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Höllenjob für einen Dämon (German Edition)

Höllenjob für einen Dämon (German Edition)

Titel: Höllenjob für einen Dämon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen B. Kraft
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neugierig sah Evangelina ihn an.
    „Deine Eltern haben ihn zur ewigen Körperlosigkeit verflucht.‟
    „Sie haben mich verraten!‟ Eine Stimme wie Donnerhall gellte um sie herum.
    Erschrocken traten die Frauen dichter an Shatan heran, der es sich nicht nehmen ließ, ihnen die Arme um die Taillen zu legen.
    „Du meinst wohl eher, du bekamst, was du verdient hast, Silvester‟, konterte er ungerührt.
    „Du hast Ihm dabei geholfen!‟, zischte die körperlose Stimme von allen Seiten.
    „Du wolltest einfach zu viel.‟
    „Ich gab ihnen Wissen!‟
    „Du hast sie gegeneinander aufgewiegelt.‟
    „Sie sind Heuchler.‟
    Shatan krallte seine Fäuste in die Seiten seiner Schützlinge. Als sie protestierten, zwang er sich dazu, loszulassen. Er trat einen Schritt vor. Die Hand zur Urne ausgestreckt, sah sich Shatan in der Kammer um.
    „Zeig dich endlich. Oder ich zerstöre sie und nehme dir damit die einzige Bindung, die dich daran hindert, durch Zeit und Raum zu treiben. Du hast keine Gebeine mehr, die dich hier halten.‟
    „Das wagst du nicht!‟ Die Angst war der Stimme deutlich anzuhören.
    „Reiz mich nicht, Johannes von Sabina. Du kennst mich. Du weißt, dass ich kein Mitleid habe.‟
    Ein langgezogenes Stöhnen war die einzige Antwort, die Shatan erhielt. Der Nebel zog sich jedoch zur Urne zurück, bis er beinahe gänzlich verschwunden war. Der letzte Rest formte sich zu einer Rauchsäule. Ein wutverzerrtes Gesicht erschien darin und brüllte Shatan entgegen. Ungerührt wartete dieser ab, bis sich der Papst beruhigt hatte.
    „Was willst du, Gefallener?‟
    „Antworten.‟
    „Ich habe keine für dich. Geh zurück zu deinen Herren. Diene ihrer Verlogenheit, so wie du es schon immer getan hast, Herzloser.‟
    Beim letzten Wort zuckte Shatan zusammen. Er warf einen vorsichtigen Blick zu Evangelina, die fasziniert Silvester anstarrte. Auch Tanika reagierte nicht.
    „Ich würde gerne zurück in die Unterwelt gehen. Dummerweise hat Gavarel mich eines Horns beraubt.‟
    Die Farbe der Rauchsäule änderte sich, als der verfluchte Papst lauthals lachte. „Also gibt es doch so etwas wie Gerechtigkeit.‟
    „Freut mich, wenn du dich so gut amüsierst. Und nun rede! Metatron sagte mir, dass du einen Weg kennst.‟
    „Metatron‟, der Rauch spie den Namen förmlich aus. „Der zweite Verräter unter den Heuchlern.‟
    „Nenn ihn, wie du magst. Aber sag mir, ob er Recht hat.‟
    „Ich kenne den Weg; den einzigen. Was erhalte ich dafür?‟
    Shatan seufzte. „Hat dir dein Verhandlungsgeschick nicht schon beim letzten Mal mehr Pech als Glück gebracht?‟ Er machte eine weitläufige Geste. „Du siehst doch, was geschieht, wenn du dich mit Luzifer oder deinem Gott anlegst.‟
    „Er ist nicht mein Gott!‟ Der Nebel türmte sich bedrohlich auf, im Begriff die Eindringlinge anzugreifen.
    „Wir können das jetzt noch stundenlang diskutieren. Gibst du mir die Antworten, die ich suche, oder nicht?‟
    „Wissen. Mein Lohn für diese Gefälligkeit.‟
    „Reicht dir nicht, was du bereits weißt? Dein Verstand war es, der sich gegen dich gewendet hat. Als Papst oblag es dir, Sein Haus zu schützen. Stattdessen hast du all die Dinge, die dir anvertraut wurden, zum eigenen Vorteil genutzt.‟
    „Ich wollte nur einen Wunsch. Nur einen einzigen!‟
    „Du kanntest die Regeln. Wer sich seine Ziele nicht selbst erarbeitet, muss die Konsequenzen tragen. Der Preis der Gier ist hoch.‟
    „Ich habe nichts Unmögliches verlangt!‟
    „Ich wiederhole mich: Du hast sie gegeneinander ausgespielt. Dir verdanken wir die Verbannung in die Unterwelt.‟
    „Er setzt das Universum außer Kraft, beeinflusst die Zeit, um Dinge zu tun, die kein anderer kann. Er hätte es verhindern können! Außerdem ist Er ein Heuchler, denn Er hatte selbst einen Sohn mit einer anderen.‟
    „Erinnere dich: Sein Wille geschehe. Luzifer hatte Ihm nichts entgegenzusetzen. Nur ihr Schweigen garantierte den Frieden zwischen den beiden. Dass du mich mit hineingezogen hast, verzeihe ich dir, aber du hast das Leben Unschuldiger in Gefahr gebracht. Nur weil du der größte Egoist bist, der jemals auf der Oberfläche wandeln durfte.‟
    „Genug! Ich lasse mich nicht von jemandem beleidigen, der meine Hilfe nötiger hat als ich die seine. Zahl den Preis oder verschwinde!‟
    Shatan überlegte. Er besaß nichts, was er dem verderbten Priester geben konnte. Es sei denn? Sein Blick wanderte zu Evangelina. Wenn er ihren Namen preisgab, gewänne Silvester nichts.

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