatan unterrückte den Impuls, die Augen zu verdrehen. Er spann seine Erzählung weiter, indem er sich Luzifer als Kali vorstellte. Vermutlich hatten diese beiden Frauen mehr gemein, als der Fürstin der Unterwelt lieb sein konnte. Aber solange er sie später nicht aus Versehen Kali nannte, würde Evangelinas Mutter nicht erfahren, was er hier so frei behauptete. „Es fühlt sich an, als ob Seide über meine Finger streicht. Kein Mann kann in ihrer Gegenwart verhindern, dass er vor Lust vergeht.‟ Oh doch. „Wenn sie dich zu sich befiehlt, gehorchst du, ohne Fragen zu stellen. Du tust, was sie verlangt, egal, wie schrecklich es sein mag.‟
    „Hat sie …?‟, Ahay leckte sich die Lippen. „Hat sie jemals dein Blut getrunken?‟
    Shatan schüttelte den Kopf. „Niemals. Dessen bin ich nicht würdig.‟
    Enttäuscht verzog der Fahrer das Gesicht. Denn mit diesen Worten hatte Shatan ihm jegliche Hoffnung geraubt, selbst einmal als Nahrungsquelle für die Schwarze Göttin dienen zu können.
    „Und doch bist du ihr Bote. Sag, mir, Shati, warst du ein Jünger?‟
    „Was denkst du?‟
    „Ich glaube schon. Sonst würde sie dich nicht mit einer so wichtigen Aufgabe betreuen, oder?‟
    Shatan beugte sich vor und tätschelte Ahays Schulter. „Das stimmt. Aber sei beruhigt, Ahay. Wenn ich zurückkehre und ihr sage, wie sehr du mir geholfen hast, wird sie nach deinem Tod bestimmt einen Platz in ihrem Gefolge für dich finden.‟
    Der Fahrer erblasste, bevor er stammelte: „Aber ich bin vollkommen gesund! Sie wird keinen Mann wollen, der noch alle Körperteile hat. Bitte, Shati, wirst du mir helfen? Ich muss ein Krüppel sein, wenn ich ihr in ihrer Welt dienen soll!‟
    Verdammt! Diesen kleinen Makel hatte Shatan kurzfristig vergessen. Er würde keinesfalls zulassen, dass sich der Inder selbst verstümmelte.
    Um etwas Zeit zu gewinnen, schaute Shatan aus dem Fenster. Die vorbeihuschenden Gebäude lenkten ihn nicht ab, so dass er in Ruhe nachdenken konnte.
    Schließlich sagte er leise: „Nur weil die Gebrochenen geopfert werden, um zu genesen, heißt das nicht, dass Kali nur Verwundete in ihren Reihen duldet.‟
    „Dann sag mir, was ich tun kann, um ihr Wohlgefallen zu erlangen.‟
    „Du bist gerade dabei. Und jetzt gönn mir eine Pause. Meine Reise hierher war anstrengend. Sag mir, wenn wir in der Nähe des Hofes sind, ja?‟
    „Natürlich, Shati. Alles, was du willst.‟
    Zufrieden lehnte Shatan seinen Kopf nach hinten gegen die Nackenstütze. Er hatte es ernst gemeint, dass er sich ausruhen musste. Sobald er Evangelina gefunden hatte, würde er mit ihr zu dem Ort fahren, an dem sich Silvester III. aufhielt. Sie sollte zwischenzeitlich herausgefunden haben, wo das war. Abgesehen davon fragte Shatan sich, ob sie sich Sorgen um ihn machte. Immerhin war er einfach verschwunden, nachdem er ihr doch versichert hatte, sich um sie zu kümmern, bis sie bei ihrer Mutter war.
    Vielleicht ist Evangelina froh, dass ich weg bin? Ihr Leben war weniger gefährlich, bevor sie mich traf.
    Die Kälte breitete sich wellenförmig in seiner Brust aus. Ein Stöhnen unterdrückend rieb er sich die Stelle, an der es begonnen hatte. Stumm vor sich hin fluchend wunderte er sich, was es mit diesem eisigen Brennen auf sich hatte. Es biss sich in sein Innerstes und zwang ihn, an Dinge zu denken, die er längst vergessen glaubte.
    Zur Hölle nochmal! Sie ist Luzifers Tochter! Ich darf nicht zulassen, dass sie mehr für mich wird als meine künftige Herrin. Es kann nicht sein. Es darf nicht sein. Sie ist Hgroth versprochen, auch wenn ich sie dafür nur bedauern kann.
    Trotzdem schob sich Evangelinas Gesicht vor Shatans geistiges

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