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Höllenjob für einen Dämon (German Edition)

Höllenjob für einen Dämon (German Edition)

Titel: Höllenjob für einen Dämon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen B. Kraft
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ballen, war ihm nicht gestattet.
    Sein Herz raste wie verrückt in dem Wunsch, sich endlich Erleichterung zu verschaffen. Die rote Wolke aus Zorn, die seinen Verstand umnebelte, verhinderte fast, dass er mitbekam, was geschah.
    Der Erzbote trat an ihm vorbei und warf sich vor seinem Gott auf die Knie. „Ich tat, wie Du es mir geheißen hast, Herr. Ich verfolgte die Frau und den Dämon. Verzeih mir, ich wollte Deinem Befehl gehorchen und sie töten, aber ich war nicht mehr dazu in der Lage.‟
    War das etwa alles, was Gavarel bedauerte? Dass er nicht selbst Lina ermordet hatte? Shatan grollte.
    „Also ist sie nicht durch deine Hand gestorben.‟ Jehova nickte. Sein harter Blick traf Shatan. „Warst du es, Gefallener? Wolltest du Rache nehmen?‟
    Shatan fühlte sich, als ob er innerlich in Flammen stünde. Wie konnte Er nur annehmen, dass …? Shatan schüttelte sich.
    Er präsentierte seine ungeschützte Kehle und knurrte: „Ich war ihr Beschützer! Du wolltest, dass sie stirbt. Luzifer schickte mich, Li- … Evangelina zu holen.‟
    Die Fürstin der Unterwelt brüllte. Ihre Haare entzündeten sich und brannten lichterloh. Sie lief an Gavarel vorbei und schlug Shatan hart ins Gesicht.
    Sein Kopf flog zur Seite, seine Lippe platzte auf. Shatan konnte ihren Schmerz so gut verstehen. Nichts, was er jemals erlebt hatte, fühlte sich so an. Sie gab ihm zurecht die Schuld an seinem Versagen.
    Andererseits waren es Josh und Lil gewesen, deretwegen seine Geliebte vor ihm davon gelaufen war. Ohne Liliths Eingreifen wären er und Lina in diesem Moment in der Unterwelt angelangt. Dort hätte er sie langsam erobern, ihr zeigen können, wie er wirklich war. Er hätte einen Weg gefunden, Luzifer zu überzeugen, dass er der passende Gemahl für ihre Tochter war.
    Wem machte er etwas vor? Shatan seufzte. Selbst in Hel wäre es ihm niemals gestattet worden, Lina für sich zu beanspruchen. Die Höllenfürstin hätte es ihm verboten, allein schon deshalb, weil er sie zurückgewiesen hatte.
    In einer stummen Aufforderung sah Shatan Lilith und Jehova an. Sie kauerten aneinander geklammert auf der anderen Seite von Linas Leichnam. Sie zitterten und sahen ängstlich zu ihren Eltern.
    Verbittert ballte Shatan die Hände zu Fäusten. Jetzt, im Angesicht des Allmächtigen trauten sich die beiden nicht, die Wahrheit zu sagen. Ein bitteres Lachen wollte aus ihm herausbrechen.
    Ausgerechnet ihn nannte man Verräter.
    „Warum siehst du meinen Sohn so merkwürdig an, Shatan?‟ Die Weichheit in Gottes Stimme ließ keinen Rückschluss auf dessen wahre Gefühle zu.
    Es mochte sein, dass Jehova innerlich vor Zorn glühte. Wie damals, als er Luzifer und Shatan in die Unterwelt verdammt hatte.
    Wenn Shatan ehrlich zu sich selbst war, kümmerten ihn die Gefühle des Gottes nicht im Geringsten.
    Shatans Seele war es doch, die mit dem Tod der Geliebten unheilbar auseinanderriss. Weil zwei mächtige Wesen miteinander stritten wie kleine Kinder. Nur damit einer von beiden die Oberhand behielt, balgten sie sich wie Hunde um das einzig Gemeinsame. Dass es dabei um ein Leben ging - das Leben ihrer eigenen Tochter - kümmerte weder Jehova noch Luzifer. Egoistisch, wie sie waren, dachten sie nur an sich selbst.
    Gott liebt alle seine Kinder? Lachhaft.
    Shatan atmete tief. Es gab nur einen Weg, den Fesseln, die ihn hielten, zu entkommen. Er musste sich beruhigen. Solange er dagegen ankämpfte, gaben sie nicht nach.
    Während er langsam zur Ruhe kam, verwandelte er sich zurück in seine menschliche Gestalt. Das echte Horn verschwand, die ledrige Haut wurde blasser. Er schrumpfte auf normale Größe. Seine Muskelberge waren nun nicht mehr ganz so gewaltig. Lediglich die Spielfigur in seinem Kopf und der Quastenschwanz blieben.
    Shatan hatte nichts mehr zu verlieren. Sollte die Fürstin ihn zurück nach Hel schicken, oder Gott ihn zerschmettern. Er würde nicht schweigend danebenstehen und zusehen, wie die eigentlichen Verräter ungeschoren davon kamen.
    Nachdem die Fesseln von ihm abfielen, trat er nackt vor den Herrn der Welt.
    „Lassen wir diese Spielchen.‟ Shatans Stimme troff vor Verachtung. „Du weißt genau, was vor sich geht. Willst Du es aus meinem Mund hören? Befriedigt es Dein Bedürfnis nach Rache? Schön. Selbst wenn Du mich im Anschluss vernichtest. Es war Dein Sohn, der gemeinsam mit Luzifers Tochter verhindern wollte, dass Du oder Deine Gattin Evangelina in Empfang nehmt. Sie hatten Angst davor, eure Gunst zu verlieren.‟
    Kalt sah Shatan

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