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Höllenjob für einen Dämon (German Edition)

Höllenjob für einen Dämon (German Edition)

Titel: Höllenjob für einen Dämon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen B. Kraft
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herumzulaufen.
    In San Secreto war es Ahay gelungen, für Lina und Shatan ein Zimmer in einem gemütlichen kleinen Hotel zu bekommen, bevor er auf den Befehl des Dämons hin Tanika zurück nach Deutschland brachte. Der Inder hatte nicht gefragt, was auf dem Friedhof geschehen war. Vermutlich hatte ihm der Anblick ihrer verschreckten Gesichter genügt.
    Die Erlebnisse in der Grabkammer hatten alle Beteiligten davon überzeugt, dass sich die Freundinnen trennen mussten. Trotzdem bestand Tanika darauf, bis nach Italien mitzufahren. Unter Tränen hatten sie sich vor Kurzem voneinander verabschiedet. Seltsamerweise kamen weder von Shatan noch von Metatron abfällige Bemerkungen.
    Während Lina vor sich hingrübelte, saß Shatan auf dem Bett vor dem Fernseher. Er zappte durch die Kanäle, obwohl sie bezweifelte, dass der Dämon diesen Begriff überhaupt kannte. Shatan hatte sich schnell mit dem Medium vertraut gemacht. Nun lachte er über die verrückten Teilnehmer einer Talkshow, runzelte die Stirn bei Gerichtssendungen oder er versuchte, hinter den Sinn von Curling zu kommen, als er auf dem Sportkanal landete.
    Lina sah Shatans Spiegelung in der Scheibe und konnte nicht umhin zu bemerken, dass er in dem Outfit, das sie ihm unterwegs besorgt hatten, verdammt gut aussah. Er hatte seine muskulösen Beine von sich gestreckt, was in den schwarzen Jeans sehr maskulin wirkte. Selbst der Pferdeschwanz, mit dem er sein langes Haar bändigte, änderte nichts daran. Auch das dunkle Sweatshirt betonte seine raue Männlichkeit, anstatt sie zu verbergen. Er hatte mit der Begründung auf den Pullover bestanden, dass er fror.
    Das verstand Lina nicht. Trotz des Regens war es eher mild, doch Shatan behauptete, ihm sei kalt.
    Liegt vielleicht daran, dass er aus einer Welt kommt, in der Gestein flüssig wie Butter sein kann.
    Du hast wahrscheinlich Recht. Ich frage mich …
    Ja?
    Werde ich mich an die Unterwelt gewöhnen? Ich meine, ich kenne nichts anderes als diese Umgebung hier. Dort wird alles neu und fremd sein.
    Sieh es als Abenteuer.
    Sie schnaubte. Hast du je erlebt, wie ich Risiken eingehe? Für mich war der Versuch, mit Adam zu schlafen, das Aufregendste, was ich jemals getan habe.
    Seit dem ist viel geschehen.
    Du sagst es.
    Sie zögerte einen Moment, dann stellte sie die Frage, die sie schon während der Herfahrt beschäftigt hatte.
    Hab ich mich verändert, Metatron? Du kennst mich von allen am besten. Im Prinzip bist du länger mein Freund als Tanika. Du kennst jede meiner Macken, auch wenn ich zugeben muss, dass du viele Dinge sehr locker toleriert hast.
    Die Gottesstimme schwieg. Schließlich breitete sich eine beruhigende Wärme in Lina aus. Es fühlte sich beinahe wie eine Umarmung an.
    Du bist erwachsen geworden. Nach all den Jahren hast du erkannt, wozu du fähig bist. In dir ruht eine Stärke, die früher nicht zum Ausdruck kam. Ich bin stolz auf dich, Kleine.
    Bedauerst du es nicht, die ganze Zeit in mir gefangen gewesen zu sein?
    Es gibt sicher schlimmere Gefängnisse. Du besitzt wenigstens genug Intelligenz, um mit mir zu diskutieren. Ich erinnere mich an die Episode mit einer Ziege. Brrr, so etwas will ich nie wieder erleben.
    Lina kicherte leise. Nach einem letzten Blick aus dem Fenster drehte sie sich zu Shatan um, der immer noch gebannt auf den Bildschirm starrte.
    Es gab eine Frage, die ihr unter den Nägeln brannte. Sie wollte sein Gesicht sehen, während Shatan antwortete. Zwar hatte sie versucht, darüber mit Metatron zu sprechen, doch ihre innere Stimme wich ihr ständig aus. Ihr Schutzdämon kannte da vermutlich keine Skrupel.
    „Shatan?‟
    Er zuckte zusammen. So vertieft, wie er in die Sendungen gewesen war, kein Wunder.
    „Ja?‟
    Er sah sie nicht einmal an, während er antwortete. Lina grinste. Er benahm sich wie ein Mann, dessen Frau ihn von seiner Lieblingsbeschäftigung abhalten wollte. Ihr Lächeln verschwand ebenso plötzlich, wie es gekommen war.
    Shatan war kein Mensch, würde es niemals sein. Es zerriss ihr das Herz bei dem Gedanken, dass sie sich in ein Wesen verliebt hatte, mit dem eine Partnerschaft nahezu unmöglich erschien.
    Seufzend stieß sie sich mit der Hüfte von der Fensterbank ab und ging zu ihm. Sie setzte sich neben ihn aufs Bett und tippte ihm auf die Schulter. „Wir müssen reden.‟
    Ein weiterer Satz - typisch für menschliche Beziehungen. Diesmal jedoch reagierte Shatan. Er schaltete den Apparat ab und schenkte ihr seine volle Aufmerksamkeit. „Worüber?‟
    Jetzt kam

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