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Höllenjob für einen Dämon (German Edition)

Höllenjob für einen Dämon (German Edition)

Titel: Höllenjob für einen Dämon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen B. Kraft
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Auge. Er sah, wie sie ihre kecke kleine Nase rümpfte und mit ihm schimpfte. Sah, wie sie den Mund zu einer süßen kleinen Schnute verzog...
    „Du musst Kali sehr lieben, dass du bei dem Gedanken an sie so lächelst.‟
    Schlagartig war Shatan hellwach. Obwohl Ahay nur das Offensichtliche ausgesprochen hatte, berührten seine Worte den Dämon.
    Liebe. Nur zu gerne hätte Shatan das, was er empfand, so genannt. Doch ohne ein Herz gab es solche Gefühle nicht für ihn. Er spürte Lust. Leidenschaft, ja. Aber nicht mehr.
    Seltsamerweise verstärkte dieser Gedanke das kalte Brennen nur noch.
     
    ***
     
    Nach der Entdeckung von Shatans Verschwinden hatten sich Lina und Tanika erneut zur Bibliothek begeben, um dort die Adresse des Gottessohns in Erfahrung zu bringen. Seltsamerweise funktionierte das ganz einfach. Was wohl zum Teil daran lag, dass der Name Jehoschua nicht allzu häufig vorkam.
    Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln waren sie so weit wie möglich gefahren. Den Rest der Strecke mussten sie mit dem Taxi zurückzulegen. Lina wollte nicht ihr gesamtes Geld für die Fahrten ausgeben.
    Nun kauerten sie hinter einem Busch und observierten das Gelände.
    „Sieht nicht so aus, als würde hier Jesus leben‟, brummelte Tanika und rieb sich die Knie. Ihre Miene war schmerzverzerrt.
    „Still, willst du, dass er uns hört?‟
    „Mädel, das Haus ist mehrere hundert Meter weit weg. Wie soll er da …?‟
    Entnervt drehte sich Lina zu der Freundin um. „Er ist Gottes Sohn. Was sagt man alles von ihm? Meere teilen, Wasser in Wein verwandeln. Meinst du nicht, da könnte er auch auf diese Entfernung hören, wie wir über ihn tuscheln?‟
    Tanika hob beide Hände als Zeichen der Kapitulation. Als Lina das sah, musste sie grinsen. Es tat gut, die Freundin auf ihrer Seite zu wissen. Im Moment fürchtete sie sich davor, was geschehen würde, sollte sie weder Shatan noch Lilith wiederfinden.
    „Da kommt jemand‟, flüsterte Tanika und lenkte damit Linas Aufmerksamkeit zurück auf den Hof.
    „Das glaub ich jetzt nicht!‟
    „Was ist?‟
    „Das ist Joshs Wagen. Der, mit dem wir von hier geflohen sind.‟
    Schweigend sahen sie zu, wie ein Abschleppwagen das Auto im Hof abstellte.
    „Ich dachte, dieser Engel hätte euch angegriffen.‟
    „Stimmt, und die Karre war Schrott. Und jetzt sieh sie dir an. Nagelneu. Keine einzige Beule. Ich fasse es nicht.‟
    „Es muss sich schließlich auch lohnen, der Sohn von dem da‟, Tanika wies mit dem Finger nach oben, „zu sein. Em, Süße, warum grinst du plötzlich so fies?‟
    Ich ahne es , stellte Metatron trocken fest.
    „Ach nichts, ich dachte mir nur gerade, unser Problem, ein Auto zu bekommen, hat sich damit erübrigt.‟
    „Du willst es stehlen?‟
    Schon wieder.
    „Nicht doch. Ich dachte eher an leihen . Mein Brüderchen schuldet mir noch was. Abgesehen davon, nur Sünder fühlen sich in der Hölle wohl. Was glaubst du, wie sich ein kleiner Diebstahl auf mein Gemüt auswirkt, wenn ich da unten bin? Bestimmt hervorragend.‟
    „Mir gefällt dein Gesichtsausdruck gar nicht, Süße. Du … machst mir ein bisschen Angst.‟
    Lina drehte sich zur Seite, damit sie Tanika besser sehen konnte. Auf deren Bemerkung hin wurde ihr bewusst, dass sie selbst keinerlei Skrupel mehr empfand, sich gegen ihre sogenannte Familie aufzulehnen.
    „Vor mir musst du dich nicht fürchten, Nika. Wenn du mir hilfst, das Auto zu stehlen, Shatan zu finden und in die Hölle zu kommen, bin ich schneller aus deinem Leben verschwunden, als du Ave Maria sagen kannst.‟
    Tanika schnaubte. „Als ob ich sowas tun würde. Außerdem, sagtest du nicht, wir sollten still sein?‟
    Nickend wandte sich Lina wieder dem Haus zu. Gemeinsam beobachteten sie, wie Josh den Abschlepper bezahlte, den Wagen in den Stall fuhr und nicht mehr heraus kam.
    „Er ist bestimmt durch die Verbindungstür in die Wohnung gegangen. Oh, und sieh nur, wer da noch vorbeischaut.‟
    Ein weiterer Wagen hielt vor dem Gebäude, und eine Frau stieg aus.
    „Wow, die ist ja … grenzwertig. Ist sie eine Punkerin oder so?‟
    „Oder so. Richtig. Vor Lil müssen wir uns in Acht nehmen. Der traue ich mittlerweile alles zu.‟
    Plötzlich wurde die Haustür aufgerissen, und sie sahen, wie Josh herausstürmte. Er packte Lilith am Arm und schüttelte sie. Die junge Frau ließ sich das jedoch nur einen Moment lang gefallen, dann schlug sie beide Hände gegen Joshs Brust, woraufhin er ein paar Schritte zurücktaumelte.
    „Ich wüsste zu gern,

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