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Höllenjob für einen Dämon (German Edition)

Höllenjob für einen Dämon (German Edition)

Titel: Höllenjob für einen Dämon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen B. Kraft
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befiehlt dein Ende. Ich gehorche.‟ Die Kreatur wiederholte die Worte in einem monotonen Singsang, der Shatan allmählich auf die Nerven ging.
    „Du solltest mich erkennen, mein Freund. Ich bin ein Kind der Allmacht, ebenso wie du.‟
    „Niemand …‟
    „Ja, ich hab dich beim ersten Mal schon verstanden!‟, unterbrach er den Ghul wütend.
    „Steh nicht so dumm rum, Riese, mach 'was!‟, brüllte nun auch Tanika. Sie und Evangelina standen mittlerweile auf dem Sargdeckel.
    Diese kurze Ablenkung nutzte der Ghul, Shatan anzuspringen. Sein Kiefer schnappte nach Shatans Kehle. Die blanken Knochen seiner Finger gruben sich in die Brust seines Gegners. Die Kreatur kreischte in dem Versuch, Shatan zu beißen und ihm die Eingeweide aus dem Leib zu reißen.
    Shatan packte Elle und Speiche an den Handgelenken seines Angreifers. Ein kurzer Druck und sie zerbarsten. Die nun nutzlos gewordenen Hände fielen in den Nebel, wo sie lautlos verschwanden. Mit kalkuliertem Risiko riss Shatan seinen Kopf vor und rammte ihn gegen die Stirn des Ghuls. Dabei gelang es ihm, die Kreatur so zu treffen, dass er die Spielfigur nicht anstieß. Er hörte Nackenwirbel brechen. Das Kreischen endete. Erleichtert warf er die Überreste des Monsters zu Boden.
    Shatan drehte sich wieder zu dem Loch in der Wand. Seine Hände lagen zu beiden Seiten des Durchganges, so dass er den Kopf einziehen musste, um hindurchzuschlüpfen zu können.
    „Pass auf!‟
    Evangelinas Schrei erreichte Shatan gerade rechtzeitig. Er warf sich herum. Der Ghul stand vollkommen unversehrt vor ihm. Sofern das ohne Haut überhaupt möglich war, lächelte die Kreatur ihn an. Die zerfetzten Lippen entblößten gefährlich spitze, gelbe Zähne.
    „Niemand …‟
    Auch diesen Versuch, den Satz auszusprechen, beendete Shatan. Er rammte seine Faust gegen den Schädel des Wesens. Dieses Mal jedoch schüttelte es sich nur und ging erneut auf den Dämon los.
    Ein Krachen ertönte, als in Shatans Rücken ein weiteres Stück Wand zu Boden fiel. Er machte einen Schritt nach hinten, um durch die Öffnung zu treten.
    „Neeiiiinnnnnnnn!‟, schrie der Ghul und riss an Shatans Armen.
    Die Kraft, die dahinter steckte, war unbeschreiblich. Keuchend kämpfte Shatan dagegen an. Das Monster hatte offenbar mit seinem ersten Angriff lediglich die Stärke seines Gegners ausgelotet.
    Knurrend, beißend und um sich schlagend ging es auf Shatan los, der nur die Schläge abblocken konnte. Der Ghul ließ ihm keine Gelegenheit für einen Konter.
    Flüchtig stellte Shatan sich die Frage, wie Anderstedt es wohl geschafft hatte, Silvesters Gebeine auszugraben, wenn ein Ghul sie bewachte. Doch der Gedanke zerfloss unter den prasselnden Schlägen des Monsters.
    Lange konnte Shatan diesem Angriff nicht standhalten.
    Er wurde schwächer.
    Die Verletzungen seines Unterleibes mochten verheilt sein, der Mangel seines Horns jedoch beeinträchtigte seine Reaktionszeit.
    Die Allmacht.
    Nur sie konnte die Kreatur aufhalten. Allerdings bestand berechtigter Zweifel daran, dass die Schöpfer des Ghul-Wächters helfend eingreifen würden.
    Shatan riss die Augen auf. Die Lösung lag so nahe. Warum war er nicht gleich darauf gekommen?
    Die Allmacht waren Luzifer und Gott. Gemeinsam hatten sie Silvesters Fluch ausgesprochen. Nur zusammen konnten sie ihn aufheben. Oder ihrer beider Erbe.
    „Evangelina! Du musst ihm befehlen, aufzuhören!‟
    „Ich? Bist du verrückt? Er hört nicht auf mich!‟
    „Wir haben keine‟, Shatan duckte sich unter einem gewaltigen Schlag des Knochenhaufens hinweg, „Zeit für Diskussionen. Tu es einfach!‟
    „He! Knochenmann! Hör auf, meinen Freund zu verprügeln!‟
    Die Finger, die sich in Shatans Augen bohren wollten, hielten inne. Der Kopf des Ghuls ruckte herum, um zu sehen, wer ihm befahl.
    „Die Allmacht befiehlt‟, brummte die Kreatur.
    Als ob Shatan nur ein lästiges Insekt war, ließ der Ghul ihn fallen und wandte sich Evangelina zu, die ihm mit schreckgeweiteten Augen entgegensah. „Die Allmacht befiehlt.‟
    „Es funktioniert‟, hörte Shatan über das Gebrabbel des Ghuls Tanikas ehrfürchtiges Wispern.
    „Du musst ihm befehlen, loszulassen!‟
    „Wie meinst du das?‟, panisch riss Lina den Blick von der Kreatur los, die auf sie zuschlurfte.
    „Nur der Wille deiner Eltern hält ihn am Leben. Wenn du ihm aufträgst, den Tod zu akzeptieren, fällt er auseinander!‟
    Blitzschnell wirbelte der Ghul herum und sprang Shatan an. Er rammte den Hinterkopf des Dämons gegen

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